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Vater, du hast mir die Welt nicht gezeigt

Vater, mein Vater du warst nicht bereit

Vater zu sein, hast dich lieber verneigt

vor dem Mammon, schenktest ihm deine Zeit

 

Vater mein Vater, nun irr ich umher -

suche, doch find meinen Weg nicht mehr

stoße an Grenzen, fang stetig neu an

Vater, sag mir, was macht mich zum Mann?

 

Vater mein Vater, wo war deine Hand,-

als ich mich im Dschungel des Lebens verrannt?

Ein höhnisches Lächeln in deinem Gesicht

wollte mir sagen: Du kannst es nicht

 

Vater, du hast mir die Welt nicht gezeigt

Vater, mein Vater du warst nicht bereit

Vater zu sein, hast dich lieber verneigt

vor dem Mammon, schenktest ihm deine Zeit

 

Soll ich mich zeigen in deinem Kleid?

Vater, -  dazu bin ich nicht bereit

Und wenn ich mein Leben lang Suchender bin

Nie werd ich wie du, doch bleib ich dein Kind

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Geschrieben

Liebe Seeadlerin,

 

dieses Vaterbild kenne ich zur Genüge ("Der Kerl soll erstmal zeigen, ob er etwas taugt!"). Ich musste mir alles selbst erkämpfen, ohne jegliche Unterstützung (Studium, Familiengründung, Hauskauf, alle Handwerkerarbeiten u.a.m.). Ich trage ihm nichts nach, ich habe ihn zeitenweise völlig vergessen. Mag er seinen Seelenfrieden finden! Heute bin ich stolz, dass ich es geschafft habe auch ohne ihn.

Beim Lesen Deiner Zeilen schien mir, als ob sich eine längst vernarbte Wunde kurz öffnete und die Viren der Vaterlosigkeit (Lieblosigkeit!) sich erneut zu rühren begannen.

Danke für Deinen beeindruckenden Text, bei dem mir jede Zeile aus dem Herzen spricht.

 

Freundliche Herbsttage Dir.

Möglichst mit wärmender Sonne!

Carolus

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Geschrieben

Guten Morgen zusammen! Zuerst mein herzlichen Dank @Carolus @Herbert Kaiser für eure Kommentare.

 

Ein schwieriges Thema und doch nicht so selten. Es betrifft Söhne in allen Generationen.

Von einem Freund wurde ich gebeten, mich lyrisch damit zu beschäftigen. Er ist Musiker und will einen Song daraus machen. Da auch meine zwei Söhne ohne Vater aufwuchsen, bin ich der Bitte nachgegangen.

Nicht ohne noch einmal die Traurigkeit über ihren fehlenden Vater nachzuspüren.

Beide sind selbst Väter von Söhnen und ich erlebe sie als liebevoll, trotz der Lücke die durch Abwesenheit des Vaters entstand. Es geht eben auch anders.

Ganz fertig bin ich noch nicht und wollte erstmal eure Resonanz dazu abwarten. Sicher folgen noch weitere Strofen.

 

Danke nochmal. Schönes WE, Seeadler

 

Auch an die Liker, @Marc Donis @Missgunbar @Tulpe @Josina @Elisabetta Monte @Darkjuls@Jackybee @Cornelius
@Wolfgang @Sternwanderer @Wannovius @Alter Wein

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Geschrieben

Hallo Seeadler, Du wagst Dich an ein sensibles Thema. Dein Gedicht gefällt mir nicht nur von der Herangehensweise, sondern auch von der Umsetzung. Der Vater - Sohn Konflikt wird Strophe für Strophe für den Leser deutlicher. Es gibt sicher einige, die sich darin wiedererkennen. Das Kind hier in dem Gedicht leidet unter dem fehlenden Leitbild durch den Vater. Sich dessen bewusst zu werden, wird das LI sensibilisieren, eben nicht so zu werden, wie sein Vater ihm gegenüber war. Ein Gedicht also, welches aufrüttelt und nachdenklich stimmt. 

 

Liebe Grüße Juls

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Geschrieben

Vielen Dank, liebe Juls.

 

Um das eigene Selbstbild zu bestätigen, was einen Mann ausmacht,

wünschen sich noch viele Väter, der eigene Sohn solle werden wie er.

Er möge gefälligst in seine Fußstapfen treten.

Tut er das nicht, wird er zum schwarzen Schaf abgestempelt.

 

Beispiel : Sohn soll Banker werden, wie er es ist.

Sohn wird aber Musiker. Jahrelange Funkstille zwischen Vater und Sohn.

Sohn wird bekannt und beliebt, macht Karriere.

Vater rennt in ein Konzert und protzt : Der am Klavier, das ist MEIN Sohn.

Plötzlich ist er vom schwarzen zum weißen Schaf mutiert.

Es gibt viele solcher Geschichten.

 

Danke auch @Letreo71  @Ponorist

 

Ein lieben Sonntagsgruß, Christine

 

 

 

 

 

 

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