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Geschrieben am (bearbeitet)

Bruderliebe / Der Egoist
03-03-14

Es war an einem Wintertag,
der Boden kalt voll Schnee,
als Mütterchen am Boden lag,
der Rücken Tat so weh.

 

Gefallen war sie,
Rumms und Plumps,
da war sie nun allein,
doch wie´s der Zufall will
kam da doch Gabriel vorbei.

 

„Ach Mütterchen, greif meinen Arm,
ich helf Dir gerne auf,
du Arme bist vor Kälte lahm,
weshalb ich mit dir lauf.“

 

So stützte er die alte Dame
bis nach Hause, keine Frage;
„Zur Belohnung, hier mein Knabe,
Süßes - nimm, so viel er trage.“ 

 

Gabriel, mit vollen Taschen,
ab nach Hause um zu naschen,
rein ins Warme an den Tisch,
ausgepackt im Kerzenlicht.

 

„Kleiner Bruder, sieh nur, hier -
was ich heut bekommen hab:
Süßigkeiten, alles mir -
und davon geb ich gar nichts ab.“

 

Traurig blickend sind die Augen,
wollen es so gar nicht glauben.
Kann der Bruder ganz allein 
zu Hans so egoistisch sein? 

 

Die Zuckerstangen immer rein,
dazu darfs etwas Kuchen sein.
Und Fruchtbonbons vor Hast und Gier,
nicht eins, nicht zwei, nicht drei, nein: Vier.

 

Die Backen voll und knallig rot
greift er nun nach dem Magenbrot,
da merkt er „Ach du großer Schreck" -
denn plötzlich bleibt die Luft ihm weg.

 

Hat sich verschluckt an einem Stück,
das ihm da nun den Hals zu drückt.
Blau läuft er an und lila dann,
weil er ja nicht mehr atmen kann.

 

Da springt der kleine Bruder auf,
schlägt ihm auf den Rücken drauf,
PLOPP - ein Bonbon, PLOPP, das Zweite,
fliegt nach vorne und zur Seite.

 

Hust und Stöhn und Keuch, in Not, 
Hans klopft weiter, Hand knallrot,
spürbar nah, Gevatter Tod -
da springt es raus das Magenbrot.

 

Just in diesem Augenblick, 
da kehrt das Leben auch zurück.
Erst käseweiß und kreidebleich,
doch folgt die Farbe dann so gleich.

 

Gabriel, verquollen seine Augen, schnauft und schreit.
Dann wird er leise, umarmt seinen Bruder Hans und weint.
„Von nun an will ich teilen alles,
Wasser, Brot und Hut;
Gelernt hab ich meine Lektion,
Dank dir, in Fleisch und Blut.“

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Geschrieben

Hallo @m-poetry, eine lustige Kindergeschichte, die auch Erwachsene gern lesen. Ich kenne ebenfalls solche Egoisten.Doch viele haben nicht solch eine Chance, ihr Fehlverhalten einzusehen und umzukehren. Was dein Gedicht gleichfalls zeigt: Gabriel hat wie jeder Mensch zwei Seiten - hilfsbereit gegenüber dem Muetterchen, selbstsuechtig gegenüber dem kleinen Bruder. LG Stephan

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