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Magersuchtherzen


Marc Donis

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Magersuchtherzen

Ich seh‘ doch die Herzen am Ende erblassen.
Verhungernd durch Liebe und Leben, so wahr.
Die Herzen verfallen dem Kummer in Massen.
Und wird dieses Leben gewiss zur Gefahr.
Es waren die Herzen, die scheinen zu schwinden.
Und dünner und dünner. Bis lindert der Tod.
Sie wollen das Schöne. Dem Leben entbinden.
Doch bleiben die Erden, ein seltsamer Ort.
Die Herzen verkümmern in stillen Gewändern.
Und scheint mir das alles, ich schätze verwebt.
Das Leben, es mag die Menschen verändern.
Doch hat auch mein Engel das Leben verlebt.

Und scheint es mir das alles, ich schätze verwoben.
Der Spiegel zeigt Lügen. So ist man verbrannt.
Man tötet sich selbst, um sich zwar zu loben.
Doch dünner und dünner. Umschließt das Gewand.

VATER:
Ich seh‘, dass du hungerst. Erlass‘ mir die Bitte.
Ich will dir nur helfen. Mein Mädchen, ich weiß.
Durch Liebe verstirbt dein Wunsche durch Tritte.
Du wirst doch versterben. Und zahl‘ ich den Preis.   

TOCHTER:
Du hast mich gerettet. Mein Herz, als es starrte.
Du hast mich von Toten zurück auch gebracht.
Es war nie die Absicht, dass ich dir wohl warte.
Ich wollte doch sterben. Durch dich in der Nacht.
Du tötest doch alles, was ich doch nur liebe.
Verhinderst mein Leben, das leb‘ ich im Takt.
Selbst, wenn mir nur eines. Nur eines so bliebe.
Denn hast du als Vater. Ich schwöre. Versagt.
Ich möchte nur eines. Dass ich dir entrinne.
Ich will doch nur sterben. Mein Herze wird blass.
Du hältst mich am Leben. Vielleicht ohne Minne.
Ich bin es so leid. Dass ich dich vergaß...
Ich schätze das Sterben. Es mag mir verbleiben.
Denn passt dieses Sterben auf mich halt so auf.
Das Sterben ist wohl, ein besserer Vater.
So nehm‘ ich das Sterben viel lieber in Kauf.

Ich will doch nur Liebe. Und Grenze des Lebens.
Doch sehe ich gar nichts. Ich fühle mit Herz.
Die schleichenden Wege verfliegen vergebens.
Sodass ich nur lebe. Durch dich. Nur ein Schmerz.
Ich führe die Kämpfe. Ich weiß auch alleine.
Dein Leben. Dein Leben. Es bleibt nur ein Fluch.
Du weißt, dass ich leide. Und suche und weine.
Du hältst mich am Leben. Mich quält der Versuch.
Ich schaue in Spiegel. Um dir wohl zu weichen.
Wer schaut und wer lächelt am Ende zurück?
Mein Vater, ich weiß, dass wir uns nicht gleichen.
Denn find‘ ich im Jenseits, ich denke, mein Glück.

Was bleibt von der Liebe, wenn Herzen ermatten?
Der Spiegel, er bleibt mein treuster Begleit.
Er hat nie gelacht, wenn Tränen wir hatten.
Er hat nie gelächelt. Als kam meine Zeit.
Mein Vater, ich bitte. Und achte und flehe.
Ich will, dass ich sterbe. Sodass es verweht. 
Mein Vater, ich bitte. Mein Herze doch sehe.
Im Kampfe die Liebe und dem, was vergeht.
Ich weiß, dass wir sterben. Ich will einfach früher.
Mein Vater, ich bitte. Dass ich das auch muss.
Ich schätze den Tode. Den meinen Bemüher.
Ich bin doch so leid. Den ganzen Verdruss.
Mein Vater, ich bitte. Es mag mich zwar reißen.
Sodass mir das Leben vielleicht nie gehört.
Doch scheint mich das Leben zu Tode zu beißen.
Sodass mich zu leben, ich schätze, so stört.
Mein Vater, ich bitte. Ich brauch‘ kein Gedenken.
Wie hat doch mein Herze im Leiden verweilt.
Ich will das Versterben. Das sollst du mir schenken.
Dann hat es mich wirklich. Im Grunde geheilt.

Ich kenne mein Herze. Das ich auch entleerte.
Und zieht dieses Leben mich tiefer hinein.
Das Sterben, ich weiß, es bleibt mein Gefährte.
Ich kann bei ihm so. Wie ich will. So sein.
Ich schätze, mein Vater. Es kommt meine Stunde.
Es war doch nie Absicht, dass ich hier auch leb‘.
Mein Vater, ich bitte. So hör‘ meine Kunde.
Dass ich nur das Schönste am Ende bestreb‘.
Mein Vater, ich bitte. Du sollst das verdenken.
Du bist doch kein Manne. Da du nicht bejahst.
Was bist du für Vater. Der kann mir nicht schenken.
Die Ruhe vorm Leben. Gewiss durch die Last.
Du bist doch kein Vater. Du willst, dass ich leide.
Und tröstet der Troste, ich sterbe durch dich.
Und wenn ich versterbe, dann leben wir beide.
Denn warst du nie süchtig. Zu magern. Wie ich.

Berlin Biesdorf-Süd;
21.10.2024

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