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Geschrieben am

Was macht der Mensch auf meinem  Feld!?

Er ist so frei und   er erzählt:

„Ich hab den Topf schon aufgestellt

Himalaya als Salz gewählt.

Jetzt wart‘ ich, bis das Wasser wellt.

Kartoffeln hab ich schon geschält

Die werden niemals abgepellt!“

Derweil in mir der Unmut schwelt:

„Die klaust du mir? Ganz ohne Geld?

 

Und möchte außerdem  mal wissen,

wie bist du an das Salz gekommen?“

„Es klebte  noch an meinen  Füßen,

als ich mit Pilgern, sehr, sehr   frommen

vom Berge kam nach meinem Büßen.

Ich hab den falschen Weg genommen

und sah ein kleines Rinnsal fließen,

in dem Kristalle leuchtend schwommen.“

„Da musste sicher jemand pissen!“

 

So scherze ich und mir gelang es

(bin nicht der Intellektuelle)

mich zu erfreu’n. Nein, nein, vom Ganges,

bzw. von der Stelle

wo er entspringe, hätt‘ Li Wang es

(so heißt der Mensch)  an seiner Quelle,

direkt am Fuße eines  Hanges

berührt und nun sei die Parzelle

gesegnet. Und er sah mein banges

Gesicht. Da ging die Weckerschelle.

 

 

  • Lustig 3
Geschrieben

Was soll ich sagen, lieber Marvin...

 

 

...einfach nur genial! Reimgenuss vom Feinsten und auch das Tempo, das sich durch das Reimschema ergibt, macht richtig Freude

und trägt den Inhalt definitiv vorzüglichst.  

Humor und Wortwitz genau auf meiner Wellenlänge. 

Die Pointe (bzw. Erklärung für all den köstlichen Nonsens) am Schluss noch als I-Dipferl dazu...was will man mehr!

 

Sehr sehr gerne gelesen!

LG,

fee

Geschrieben

Hey Marvin,

 

also da schließe ich mir asphaltfee an, mit so einem Humor erreichst du mich 😄🤣

 

Am Anfang musste ich etwas an ein Gedicht ausAlice hinter den Spiegeln denken, ich finde nur grad keinen Titel

 

..

Es saß ein ur-ur alter Mann 

hoch droben auf den Pforten

..

 

ein sehr abstruses Stück, nur vielleicht etwas lang zum hier einstellen 😅

 

Dass die beiden Reime in Strophe 1 so dicht beieinander liegen, gibt dem ganzen finde ich echt noch etwas. 

Und bei der letzten Zeile musste ich schon einmal gut lachen 😄

 

 

 

Ich stolpere so spontan nur etwas über die drittletzte Zeile,

 

berührt, nun sei meine  Parzelle,

 

soll das so sein? metrisch schöner wäre ja

 

berührt und nun sei die Parzelle,

 

 

Aber, whatever 🤷

Ein schönes Gedicht!

 

Liebe Grüße

Delf

Geschrieben

Hallo Marvin,

 

ja, sehr lustig, diese Geschichte. Die Reime finde ich auch weitgehend gelungen. Na ja, etwas Luft nach oben ist noch da. Ich stimme Delf bzgl. des Parzellenverses zu. In diesem Punkt allerdings nicht:

 

Am 29.10.2024 um 15:31 schrieb Anaximandala:

Dass die beiden Reime in Strophe 1 so dicht beieinander liegen, gibt dem ganzen finde ich echt noch etwas. 

 

Lägen die Reime nicht so nah beieinander, wäre die Strophe fürs Ohr abwechslungsreicher und damit noch schöner. Das heißt aber bei weitem nicht, dass ich sie schlecht finde.

 

An S2 habe ich mal etwas gefummelt:

 

Und außerdem möcht ich mal wissen, - und möchte außerdem ...

wie bist du an das Salz gekommen?“

„Es klebte  noch an meinen  Füßen,

als ich mit Pilgern, sehr, sehr   frommen

vom Berge kam nach meinem Büßen,

da bin vom Weg ich  abgekommen - zweimal kommen, Vorschlag:

hab ich den falschen Weg genommen

und sah ein kleines Rinnsal fließen,

in dem Kristalle leuchtend schwommen.“

„Da musste sicher jemand pissen!“

 

"Schwommen" ist hier natürlich der Hammer! Ich lach mich schlapp! Dafür ein extra Applaus!

 

LG Claudi

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Die beste Art, einen Albtraum halbwegs schadlos zu überstehen, ist ihn zu Papier zu bringen oder in Nullen und Einsen zu verwandeln, finde ich. Mir hat es jedenfalls gutgetan. Noch besser ist es natürlich noch, wenn jemand Anteil nimmt. Und dafür danke ich euch herzlich.

 

Liebe Fee,

ja, so war es gedacht:  Mit dem Reimschema das Hetzen durch Szenerie ein wenig Ausdruck zu verleihen.  Ich stelle in letzter Zeit tatsächlich fest, dass meine Träume immer absurder werden. Zumindest die, an die ich mich erinnere.  Nur gut, dass die restlichen nie in mein Bewusstsein gelangen. :wacko: Dein Spaß an dem Blödsinn freut mich wirklich sehr.  Vielen Dank für dein Lob.

 

Hallo Delf,

 

meine Bewunderung für deine Literaturkenntnisse! Ich habe wegen deines Vergleiches zu "Alice hinter den Spiegeln" erst mal googeln müssen und muss sagen, dass mein Gereime, zumindest meine  Intention   meilenweit von der hintergründigen Kunst eines Lewis Carroll entfernt ist.

Bin aber froh, dass meine surreale Geschichte trotzdem bei dir ankommt.

Danke vor allem für deinen super Vorschlag zur Parzelle.  Mir ist die Unstimmigkeit auch aufgefallen, hatte aber nix Passendes, um den "Hebungsprall" auszumerzen. Den werde ich gleich sofort umsetzen.

 

Liebe Claudi,

 

auch dir ganz herzlichen Dank für dein aufmerksames Lesen. 🙂

Beide Vorschläge sind absolut klasse und mir ist es schon fast etwas peinlich, dass ich da so schlampig war.

Das, mit den beiden dicht aufeinander fallenden Reimen war tatsächlich reiner Zufall und als sie dann da standen fragte ich mich , ob das wohl so durchgehen kann oder in dem sonst ziemlich klar strukturierten Reimschema eher  ein Fremdkörper ist. Wenns also  nicht stört, tu ich einfach mal so, als sei es als Sahnehäubchen gewollt. 😉 

 

Echt, ich hatte ein wenig Bammel, ob ihr dem Quatsch folgen könntet/wolltet und bin sehr froh, dass es angekommen ist, wie es gemeint war.

 

Lieben Dank euch

 

VG, Marvin

 

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