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Geschrieben am

Alt und gebeugt 

 

Die Atemzüge begleiten tiefe Seufzer 

Alt und gebeugt sitze ich da

Ausgebrannt, ein wenig auch verbittert 

Die Vergesslichkeit wird zur Gefahr. 

 

Es schwindet rasant das Sehvermögen 

Nur das Gehör ist übermäßig fein

Einen Spalt geöffnet bleibt das Fenster 

Die frische Luft saug ich begierig ein.

 

An den Wänden hängen schiefe Bilder 

Sie schmücken längst verblasst den Raum

Ein Bild zeigt dich am Strand von Rimini 

Mir ist, als seh ich dich im Traum. 

 

Wehmütig nehme ich den Blick von dir 

Schau hinüber zum Klavier

Wo deine Finger über Tasten huschten

Als wär Chopin leibhaftig hier.

 

© Herbert Kaiser 

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Geschrieben

Hallo Herbert,
da hilft nur das Fenster ganz zu öffnen, oder hinauszugehnen (falls es noch geht) in die Welt, denn auch Erinnerungen brauchen Luft, um weiterzuleben, bis sie im Abendrot verlöschen.
Wenn ich das nächste mal auf einer Bachbrücke stehe, werfe Ich eine Blume in den Lauf der Zeit.
LG
Perry
 

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Geschrieben

Wenn die Erinnerungen so lebendig werden wie in deinen Zeilen, lieber Herbert Kaiser, dann schicken sie die Traurigkeit für einen Moment fort. Solche Momente sind wahre Schätze!

 

Sehr gern gelesen.

 

Lieben Gruß, Letreo

  • Danke 1
Geschrieben

@Perry und @Letreo71

 

Hallo, ihr beiden!

 

Das Alter bringt nichts Gutes, außer ein absehbares Ende. Das Leben hängt zunehmend an Erinnerungen, die aktive Teilnahme am Leben fällt schwer. Ich sehe das im engsten Familienkreis. Da fehlt die Kraft, der Schmerz igelt die Menschen ein.

 

Herzlichen Dank für Eure schönen Kommentar!

 

Dank geht auch an die Liker 

@Jackybee, @Stavanger, @Moana, @Josina, @Gina, @Zorri, @Moni, @sofakatze, @Donna, @Cornelius, @Letreo71, @Uschi Rischanek .

 

LG Herbert 

 

Geschrieben

Lieber Herbert,

 

es steckt viel Weisheit in deinem traurigschönen Text, das Alter birgt viel an schwierigen Überraschungen mitunter.
Es nährt aber auch der Seele Tränen, vorausgesetzt man vermag sich noch an Schönes zu erinnern.

Begleiter dieser Erinnerungen sind naturgemäß dann Melancholie und Schwermut, die jedoch wieder anhalten, um Gedanken, genau wie die Deinigen zuvor, in Worte zu fassen.

Was wären Dichter, ohne ihrer Gedankenblüten,

was wären wohl Maler, ohne ihrer Bildersprache

und was wären wohl Musiker, ohne ihr Vermögen uns mit ihren Klangfarben genau in diese Stimmungen zu versetzten, wie es Chopin so überreich vermochte.

Gerne reflektiert!
LG USchi

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe @Uschi Rischanek

 

Unser Alter geht noch, wir schupfen den Laden noch. Doch ich fürchte einwenig die Jahre, wenn das nicht mehr gehen sollte. 

Wir Dichter geben Gefühlen Ausdruck, fangen Stimmungen ein, schreiben gegen Tod und Vergänglichkeit an - letztlich vergebens, nur zum Gaudium.

 

Dir, liebe Poetenfreundin ein herzliches Dankeschön. 

 

LG Herbert 

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