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Rainer Maria Rilke ~ Wenn es nur einmal so ganz stille wäre


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Geschrieben am

"Die Kunst ist ein Ding viel zu groß und zu schwer und zu lang für ein Leben, und die, welche ein großes Alter haben, sind erst Anfänger in ihr." R.M.R.

 

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre

 

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.

Wenn das Zufällige und Ungefähre

verstummte und das nachbarliche Lachen,

wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,

mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

 

Dann könnte ich in einem tausendfachen

Gedanken bis an deinen Rand dich denken

 

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),

um dich an alles Leben zu verschenken

wie einen Dank.

 

Rainer Maria Rilke, 22.9.1899,

Berlin-Schmargendorf

Music: Oleg Kyrylkow

Bild/Rezitation: Uschi Rischanek

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Geschrieben

Hallo Uschi,
sich "an den Rand denken" ist eine vielsagende Andeutung, denn jeder Mensch hat wohl einen anderen.
Manchmal sollte man vielleicht versuchen sogar drüber hinauszuschauen, um sich selbst zu erkennen.
Gern hineingespürt in Rilkes Suche nach der Stille!
Schön, dass Du wieder an "Bord" bist und LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo liebe Uschi 

 

Am 30.11.2024 um 20:57 schrieb Uschi Rischanek:

wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,

mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

 

Dann könnte ich in einem tausendfachen

Gedanken bis an deinen Rand dich denken

 

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),

um dich an alles Leben zu verschenken

wie einen Dank.

 

Irgendwie weiß ich nicht genau, wovon er spricht. Fühlt er sich von der Welt als Künstler zu sehr abgelenkt, um sich ganz der Kunst zu schenken? 

Könnte man sich quasi in das Herz der Kunst fallen lassen, würde man (mit seinen Werken) die ganze Menschheit beglücken. 

 

Ich freue mich, dass deine Absenz nur von kurzer Dauer war und du mir diese Kopfnuss serviert hast. 

 

LG HERBERT 

  • Danke 1
Geschrieben

@PerryHallo Perry, sich in Gedanken dem Anderen ganz Bestimmten zu widmen, welch schöne Vorstellung, für mich ist dieser so kurze Text Rilkes einfach als Liebeserklärung zu verstehen, die keiner weiteren Erklärungen bedarf meines Erachtens.
Danke für dein Reflektieren, von an Bord sein kann noch bei weitem keine Rede sein, ich bin gerade mittendrinn 😉 bzw. mit einem Fuss zumindest, denke jedoch Mitte Dezember sollte das Gröbste überstanden sein...

 

@Elisabetta MonteLiebe Elisabetta, Rilke nimmt wohl einen ganz besonderen Stellenwert bei ganz vielen Menschen ein, ebenso bei mir. Auch hat mich in letzter Zeit Hermann Hesse sehr beschäftigt - beides ganz wunderbare Poeten. Ich freue mich, wenn dir mein Vortrag gefällt und danke dir!


@JosinaAuch dir liebe Josina mein herzliches Dankeschön. Ich bin derzeit nur recht sporadisch hier und daran wird sich auch in den nächsten Wochen nicht viel ändern. Trotzdem werde ich versuchen, so gut es mir möglich ist, ab und an Euch einen kleinen Beitrag zu präsentieren, an Ideen habe ich überreich, die Zeit ist es derzeit, die mir ein kleinwenig zu schaffen macht, aber es wird schon werden...


@Herbert KaiserAch lieber Herbert, doch nicht als 'Kopfnuss' gedacht, sondern recht plausibel nachvollziehbar denke ich, oder etwa nicht? Es erschien im Stundenbuch vom Mönchischen Leben als seine Art und Weise um sich entsprechend mitzuteilen. Um zu sagen, dass man bereit ist, sich auf einen anderen Menschen ganz einzulassen, doch dieses Einlassen bedarf einer gewissen Insichgekehrtheit, einer inneren Stille um ohne äußere und innere Ablenkungen sich auf den Kern der Dinge konzentrieren zu können - so nur eine Deutung dieser wenigen Zeilen. Darin wird auch bemerkt, dass wir erst dann das Wesen der Dinge und das Wesen der Welt erkennen vermögen, wenn wir die Stille an sich wahrnehmen und entsprechend auf uns wirken lassen.

Meine Absenz wird noch ein Weilchen andauern, doch ich freue mich, wenn so viele Reaktionen gerade bei den Alten Meistern erfolgen sehr! Danke auch dir lieber Poetenfreund!


@SternenherzHallo Sternenherz! Dankeschön dafür, ich hatte einen ganz wunderbaren Lehrmeister, der mich zwei Jahre lang unter seine Fittiche genommen hatte, was das Sprechen betrifft, nur zu lesen wäre mir zuwenig... Ich gebe dir auch recht, manche Zeilen sind so tiefgehend, dass es genaugenommen keines Hintergrundes bedarf und ich auch zunehmend dazu übergehe, sie lediglich zu sprechen.

Dankeschön auch allen anderen Besuchern dieses Beitrages @Jutta S@Dionysos von Enno@Stavanger@Zorri@Guenk

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