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Oh, heiliger Abend (Ein gescheiterter Versuch ein rühriges Gedicht zu schreiben)

 

Wie die Augen der Menschen so strahlend leuchten,
in dieser vorweihnachtlichen lieben, schönen Zeit.

 

Es ist fast, als ob sie keine Lampen mehr bräuchten,
so sind sie zum gemeinsamen, sittsamen Feiern bereit.

 

Lakritz und dampfende, schmackhafte Lebkuchenherzen,
hinuntergespült mit heißem Glühwein, der weitet die Sicht.

 

Muntere Lieder, sie singen, jubilieren und scherzen
und drängen sich dicht an dicht, ins heiligende Licht.

 

Nur ich suche den bergenden, finsteren Schatten,
weil ich ihre Hysterie letztlich nicht mehr ertrug,

 

schlug ich mit dem Lüster, den wir geerbet hatten,
denn ihr Klagen und Jammern, war mehr als genug.

 

Nun ist also dieser Tag, an dem der Christus helfend kam,
mein letzter, denn die Schuld werd‘ ich beileibe nicht tragen.

 

Ich will meiner Gattin, der ich brüsk das Leben nahm,
schleunigst folgen und der Welt lebe wohl weiter sagen.

 

Dort unten im städtischen Weiher, wo die frierenden Enten
nach mildtätigem Brot die gierig, geschraubten Hälse recken,

 

will ich still und mit großer innerer ehrlicher Reue enden
und wie ein toller Hund ersaufend, jämmerlich verrecken.

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Geschrieben

Hallo Hera

 

Da ist ein Abgesang auf das Leben. Da zündet kein Licht im stockdunklen Herzen, da bleibt der Glitzer bloß heller Schein der Fassade. 

Das LI hat mit dem Leben abgeschlossen, da wartet nur mehr der kalte Tod.

 

Ein starker Text, der in seiner Ausweglosigkeit und Konsequenz fasziniert!

 

LG Herbert 

  • Danke 1
Geschrieben
Am 19.12.2024 um 10:11 schrieb Hera Klit:

Oh, heiliger Abend (Ein gescheiterter Versuch ein rühriges Gedicht zu schreiben)

 

Wie die Augen der Menschen so strahlend leuchten,
in dieser vorweihnachtlichen lieben, schönen Zeit.

 

Es ist fast, als ob sie keine Lampen mehr bräuchten,
so sind sie zum gemeinsamen, sittsamen Feiern bereit.

 

Lakritz und dampfende, schmackhafte Lebkuchenherzen,
hinuntergespült mit heißem Glühwein, der weitet die Sicht.

 

Muntere Lieder, sie singen, jubilieren und scherzen
und drängen sich dicht an dicht, ins heiligende Licht.

 

Nur ich suche den bergenden, finsteren Schatten,
weil ich ihre Hysterie letztlich nicht mehr ertrug,

 

schlug ich mit dem Lüster, den wir geerbet hatten,
denn ihr Klagen und Jammern, war mehr als genug.

 

Nun ist also dieser Tag, an dem der Christus helfend kam,
mein letzter, denn die Schuld werd‘ ich beileibe nicht tragen.

 

Ich will meiner Gattin, der ich brüsk das Leben nahm,
schleunigst folgen und der Welt lebe wohl weiter sagen.

 

Dort unten im städtischen Weiher, wo die frierenden Enten
nach mildtätigem Brot die gierig, geschraubten Hälse recken,

 

will ich still und mit großer innerer ehrlicher Reue enden
und wie ein toller Hund ersaufend, jämmerlich verrecken.

Guten Abend hera klit 

 

Dein Text weckt Bilder in meinem Kopf, die Szene ist mir nahezu greifbar. Danke dafür!

  • Danke 1

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