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Wenn Weihnachten Wellen schlägt,


die Nächte länger,
ein ungehobelter Atemstoß
letzte Blätter zu Boden fegt,

 

wenn der Schelm von Wettergott
Berge kurzfristig mit Zucker bestäubt,
um sie danach mit Heißluftföhn
von ihrer Zierart zu befreien,

 

dann läuft in der Konsumwelt hierzulande
alles wie gehabt: In Land und Stadt
explodieren Weihnachtsmärkte,
blasen sie Stimmungsvolles von Türmen,.
hauchen Rauschgoldengel die Botschaft
vom „Frieden! Frieden! Immerdar.“

 

Nostalgie aus dunklem Himmel regnet,
würzt den Glühwein, wärmt den Magen, 
nicht die Seele. Mancher Alte spürt, 
dass ihm etwas fehle, schwärmt von 
Weihnacht seiner Kinderzeit.

 

Traumfabriken legen Sonderschichten ein,
produzieren Illusionen, Plastikblumen und Pralinen.
Riesenschiffe dümpeln leer am Kai,
Bosch wird tausend Stellen streichen.
Aber Glamour-Shopping und Streetfood
werden niemals weichen, sonst…? 


Ja, sonst wäre…? Hm? 
Vielleicht irgendwie „Weihnachten“?


(„Carolus“ in  „poeten de“  2024)
 

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