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Geschrieben

Hallo Josh!

Da ich davon ausgehe, dass du hier keine zoologische Abhandlung verfasst hast, folgt konsequenterweise die Frage nach den Stellvertretern der Akteure. Wer sind die Schlangen und wer die Anderen (hier: "sie")? Mit Blick auf die Kategorie gehe ich erstmal nicht davon aus, dass es sich um etwas gesellschaftliches handelt. Okay, es geht also um etwas düsteres - vielleicht um seelische Abgründe, Erlebnisse, Bewertungen, Vorurteile vielleicht. Werden hier Gedanken, Chancen, Frohsinn vergiftet? So wie Missmut, der zu Selbstsabotage führt, Selbstzweifel, Verselbstständigung von bohrenden, ungelösten inneren Konflikten, ausgelöst durch die Diskrepanz zwischen Erlebnis und Realität...

Die Schlange als Symbol hast du sicher nicht zufällig gewählt. Aus unserem Kulturaum heraus würden die inneren Dämonen passen, aber das wäre etwas naiv und einfältig. Ich glaube, du hast etwas tiefsinnigeres gemeint. Insbesondere die Zeile "Und jeder will mal ran" hat eine genial doppeldeutige zentrale Stellung, die der gespaltenen Zunge der Schlange entspricht und die an sich eine eigene Symbolik gehabt hätte. Aber auf diese indirekte Weise funktioniert es auch: nicht nur jede Schlange will mal ran, sondern auch jede(r) von den Schlangen heimgesuchte.

Ein wirklich interessantes Gedicht mit viel Raum für Spekulationen und persönlichen Narrativen.

Herzlichen Dank für die Inspiration und VLG

Peter

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo ihr beiden. 

 

Vielen Danke für eure Gedanken zu meinem Text. Meine eigene Sichtweise darauf bezieht sich auf die Freudsche Deutung der "Schlange". Also ein recht perverser Text. Was nicht heißen soll, es gäbe keine anderen Sichtweisen darauf, die nicht auch herauszulesen wären. 

 

Am 17.11.2024 um 22:37 schrieb Ponorist:

Wer sind die Schlangen und wer die Anderen (hier: "sie")?

"Sie" sind die Schlangen. Es gibt keine anderen. Eine Schlangengrube, eine Person und die "Schlangen". 

 

Am 17.11.2024 um 22:37 schrieb Ponorist:

Ein wirklich interessantes Gedicht mit viel Raum für Spekulationen und persönlichen Narrativen.

So versuche ich das meist zu halten. Eine Geschichte oder Eindrücke in den Raum werfen, dann darf die Leserschaft gerne Reflektieren. Meine eigene Interpretation behalte ich mal für mich. 🐍

 

Am 18.11.2024 um 13:25 schrieb Monolith:

ich glaube es geht hier um die toxische Dämonenwelt

die durch den Missbrauch zweifelhafter Substanzen geboren wurden.

Metaphorisch könnte sich die Szene, parallel zur Wirklichkeit, in einer anderen Dimension bzw. auf einer anderen Wahrnehmungsebene so abspielen. Psychedelische Substanzen eignen sich dafür besonders gut, das "Unsichtbare" aus unserem Unterbewusstsein zu kitzeln. Wie so oft, liegen Himmel und Hölle hierbei eng beisammen, sind genauer genommen, bloße Empfindungs- bzw. Betrachtungsweisen, ein und derselben Situation. 

 

 

Zischende Grüße aus der Grube 

JC

 

  • Danke 1
Geschrieben

hallo joshua,

 

deinen text habe ich gestern schon gelesen, musste ihn aber erstmal *sacken lassen*. 

als snake pit bezeichnet man ja auch psychiatrische anstalten, deren betreiber sich wenig bis gar nicht um das wohlergehen der patienten kümmern. und so verstehe ich auch deinen text als eine solche betrachtung, wobei die spuckenden, zischenden, beißenden sowohl die patienten als auch gewalttätige pfleger/wächter sein können. *jeder will ran* - das lese ich als sexuelle übergriffe, die dann wohl die patienten erdulden müssen. das venöse gift - die psychostimulanzen oder neuroleptika zur aufputschung oder ruhigstellung.

 

ein brutaler text, zumindest nach meiner interpretation. aber gut auf den punkt mit wenigen worten und so viel bedeutung dahinter.

 

liebe grüße

sofakatze

  • Danke 1
Geschrieben

Hi Sofakatze. 

 

Am 18.11.2024 um 18:53 schrieb sofakatze:

deinen text habe ich gestern schon gelesen, musste ihn aber erstmal *sacken lassen*. 

So viel Zeit wie nötig. Ich lasse mir manchmal sogar Monate oder Jahre Zeit und kommentiere dann. Einige hier können es bezeugen. 😁

 

Am 18.11.2024 um 18:53 schrieb sofakatze:

als snake pit bezeichnet man ja auch psychiatrische anstalten

Ah, wieder was gelernt. Diesen Slang Begriff dafür kannte ich nicht. 

 

Am 18.11.2024 um 18:53 schrieb sofakatze:

das venöse gift - die psychostimulanzen oder neuroleptika zur aufputschung oder ruhigstellung.

So betrachtet, aus deiner Deutung heraus, ergibt das Sinn und geht voll und ganz auf. 

Der Fokus liegt hier wegen dem erwähnen des "Gifts" und "Tränen" oder es aus den Poren ausschwitzen auf einem negativem Ereignis.

Man könnte den Text aber sogar gänzlich positiv betrachten. Ohne auch nur eine einzige negative Assoziation. 

Sogar das Wort "bitter" wäre hier etwas zu billigendes, das man gern in Kauf nimmt. 

 

Danke auch dir für deine Sichtweise, die ich sehr bereichernd fand. Das macht richtig Spaß eure Gedanken dazu zu sammeln. 

 

LG JC

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

@Joshua Coan

 

 

 

Moin.

 

 

Der Text gefällt mir, aber.

 

Dieser Vers zerstört dein Metrum

 

Am 17.11.2024 um 16:18 schrieb Joshua Coan:

Schlangen schütteln sich und stöhnen

Doch Schlangen sie schütteln sich flüchtig und stöhnen

x Xx x Xx x Xx x Xx

 

Sie zischen, sie schnappen

x Xx, x Xx

Und spucken sie an

x Xx x X

Sie fauchen, sie beißen

x Xx, x Xx

Und jeder will ran

x Xx x X

Gift rauscht durch die Venen

x X x x Xx

Fließt bitter aus Poren und Tränen

x Xx x Xx x Xx

 

Bis hierher alles io.

 

 

Ja, war nur ein Vorschlag, keine Kritik.

 

 

Tschüss.

 

  • Danke 1

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