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Geschrieben am

Langsam tritt die Maiar auf den jungen Grund.

Die Erde ist noch ängstlich und sie meidet

Melians Fuß, obwohl er wund 

vom Marsch ist 

Stund um Stund 

und Schritt um Schritt 

des Wegs zum Wald  

durchleidet. 

 

Denn an dem Sporn der jungen Welt,

die noch nicht viele Wesen kennt,

ist Dorn und Span aus spitzen Steinen.

Wohin die Maiar tritt, es brennt;

 

und Ranken greifen nach den Beinen.

Der Wald, der hier noch alles hält,

lässt neugierig erscheinen,

Vögel, doch sie sind noch stumm.

 

Es sind die Nachtigallen.

Und einzig ein leises Gesumm 

lassen die Schnäbel fallen.

Melian schreitet in den  Wald

 

und schon spüren die Weiden,

dass warm wird, was so lange kalt, 

und wo sie geht, das Leiden

Leidenschaft gebiert.

 

Die stummen Tiere suchen sie,

den Glanz um ihre Lippen.

Sie spüren, dort ist Melodie

und wollen davon nippen.

 

Denn jung ist noch der dichte Wald. 

Die Baumhirten selbst Blüte.

Alles ist stumm, kein Lied durchschallt

die dunkelgrüne Güte

 

mit der die Bäume ihre stummen 

Kinder in den Zweigen wiegen.

Und selbst der Vögel leises Summen 

kann dieses Schweigen nicht besiegen.

 

Da endlich hält die Maiar inne

und breitet weit die Arme aus.

Und wie ein Lichtschwall strömt die Stimme.

Erleuchtet Nester, Höhle, Haus.

 

Sie singt vom Werden und vom Sein 

und von der Lust an Luft und Klang.

Zuerst stimmen die Vögel ein

und lernen Flöten und Gesang.

 

Dann kommen auch  große Tiere, kleine.

Und scharen sich um ihre Lust.

Erlernen Töne tiefe, feine.

Und jubeln bald aus voller Brust.

 

So kam das Singen in die Welt

Das Lachen, Trällern, Schwallen.

Und nur das Lied der Liebe fehlt.

Blieb ganz den Nachtigallen.

 


 

  • in Love 1
  • wow... 1
  • Schön 4
Geschrieben

 

Moin @Dionysos von Enno,

 

was ist dir wieder für ein Lied gelungen,

das mir als Minnesänger nie gelang,

und mit den letzten Strophen hast du

dich überboten denn ich weiß nicht, was ich

als der universellen Sprache der Dichtkunst

noch hinzufügen kann,

außer, durch einen banalen Kommentar,

auf das es noch andere für sich entdecken.

Denn ich werde mich jetzt

wieder in mein Bett verstecken

bis der Tag und das Licht vorüber zieht...

 

LG.

Waldeck

  • in Love 1

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