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Geschrieben am

 

  Weihnacht, 1945 und 2024


Totenstill, jene Heilige Nacht
nach dem Großen Morden.
Leben, Dorf und Wege im Griff
eisiger Wintermacht. 
So fern der Stern von Betlehem.

 

Vor Fenstern Dolche aus Eis,
Frostblumen auf Scheiben.
Der Kanonenofen raucht.
Träume von Tellern mit Grießbrei.
Wie Hungergefühle vertreiben?
Brot, Brot hätten wir gebraucht.

 

Zwischen drin das Weihnachtsmärchen.
Ein Engel in die Stube gleitet,
untern Baum Geschenke legt,
himmlisches Glöckchenläuten,
reines Kinderglück.

 

Heute schrill die „Stille Nacht“.
Märkte schwer bewacht.
Was dort noch außer Glühwein, Plätzchen,
Bier, Bratwürsten und Billigkram kaufen?
Vielleicht ein vergessenes Märchen vom             

Christkind aus der Kinderzeit?

 

 

("Carolus" in "poeten.de"  23…12.2024)


 

  • Traurig 2
  • wow... 1
  • Schön 1
Geschrieben

Guten Abend, Carolus.

Ein wenig traurig ist Dein Gedicht, aber auch sehr schön. Denn die kleine Aufmerksamkeit, die die Kinder erfreute in den schweren Tagen nach der dunklen Zeit, scheint wie ein Weihnachtslicht, das keine LED-Monstranz der heutigen Welt zu überstrahlen vermag. Der Hunger indes ist wohl geblieben, früher nach etwas Essbarem, heute vielleicht nach einer wahrhaftigen Nähe, nach mehr Achtsamkeit dem Gegenüber und dem Rest der Welt. Vielen Dank für Dein achtsames Gedicht und frohe Festtage.

VLG

Peter

Geschrieben

Lieber Peter,

 

komme gerade vom Musizieren mit meiner jüngeren Tochter (sie Querflöte, ich E-piano). Es hat uns beiden Riesenspaß und viel Freude gebracht. Ich dachte, "schaust noch mal kurz ins Netz", und siehe da: dein Kommentar zu dem "ein wenig traurigen , "aber auch

sehr schönen" Gedicht" mit zwei tief empfundenen Feststellungen:

"die kleine Aufmerksamkeit, die die Kinder erfreute in den schweren Tagen nach der dunklen Zeit, scheint wie ein Weihnachtslicht, das keine LED-Monstranz der heutigen Welt zu überstrahlen vermag." 

"Der Hunger...heute vielleicht nach einer wahrhaftigen Nähe, nach mehr Achtsamkeit dem Gegenüber und dem Rest der Welt."

Zeilen, die mir aus dem Herzen sprechen! Dafür meinen nachdrücklichen Dank!

 

Dir wie Deinen Lieben wünsche ich erfüllte Tage mit fröhlichem, freudigem und besinnlichem Mit-und Beieinander-Sein!

 

Karl-Heinz 

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Carolus, die Weihnachtszeit mag unterschiedlich begangen werden. Wichtig ist, dass wir gemeinsam Zeit verbringen und uns auch auf unsere Tugenden, wie Toleranz, Wertschätzung und ein friedliches Miteinander besinnen.

 

Sei herzlich gegrüßt und Dir frohe Festtage

wünscht Juls 😊

  • in Love 1

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