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Ich sehe ihn vor mir:

Den Baum, die echten, weißen Kerzen.

Das Silber in der Tanne

und der Flaum

der Engelsschwingen.

 

Deinem Herzen

fiel es leicht zu geben.

Du hast mir mit dem Streichholz hingereicht

nicht bloß die Wärme.

Auch mein Leben

hast du ganz in seiner Endlichkeit

erreicht.

 

Ich stockte ehrfurchtsvoll im Beben

deiner Brust bei dem Gebet.

Du hast so ganz bei deinem Gott gelebt,

dass heute noch mein kleines Strassenköterleben

ehrfurchtsvoll vor dem „Amen“ steht,

das durch die Räume weht,

wo du gebetet hast.

Und säuft sich noch und nöcher daran satt.

 

Du warst mein Weinberg.

Deine Reben

wachsen in die Nacht.

Sie geben Wein,

der alles weihnachtliche in sich hat.

Es reicht mir, heut davon zu nippen,

schon sehe ich dein schönes, graues Haar, frisiert.

Die weiße Bluse und das Leuchten um die Lippen.

Dein Kuss, in dem sich alle Dunkelheit verliert.

Die Lieder, die uns Opa am Klavier

anstimmte und wie wir

so ganz mit Lichterglanz verziert

bang zueinander blickten,

als ob hier

ein Lied einen Engel

gebiert.

 

Text: DvE

Vertonung: AI 

 

 

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