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Ein Käfigleben

Ich bin wie ein Käfig, der Vögel bloß suche.
Und wenn ich ein finde, dann sind wir nicht frei.
Sodass ich auch wirklich das Weichen verfluche.
Es drücken uns Stäbe. – Was ist schon dabei?
Ich bin wie ein Käfig, der Vögel bloß finge.
Und greif‘ ich zum Vogel. Das Gitter mir sperrt.
Ich strecke die Hände. Und Arme geringe.
Doch hat nun das Fangen. Ich denke kein Wert.

Ich bleibe ein Käfig. Sodass ich mich strecke.
Und strecke und strebe. Ein Vogel zu sein.
Sodass ich wohl letztlich die Freiheit bezwecke.
Doch reißen die Stäbe stattdessen mich ein.
Ich bleibe ein Käfig. Was ich auch nicht wähle.
Ich wählte bloß Liebe. Die Liebe. Und Ruh‘.
Sodass mir die Freiheit. Die Freiheit so fehle.
Ich bleibe der Käfig. – Der Vogel bleibst du.
Ich bin wie ein Käfig, der Vögel bloß suche.
Auch, wenn mich bloß dieser. Ich denke so hält.
So seh‘ ich tagein, tagaus auch den Fluche.
So bleib‘ ich gefangen. Durch Gittern der Welt.

10.12.2024
Berlin Biesdorf-Süd

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