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Geschrieben am

Die Blume, Sonett VIII

 

Aus alter Zeit – mit Tempeln und Standarten –

     entstammten auch die Wände greiser Festen,

     die längst verlassen waren von den Gästen,

die Unterschlupf gesucht für Pilgerfahrten.

 

Im Augenwinkel sah ich noch die zarten

     Gezweige Efeus an den Mauerresten.

     Der wilde Wein verwies mich nach Südwesten,

genau wie’s die Erinnerungen wahrten.

 

Ganz ausgezehrt schritt ich über die Erde,

   die feuchtes Moos und Pilze übersäten.

     Vorm Auge schwand das Abbild meiner Blüte.

 

Da wusste ich, dass ich dort rasten werde

   – am Ende Mensch – und ruhte in Gebeten:

     Im Schlaf fand ich den Weg zu ihrer Güte.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

@Geisterschreiber

 

 

 

Moin.

 

 

Ja, Astrein, das Sonett, von der Metrik.

 

Wobei ich, wenn ich an den Aufbau eines Sonettes denke, mit These, Antithese und Synthese. Da glaube ich, es könnte es noch etwas treffender sein. 

Aber ich weiß, diese Prinzipien sind schon etwas aufgeweicht worden.

 

Aber trotzdem, vom Inhalt her, gut.

 

 

Tschüss.

 

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo Geisterschreiber,

 

Schön, dass es noch Leute gibt, die Sonette schreiben!

Ich habe beim Lesen allerdings Probleme mit der Zeile: "Ganz ausgezehrt ..." wegen natürlicher Wortbetonung. In "über" müsste ich die 2. Silbe betonen, was mir sehr schwer fällt.

Sonst komme ich gut durch und finde das Stück kunstvoll gestaltet.

 

Schönen Gruß:

Uwe

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Horst, hallo Uwe,

 

danke für eure Kommentare!

 

Am 25.10.2024 um 20:48 schrieb horstgrosse2:

Wobei ich, wenn ich an den Aufbau eines Sonettes denke, mit These, Antithese und Synthese. Da glaube ich, es könnte es noch etwas treffender sein. 

Aber ich weiß, diese Prinzipien sind schon etwas aufgeweicht worden.

Die Synthese von These und Antithese lese ich sehr oft, wenn es um die Theorie geht. Wenn ich mir die italienischen Sonette anschaue, die ich mir zum Vorbild nehme, entdecke ich diese allerdings eher selten. Aber ich werde zukünftig wieder mehr darauf achten. (Bei einer fortlaufenden Geschichte bloß eher schwierig...)
 

Am 26.10.2024 um 03:51 schrieb Stavanger:

In "über" müsste ich die 2. Silbe betonen, was mir sehr schwer fällt.

Da hast du definitiv recht. Damit die Satzkonstruktion nicht zu abstrus wird, bin ich dort den Kompromiss allerdings eingegangen und habe das Wort entgegen der natürlichen Sprache betont. Kommt hoffentlich nicht allzu oft vor.

 

LG Geisterschreiber

Geschrieben

@Geisterschreiber

 

 

 

Moin.

 

Am 6.11.2024 um 19:12 schrieb Geisterschreiber:
Am 26.10.2024 um 03:51 schrieb Stavanger:

In "über" müsste ich die 2. Silbe betonen, was mir sehr schwer fällt.

Da hast du definitiv recht. Damit die Satzkonstruktion nicht zu abstrus wird, bin ich dort den Kompromiss allerdings eingegangen und habe das Wort entgegen der natürlichen Sprache betont. Kommt hoffentlich nicht allzu oft vor.

 

 

Nein, nicht ganz richtig.

 

Suche im Internet: schwebende Betonungen.

 

Interessanter Artikel. 

 

 

tschüss.

 

 

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