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Geschrieben am

Der Seiltänzer

 

Ein Vogel sitzt auf einem Ast,

der schwingt, vom regen Wind gepeitscht,

als wollte er dem Federvieh

mit aller Wucht das Kleid ausziehn.

 

Ein Seiltanz schönster Art erfolgt,

in dem der Flügelmatador

der Peitsche ausweicht, links und rechts,

und eitel auf dem Seil stolziert.

 

Und als dem Wind die Luft ausgeht,

die Wippe rasch zum Ruhen kommt,

da schaut der kleine Vogel auf

und fliegt erquickt zum nächsten Spiel.

 

  • Gefällt mir 4
  • Schön 5
Geschrieben

Hei Jacques, 

 

Eine schön beschriebene Szene, sie gefällt mir sehr gut!

Bis auf die vorletzte Zeile, wo mich aus irgendeinem Grund das Wort "Freud" stört.

 

Deine gereimten Werke finde ich im Allgemeinen genauso gut gelungen. Ich denke, dir liegt beides, immer mit sehr hoher Musikalität in deinen Zeilen.

 

Weiter so!

und schönen Gruß:

Uwe

 

Geschrieben

Hallo Uwe,

 

Vielen Dank für deine lieben Worte!

Ja, ich denke du hast recht. Vielleicht sollte ich es vereinfachern und schreiben:

 

da schaut der kleine Vogel auf

und fliegt erquickt zum nächsten Spiel.

 

"kleiner Vogel" und "Spiel" würde ja zum kindlich fröhlichen Bild passen.

 

Was meinst du?

 

Liebe Grüsse,

Jacques

Geschrieben

Super, danke Uwe, dann ersetze ich:

 

da schaut der Vogel auf, voll Freud,

und fliegt erquickt zum nächsten Spiel.

 

durch

 

da schaut der kleine Vogel auf

und fliegt erquickt zum nächsten Spiel.

 

Liebe Grüsse,

Jacques

  • Schön 1
Geschrieben

Das klingt lustig. Du hast die Kommas begraben (= beigesetzt).

Und trotzdem sind es mehr als vorher.

Erstaunliche Welt!

Alles gut:

Uwe :classic_smile:

 

P.S. Die Form: mit Metrum, ohne Reim klappt ja jetzt richtig gut bei dir!

Ich habe kürzlich 3 Versuche damit gemacht. Einen fand ich gut - und zwei Beispiele, wo das nicht so richtig funktioniert. (Im Sonett etwa.)

Eines Tages finde ich den Mut, diese Experimente hier zu zeigen.

 

Geschrieben

😀 

 

Bei mir ist es so dass ich mir einige Regeln gebe:

- 8 Silben

- Jambus

- vorwiegend männliche Endungen (also ohne "en")

- wenn möglich einen durchgehenden Satz für jede Strophe (daran arbeite ich noch...); ich finde dann klingt der Text fließender über mehrere Verse.

 

Ich bin eben immer noch am ausprobieren und werde mir sicherlich in Zukunft noch weitere Regeln geben, aber für jetzt sind diese schon recht schwierig umzusetzen.

 

LG, Jacques

Geschrieben

Ja, das klingt sinnvoll.

 

5-hebig war bei meinem Sonett jedenfalls zu viel, außerdem provoziert die Form (Sonett) eine Reimerwartung, die dann nicht erfüllt wird.

Es mag aber durchaus auch andere Anwendungsarten für "mit Metrum ohne Reim" geben, ich möchte mich da nicht zu früh auf nur 1 Methode / 1 Stil festlegen.

Auf alle Fälle funktioniert es bei dir.

 

Keep going!

Uwe

 

  • Schön 1

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