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Nicht zu fassen…

 

Das Suppenhuhn kann es nicht fassen,
Frau Meier will es rupfen lassen.
Noch gestern lief es froh durchs Gras,
doch nackt im Topf, das wird kein Spaß.

 

Drum reißt es aus, zieht in die Ferne
und nimmt die Autobahn nach Herne.
Als es so längs der Fahrbahn hupft,
hat es ein Lastfahrzeug zerrupft. 

 

Zwölf Schafe, die die Schafschur hassen,
die können es mitnichten fassen,
dass man sie nackt zur Weide schickt,
wo lüstern sie der Wolf erblickt.

 

Der Wolf, er leckt schon seine Schnauze
und reibt sich hungrig seine Plauze.
Doch fasst er nicht, was ihm jetzt droht,
die Herde wirft mit Schafbockkot.

 

Ein Aktmodell aus Krahnenbäumen
begann von einem Akt zu träumen,
bei dem ein Künstler, der beliebt,
sich mittels Pinsel Mühe gibt.

 

Ein Maler nimmt sich ihrer an,
der leider nicht gut pinseln kann.
Das Resultat ist nicht zu fassen
und kann sich nirgends sehen lassen.

 

Ein Kirchenmann im fernen Hessen
hat letzten Sonntag schier vergessen,
dass er die Messe lesen wollte,
obwohl er dies nach Dienstplan sollte.

 

Er weilt zu Haus und schlummert friedlich,
doch seine Träume sind nicht niedlich.
Er träumt von Sex in dunklen Gassen,
der Herrgott droben kann´s nicht fassen.

 

Der Pabst hingegen ist beflissen,
erhob sich zeitig von den Kissen.
Er predigt von der Last der Sünde
und dass dies in der Hölle münde.

 

Dem Organist ist dieses Schnurz,
er lässt beim Orgeln einen Furz.
Der Pabst kann den Affront nicht fassen
und hat den Musikus entlassen.

 

Sein Schießgewehr nahm ein Rekrut,
er schießt recht oft, doch selten gut.
Den Oberst traf er rechts am Ohr,
worauf die Fassung der verlor.

 

„Ich fass es nicht, Sie Blödian,
was geht mein rechtes Ohr Sie an?“
Der so Beschimpfte, er beschwor:
„Ich zielte doch auf´s linke Ohr.“

 

Im Opernhaus singt ein Tenor
als Lohengrin dem Volk was vor.
Bisher war es ein Schwan gewesen,
der jenen Sänger aufgelesen.

 

Statt eines Schwans, der sonst sich regt,
kommt jetzt ein Lama angefegt.
Doch Lohengrin bleibt sehr gelassen,
das Publikum kann es nicht fassen.

 

Ein Giftzwerg, den als Trump man kennt,
erfuhr ein zweites Happy End.
Man wählte ihn zum Boss erneut,
der Demokrat ist nicht erfreut.

 

Das Resultat ist nicht zu fassen,

kann man den Trump nicht federn lassen?

Man jage ihn dann über'n Mist,

wo jeder Depp willkommen ist.

 

Ein Zauberer aus Michelbach
denkt sich nach einem Ehekrach:
„Ich zaubre meine Frau hinfort,
an einen weit entfernten Ort.“

 

Das Resultat war eins der krassen,
wenn man dies hört, kann man´s nicht fassen.
Jetzt sitzt er selbst auf Watzmanns Spitze,
der Zauberspruch war wenig nütze.

 

Dein Blinddarm war Dir zu entnehmen
in einer Klinik nah bei Bremen.
Doch fehlt Dir jetzt Dein linkes Bein,
wie ist das möglich, kann das sein?

 

Du bist Patient privater Kassen
und kannst den Fehlgriff nicht recht fassen.
Der Arzt, der Dir Dein Bein gehäckselt,
hat Dich beim Schnippeln wohl verwechselt.

 

Was man nicht fassen kann verwirrt,
doch bleib ich völlig unbeirrt.
Ich kann das Dichten halt nicht lassen,
dies kann ich selber nicht recht fassen.

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

  • Gefällt mir 1
  • Lustig 12
Geschrieben

Wahrlich nicht zu fassen, liebe Melda-Sabine,

 

was du hier zu unserer Erheiterung wieder vom Stapel lässt. Ja, die Welt ist ein skurriler Ort. Am besten wundert man sich über gar nichts - sondern lacht darüber.

 

Nur über er Putin kann ich leider nicht lachen, ihm hättest du nicht die Ehre antun müssen, im Personal deines Gedichtes zu figurieren. 

 

Gruß

Cornelius 

 

  • Danke 1
Geschrieben

ja, liebe melda-sabine,

 

da kann ich mich cornelius'  lobenden worten nur anschließen. am besten gefallen hat mir der rekrut, der so verwegen mit den ohren seines oberst spielt. :classic_biggrin:

 

und schmeiß ihn raus, den putin! :grin:

 

liebe grüße

sofakatze

 

  • in Love 1
Geschrieben
Am 18.11.2024 um 19:23 schrieb Melda-Sabine Fischer:

Sein Schießgewehr nahm ein Rekrut,
er schießt recht oft, doch selten gut.
Den Oberst traf er rechts am Ohr,
worauf die Fassung der verlor.

 

„Ich fass es nicht, Sie Blödian,
was geht mein rechtes Ohr Sie an?“
Der so Beschimpfte, er beschwor:
„Ich zielte doch auf´s linke Ohr.“

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

 

Liebe Melda-Sabine,

 

unglaublich tolles Gedicht - bei den beiden zitierten Strophen musste ich sehr breit grinsen. 🙂 Vor allem im Hinblick auf das aktuelle Weltgeschehen können wir alle etwas mehr Humor und Positives vertragen - Danke für dieses Erlebnis!

 

LG

 

GrellsamaQ

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Letreo71, @GrellsamaQ, @Pegasus und @Wannovius. Ich danke Euch für Eure lobenden Kommentare. In der Tat ist es sehr wichtig für mich, Humor zu verbreiten. Das Weltgeschehen und der Klimawandel haben mittlerweile etwas so Bedrückendes an sich, dass es mir zugegebenermaßen immer schwerer fällt meine humoristische Ader auszuleben. Wenn es mir mit diesem Gedicht trotzdem gelungen ist, Euch zu erheitern, dann habe ich wohl doch noch Worte gefunden, die Euch ein Lächeln auf die Lippen zauberten.

 

Melda-Sabine

 

 

Danke auch für die weiteren Likes von @Stavanger, @Eliane, @Doscho, @Windo, @Jutta S,@Marc Donis und @Zorri.

  • Gefällt mir 3

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