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Es beginnt unscheinbar, wie ein Schatten in der Ferne. Ein leises Unwohlsein, als würde eine Krankheit anklopfen. Der Körper fühlt sich schwer an, träge, als ob man durch zähflüssige Luft gehen würde. Ein leichter Kopfdruck, ein Flimmern in den Augen, das kommt und geht. Nichts Ernstes, nichts, was nicht eine gute Nacht Schlaf lösen könnte – so redet man sich ein.

 

Doch dieses Gefühl geht nicht weg. Stattdessen verstärkt es sich, wie ein leises Dröhnen, das allmählich zu einem störenden Brummen wird. Ein seltsames Ziehen durchzieht den Körper, als ob etwas in den tiefsten Schichten der Muskeln zerren würde. Gleichzeitig stellen sich die Nerven gegen dieses Eindringen. Es ist, als ob der Körper sich zu wehren versucht: Zuckungen, ein plötzlicher Schauer, Gänsehaut ohne Grund. Aber diese Reaktionen machen einen nur nervös, lassen das Gefühl wachsen, dass etwas nicht stimmt.

 

Die Gedanken beginnen sich zu verändern. Plötzlich schleichen sich Zweifel ein, die man nicht zuordnen kann: „Was, wenn ich nicht stark genug bin? Was, wenn ich scheitere?“ Anfangs glaubt man, das seien nur ganz normale Sorgen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto lauter werden diese Stimmen. Sie klingen wie die eigenen Gedanken, aber fremder, härter, wie ein innerer Richter, der gnadenlos urteilt.

 

Die Isolation kommt fast von selbst. Freunde und Familie scheinen einen nicht mehr zu verstehen. Die Worte, die sie sagen, klingen falsch, als kämen sie aus einer anderen Welt. Gespräche ermüden, die Nähe zu anderen wird unangenehm. Schließlich zieht man sich zurück, nicht aus Angst oder Hass, sondern weil die eigene Welt zu dunkel geworden ist, um sie zu teilen.

 

Im Inneren beginnt der Kampf: Der Geist versucht, diese Stimmen zu verdrängen, die einem einflüstern, man sei schwach, nutzlos, eine Last. Doch sie kommen immer wieder, immer lauter. Der Körper reagiert, wehrt sich auf eine Art, die man nicht versteht – plötzliche Kälte, Schweißausbrüche, Zittern. Es fühlt sich an, als wäre man nicht allein in der eigenen Haut, als würde etwas anderes versuchen, Besitz zu ergreifen.

 

Irgendwann beginnt der Körper, nachzugeben. Die Zuckungen hören auf, der Widerstand schwindet. Es fühlt sich an, als ob man innerlich leer wird, ausgehöhlt. Der Druck, der zuvor nur im Kopf saß, breitet sich aus – ein schwerer Schatten, der über die Brust zieht, in die Glieder kriecht und den Atem schwer macht.

 

Die Gedanken folgen dem Körper in die Erschöpfung. Man versucht, sich an die eigene Stimme zu klammern, an das, was noch von einem selbst übrig ist, aber diese Stimme wird leiser. Sie verliert gegen etwas anderes, etwas Mächtigeres. Entscheidungen, die man trifft, scheinen nicht mehr die eigenen zu sein. Es fühlt sich an, als ob jemand anderes die Fäden zieht, zuerst subtil, dann immer deutlicher.

 

Die Erinnerungen beginnen zu verschwimmen. Lücken tauchen auf, schwarze Löcher in der Zeit, in denen man nicht weiß, was man getan hat. Freunde und Familie blicken einen besorgt an, doch wenn sie fragen, ob alles in Ordnung ist, antwortet man wie unter Zwang: „Mir geht es gut.“ Die Worte kommen aus dem Mund, aber man spürt, dass sie nicht von einem selbst kommen.

 

Am Ende bleibt nur noch die Beobachtung. Man ist gefangen in einem dunklen Raum im eigenen Geist, unfähig, sich zu bewegen, unfähig, zu kämpfen. Der Dämon hat die Kontrolle übernommen, und man ist nichts weiter als ein Zuschauer.

 

Der Körper bewegt sich, spricht, handelt – aber nichts davon ist man selbst. Es ist, als würde man hinter einem Fenster stehen, durch das man zusieht, wie der eigene Körper wie eine Marionette fremdgesteuert wird. Die Bewegungen sind nicht die eigenen, die Worte klingen falsch, verzerrt. Es gibt keinen Widerstand mehr.

 

Geist und Körper sind still, ausgelöscht von der Dunkelheit, die sich nun frei entfalten kann. Man schreit in der eigenen Stille, aber niemand hört es. Es bleibt nur die Erkenntnis, dass man verloren hat – und dass etwas anderes nun an seiner Stelle lebt.

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Geschrieben

Hallo Isi und willkommen im Forum, wenn man vom Dämonen der Dunkelheit so eingenommen wurde, kann man nur hoffen, dass man mit Hilfe wieder zu sich und seinen Stärken findet. Deine Erzählung ist interessant und gut geschrieben. 

 

Liebe Grüße Darkjuls

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