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Geschrieben am

Es gab eine Zeit, da trugen die sonnenbeschienenen Granatäpfel im Obstgarten erröttende Gesichter, und waren Zeugen des zarten Erwachens der ersten Liebe. 

Wo, beim ersten, schüchternen, gemeinsamen Kuss, der ungeschickten, aufeinandertreffenden Nasen, Gelächter aufkam.

Wie die Hoffnung, für einen Augenblick, zu Glühwürmchen in der Dunkelheit des Sommers geworden war.

 

Jetzt bedeuten Papierflieger, dass etwas Schlimmes passiert.

Ein Neunjähriger, der sich eine Handvoll gepflückter Erdbeeren ins Gesicht stopft, der rote Saft, ein Fluß, der ihm seitlich aus dem Mund läuft.

Er ist weg, einfach so.

 

Asche fällt wie Schneeflocken.

Jakobs Leiter hatte von hier bis zum Himmel gereicht, jetzt klettert er über Trümmer, müde, erschöpft, fast resigniert.

Auf der Suche nach Kinderstimmen, die rosagefärbt sind.  

Begrabene Morgenlilien, die nicht mehr blühen.

Die, in vergangenen Tagen, auf offenen Feldern rannten und strahlend Taubenweiße Flugdrachen hoch fliegen ließen, die sich im Wind stetig emporzogen, und auch ihr Geist nach oben gehoben wurde, beleuchtet von der Glut des Lebens.

 

Das unerbitterliche Heulen des Himmels über den zufällig ausgewählten Kindern, die lernen Knochen zu zählen (27 in der Hand,  22 im Schädel).

Keine pummeligen kleinen Fäuste, die mit Stöckchen im Dreck wühlen.

Der Boden ist ein Leichentuch.

Mütter sind nicht dazu bestimmt, so zu trauern.

© Donna H.

05.11.2024

  • in Love 1
  • Traurig 5
  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Donna,
nachdenklich stimmende Bilder, die vermutlich in vergangenen oder aktuellen Leidensgeschichten verwurzelt sind.
Und ja, wir können bzw.sollten mehr tun, vor allem für Kinder im Allgemeinen und besonders in der Not da zu sein.
LG
Perry

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Donna 

 

Steht man nicht machtlos den Schreckenbildern der Welt gegenüber? Wegschauen hilft nicht, aber wirklich helfen kann man auch nicht. Also bleibt man in seiner eigenen kleinen Welt und hängt schöne Bilder an die Wand und schreibt Gedichte. 

 

LG HERBERT 

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank lieber @Perry und lieber @Herbert Kaiser, für eure offene Kommentare, und das Aufgreifen des Themas.

Genauso fühle ich mich - machtlos gegenüber all dem Leid, dem Blutbad, und der Unmenschlichkeit, die diese Welt heimsucht und herumgrasiert.  

Vor allem die Kinder, was einige von ihnen, in vom Krieg zerrütteten Ländern (und sogar ohne Krieg) bereits zu Beginn ihres kleinen Lebens ertragen müssen.

All diese verlorenen Leben, die zerstörten Welten, die ausgelöschten zukünftigen Generationen.  So ein gewaltiger Herzschmerz.  Jede kollektive Träne und sogar Poesie wird nichts bewirken.

 

Und niemand hat einen Zauberstab, herumzuwedeln, der es für Alle richtig und sicher macht.  Egal was ich tue, welche Anstrengungen ich auch unternehme, um einer beliebigen Anzahl von Oranisationen zu helfen, es scheint nie genug zu sein.

 

Dieses Gedicht brodelt schon seit einiger Zeit unter der Oberfläche und wollte geschrieben werden.  Alle Unschuldigen dieser Welt liegen mir immer am Herzen.

Liebe Grüße,

Donna 

 

  • in Love 2
Geschrieben

Lieber @Wannovius,

Am 6.11.2024 um 00:14 schrieb Wannovius:

Liebe @Donna, du machst dir Gedanken, die berühren. 

Wir können nur tun, was wir tun können. 

Beten, beharrlicher, ehrlicher und häufiger spenden, aber gezielter und grosszügiger u. v. m. Gedichte schreiben? 

Für uns selbst? Für Anerkennung?  Oder zur Auferbauung und zum Trost anderer? Oder als Appelle an die Menschlichkeit? 

Kindern in Kriegs- und Katastrophengebieten helfen. Ja, aber wie? Und womit?

Waisen aus dem Ausland zu adoptieren wird immer schwieriger, ja fast unmöglich. 

Gern gelesen. LG Stephan

Ich danke für deinen Kommentar, der einige weitere berechtigte Fragen aufwirft.  Einige davon habe ich mir auch insgeheim gestellt.  "Wie kann man den Kindern in Kriegs - und Katastrophengebiete helfen?" Aber wie?

Und womit?

Ich wünschte, ich hätte mehr Antworten und Lösungen zu bieten.

Liebe Grüße,

Donna

  • Gefällt mir 1

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