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Geschrieben am

Der Sandkasten

 

Im Park, um acht, der Tag erwacht,

beim See, von Spatzen treu bewacht,

erwartet er die Künstler schon,

doch noch herrscht Stille, gar kein Ton.

 

Der Kasten, bleich im Morgentau,

gibt preis die kleine Meerjungfrau,

die gestern Lisa hier vergaß,

als sie mit Timi floh, im Spaß.

 

Doch da, von weitem hört man sie,

im Anmarsch, voller Phantasie.

Kommt her, Artisten, klein und froh,
aus meinem Sand baut ein Château!

 

 

  • Gefällt mir 4
  • Schön 6
Geschrieben

Hallo @Jackybee,

Dein Gedicht hat mich in meine Kindheit zurückversetzt.  Mein Lieblingsandkasten war in der Nähe des Hauses meiner Oma.  Die Nachbarskinder und ich hatten unendlich viel Spaß beim "Backen von Sandkuchen", bei dem wir nassen Sand in kleine gelbe Plastikformen schütteten, die eigentlich Puddingförmchen waren.  Wir verzierten sie mit Hagebuttenblüten, vierblättrigen Kleeblättern, wenn wir welche fanden, meistens dreiblättrige, oder Gänseblümchen, die wir von der Wiese pflückten, welch rund um den Spielplatz sich befand.  Stolz auf unseren "Kreationen" betrieben wir ein Geschäft, indem wir sie am Rande des Sandkastens ausstellten, dem betonierten Rechteck, das den Sandkasten umgab, wo wir uns fröhlich beschäftigten.

 

Wenn wir gekonnt hätten, hätten wir uns von morgens bis abends dort aufgehalten.  Wir wollten nicht einmal zum Mittagessen ins Haus gehen.  Meine deutsche Großmutter, die immer fürsorglich war, gab mir "Proviant" für den Fall, dass mein langes Sandkastenspiel die Essenszeit überschreiten würde - es gab ein Butterbrot ( eine große, frische Schwarzbrotscheibe, dick mit guter Markenbutter beschmiert, zusammengeklappt, in Pergamentpapier sorgfältig gewickelt). Zum trinken gab es Sunkist, damals in pyramidenförmigem Tetrapak in Geschmacksrichtung Orangen, welch ich mir wünschte.  Die Krönung war, nach dem Genuss des Getränks, aber der Knall, den man mit einem kräftigen Tritt auf die leere Verpackung erzeugen konnte. 

 

Neben "Sandküchle backen", war dass der coolste Höhepunkt des Tages, außer gleich danach mit dem Tretroller loszudüsen, weil die Frau H. ihren Wirsing sofort aus ihrem Etagenwohnungs-Fenster raussteckte, mit uns Kinder schimpfte das wir die "Mittagsruhe stören" würden.

Und es sei doch kein Sylvester!  Wie verzogen wir wären!  Dabei waren wir ober brave Kinder gewesen! 😁 

Danke dass Du mir diese nostalgische Reise zurück zur Kindheit ermöglicht hast.

Liebe Grüße,

Donna 

 

  • Schön 2
Geschrieben

Liebe @Donna,

Was kann man sich Schöneres wünschen als eine Rückmeldung wie deine! Wow, das wärmt mir das Herz! Ich bin froh dass mein kleiner Text dich in deine Kindheit zurückversetzen konnte. Was will man mehr. Deine Beschreibung von dieser Zeit ist wunderschön und man möchte dich gleich bei der Hand nehmen und mit dir in der Zeit reisen um diese Welt zu erleben.

Herzlichen Dank dass du diese Gefühle mit mir und anderen Lesern geteilt hast!

Liebe Grüsse, Jacques

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Jacques, 

 

... und wieder zurück ins Gereimte, was hier ja auch sehr schön geklappt hat.

Hast du Gedanken / Erfahrungen / Schlüsse zu der Form mit Metrum, aber ohne Reim?

Ich habe jetzt auch etwas damit experimentiert und ... weiß nicht so recht.

 

Dieses Reim-Gedicht ist jedenfalls sehr nett.

 

Findet, mit Gruß:

Uwe

 

Geschrieben

Hallo Uwe,

Danke für deinen lieben Kommentar.

Meine Gedanken sind noch sehr unschlüssig. Ich habe das Gefühl dass das Metrum wichtiger ist als der Reim, da es dem Gedicht eine gewisse Melodie/Rhythmus gibt. Die reimlose Form scheint mir etwas mehr Freiheit zu lassen, was den Inhalt betrifft. Ohne Reim wähle ich die Wörter so aus dass sie die Gefühle besser beschreiben. Mit Reim bin ich dann doch öfters auf der Suche nach dem richtigen Reim und passe den Inhalt dann darauf an. Manchmal bin ich dann doch wieder überrascht dass dieser Zwang mich zu Resultaten führt die auch interessant sind und auf die ich nicht gekommen wäre, hätte ich reimlosen Text geschrieben.

Du siehst, ich habe noch keine feste Meinung, was vielleicht auch normal ist weil ich noch am Anfang des Schreibens bin. Ich lasse mich einfach noch von der Stimmung des Tages leiten. Mal sehen was noch kommt.

Es scheint mir aber auch dass viele "moderne" Gedichte ohne Reim und ohne Metrum verfasst werden. Das klingt dann vielleicht etwas weniger "niedlich" und vielleicht "erwachsener" als meine Texte, aber da fehlen mir einfach noch Anhaltspunkte um zu verstehen auf was man dabei aufpassen muss damit es auch rhythmisch bleibt.

Es gibt noch viel zu lernen und experimentieren!

Liebe Grüsse, Jacques

Geschrieben

Hei Jacques, 

 

Die Position des Anfängers wirst du nicht ewig einnehmen können! :classic_smile:

Was diese ungereimte, aber metrische Form anbelangt, bin ich genauso Anfänger wie du - und komme ebenfalls zu keinem eindeutigen Schluss.

 

Ohne Reim scheint auf den ersten Blick (auch logisch) einfacher, aber das fand ich praktisch überhaupt nicht!

Dafür, dass man Reime auslässt, muss man irgendetwas anderes bieten, nur einfach so wie umgangssprachlich rausgeplappert klingt ziemlich lahm, da hilft auch das strenge Metrum nichts.

Eventuell sollte man Ernsthaft-/Atmosphärisches bieten als Ersatz für die Reime?!

 

Ich schreibe oft reimlos, dabei ohne festes Metrum, und fühle mich eigentlich recht "natürlich" und wohl damit.

Da habe ich nicht sofort einen Grund, ein Metrum mit ins Spiel bringen zu wollen.

 

Ganz interessant, das alles, und ein bisschen rumprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Ich danke dir für die Darstellung deiner Sicht!

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

Geschrieben

Hallo Uwe,

 

Am 13.10.2024 um 19:53 schrieb Stavanger:

Die Position des Anfängers wirst du nicht ewig einnehmen können! :classic_smile:

Jetzt wollte ich grade den Joker von der blauen Hand ziehen, doch ist mir aufgefallen dass ich seit heute offiziell kein Anfänger mehr bin 😅. Das erhöht den Druck natürlich erheblich! 🤣

 

Deine Einschätzung zum reimlosen Text teile ich: man muss irgendwas anderes bieten, sonst klappt das nicht. Das hatte ich zum Beispiel in "Der Weg" versucht indem ich eine gewisse Atmosphäre beschreiben wollte und dann den Schock vom Kind. 

 

Ob jetzt Metrum oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Was zählt ist dass man sich wohl dabei fühlt und bei deinen Gedichten klappt das sehr gut ohne Metrum. Mir gefällt es auf jeden Fall!

 

Liebe Grüsse, Jacques

 

 

 

 

Herzlichen Dank auch für die LIKES an: @Zorri, @Anaximandala, @Monolith, @Tulpe, @Josina, @Letreo71, @Donna, @Cornelius.

 

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