Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Wo der Felsen tief im Karst

unterm Druck des Wassers barst,

schlängelt sich der Grottenolm

durch so manchen engen Holm,

gleitet lautlos, blind und bleich

durch sein feuchtes Schattenreich.

 

König ohne Untertanen,

zieht er lautlos seine Bahnen.

Stalagmiten, Stalaktiten

hat ihm sein Palast zu bieten,

und die zartesten Garnelen

darf er sich zum Frühstück stehlen.

 

Flammend rote Kiemenlocken,

stets durchnässt und niemals trocken,

sprießen wild um seinen Nacken,

streicheln sanft die Felsenzacken,

die seit fernen grauen Tagen

tief in seinen Tümpel ragen.

 

Offene und klare Augen

würden ihm hier wenig taugen.

Sonne spürt er nicht, noch Wind,

bleibt sein Leben lang ein Kind.

Kann er mir ein Vorbild sein?

Teils: Vielleicht. Im Ganzen: Nein.

  • Gefällt mir 7
  • in Love 3
  • Schön 8
Geschrieben

lieber cornelius,

 

welche teile vom grottenolm würdest du dir denn zum vorbild nehmen? ich stelle mir dich gerade mit flammend roten locken vor ... 😄

 

fein verdichtet, die lebenswelt und optik dieses tierchens, mit reimen und rhythmus in gewohnt bester qualität. 

 

Am 31.10.2024 um 23:08 schrieb Cornelius:

stets durchnässt und niemals trocken

 

das ist eine tautologie, die mich zum lachen brachte! 

 

liebe grüße

sofakatze

  • Danke 1
  • Lustig 1
Geschrieben

@Cornelius

 

 

 

Alles paletti, Metrik und Sinn.  (wie immer)

 

 

Am 31.10.2024 um 23:08 schrieb Cornelius:

Kann er mir ein Vorbild sein?

Teils: Vielleicht. Im Ganzen: Nein.

 

Gute Frage. Er wird wahrscheinlich keine Gegner haben in seiner Grotte. Und wird wohl auch glücklich sein mit seinem Los.

 

Tschüss.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo und guten Abend ...

 

Liebe @sofakatze,

 

ob mir die doppelt gemoppelten roten Locken gut zu Gesicht stünden, bezweifle ich. Eines habe ich aber mit dem Grottenolm (der zeit seines Lebens im Larvenstadium verbleibt) gemeinsam: Ich bin bis heute nicht wirklich erwachsen geworden ...

 

Hallo @horstgrosse2,

 

deiner Auslegung möchte ich mich gerne anschließen. Wir können uns in ein solches Wesen nicht hineinversetzen. Beim Schreiben bin ich davon ausgegangen, dass der Olm weder zu bedauern noch zu beneiden ist.

 

Meinen Dank an alle, die ein Bildchen dagelassen haben, besonders an @asphaltfee und @Claudi für die Herzen ...

 

Gruß

Cornelius

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.