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Im Hier, im Jetzt und Jenseits

 

Den Umgang mit egozentrischen,
rechthaberischen und ähnlichen Leuten
vermied er; sie waren ihm zuwider.

 

Andere mit ihrer Beharrlichkeit
für allein selig machende Lehren,
weltfremde Ideologien fand er
uneinsichtig und unbelehrbar.

 

Lange Jahre seiner Suche ließen ihn 
durch zahlreichen Begegnungen reifen,
befähigten, andere wie sich selbst als Geschöpf
aus Erde und Himmel zu begreifen.

 

Im Inneren seines Herzens war allmählich
ein weiter Platz entstanden für Muslime
des Korans, für die Thora der Juden,
für Sufi-Derwische, christliche Theologen,

 
für Bettelmönche, für Tiere aller Arten,
für Erzkapitalisten, gerissene Demagogen,
heimtückische Tyrannen und andere..

 

Wohin ihn seine Zuwendung
für alle und jegliche Schöpfung führen würde,
wusste er nicht, jedoch war er sich sicher:

 

Seine Liebe für  universal Geschaffenes
würde ihn begleiten auf dem Wege
zum unsterblichen Leben
im Hier und Jetzt und Jenseits,

 

denn sie war, ist und bleibt Urgrund, 
Anfang und Teil göttlichen Wirkens

 -  in und außerhalb von uns.

 

        („Carolus“ in „poeten.de“ 2024)
 

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Geschrieben

Ja, lieber @Carolus, das ist eine edle Haltung: alle lieben, niemanden hassen. Sie findet sich auch im Christentum. 

Nur: Reicht es,  auch "gerissene Demagogen" und "heimtückische Tyrannen" zu lieben? Muß man nicht dem Rad, das sie böswillig bewegen, in die Speichen greifen?? Selbst böse Menschen lieben, aber das, was sie tun, verabscheuen. Und falls man es nicht verhindern kann, es ihnen möglichst erschweren. 

Die Altersmilde und Altersweisheit deines LIs dürfen nicht zur Gleichgültigkeit oder Passivität führen. 

Ja, die Liebe begleitet uns ins Jenseits. Aber auch unsere Taten und Unterlassungen. 

Gern gelesen, lieber Carolus

LG Stephan

 

PS Wuerde mich freuen, wenn ein Autor mit so tiefen Gedanken sich mehr am Austausch im Forum beteiligen wuerde. Du hast wirklich was zu sagen. 

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Geschrieben

Lieber Stephan,

 

zuerst einmal meinen herzlichen Dank für Deine inhaltlich voll überzeugenden Zeilen!

Du stellst zu Recht die Frage "Reicht es,  auch "gerissene Demagogen" und "heimtückische Tyrannen" zu lieben? Muß man nicht dem Rad, das sie böswillig bewegen, in die Speichen greifen??"  

Ich stimme Dir voll zu, nur sollte es nicht in der alttestamentarischen Weise "Aug um Auge, Zahn um Zahn" geschehen, denn sonst kommt die Menschheit nie aus dem Teufelskreis des Krieges heraus, an dessen Ende Tod, Verwüstung, Schmerzen und Tränen sowie eine leidvolle Hypothek für die Nachkommenden stehen.

 

Ich erinnere daran, wie Mahatma Ghandi mit dem Glauben an die Macht der Gewaltlosigkeit Indiens Menschen vom Joch der englischen Kolonialherrschaft befreien konnte oder wie die Bevölkerung der DDR sich von dem Überwachungsstaat des SED Regimes in friedlicher Weise abwandte. (Die Machthaber konnten nicht die eigene Bevölkerung ermorden lassen.).

 

Im Hinblick auf "gerissene Demagogen" und "heimtückische  Diktatoren" denke ich, es wäre an der Zeit, deren Psyche genauer unter der Forscherlupe zu betrachten, um das Böse und seine Varianten genauer zu erkennen, zu verstehen, um die Erfahrungen für ein friedlicheres Zusammenleben zu nutzen. Auch die Schule könnte hier mit dem Fach

"Sprache und Kommunikation" Basisarbeit leisten.

Nochmals herzlichen Dank!

Lieben Gruß

 

Carolus

 

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