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Das Festmahl

 

es schmeckt nicht und ist zäh

doch ist es schon zu spät

es schmerzt erst in der Kehle

schon nagt es an der Seele

 

dort raubt es mir den Atem

und will noch etwas warten

bis es mich fast erstickt

dann doch nach unten blickt

 

es ist, als wenn es lebt

ins Innerste nun strebt

nun drückt es auf den Magen

es ist kaum zu ertragen

 

die Auflösung vergeblich

rummort es bis es ek’lig

erst aufstößt, dann noch warm

sich durchzwängt in den Darm

 

dort alles niederwalzt

was nach ihm ungestalt

vergiftet, Schall und Rauch

als Gasblase entfleucht

 

am Ende sich festsetzt

verhärtet bis zuletzt

so schmerzlich noch für Tage

die ich schweigend beklage

 

es hilft nicht Medizin

sie rafft es nicht dahin

auch keine Chirurgie

das hilft der Seele nie

 

doch sich nun zu beschwer’n

läge noch zu fern

aussitzen diesen Bissen

am Ende drauf geschissen

 

was von dem Festmahl blieb

das sich in mir rumtrieb

hat einmal mehr gelehrt

dass es niemanden nährt

 

  • Gefällt mir 4
Geschrieben

Moin Peter, 

 

die Idee und der Gedanke hinter deinem Thema gefallen mir. Vom Inhalt her finde ich es sehr gelungen und durchdacht. Was mir weniger zusagt ist die teils gezwungene Reimform. Das nimmt dem ganzen seine Qualität beim lesen. Und dass sagt jemand dem die Form sonst egal ist, hier aber fällt sie mir negativ ins Auge. Also... Festmahl an Inhalt, verdorben durch die Reime für mich. 

 

LG JC

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
Am 26.12.2024 um 00:46 schrieb Ponorist:

Das Festmahl

 

es schmeckt nicht und ist zäh

doch ist es schon zu spät

es schmerzt erst in der Kehle

schon nagt es an der Seele

 

dort raubt es mir den Atem

und will noch etwas warten

bis es mich fast erstickt

dann doch nach unten blickt

 

es ist, als wenn es lebt

ins Innerste nun strebt

nun drückt es auf den Magen

es ist kaum zu ertragen

 

die Auflösung vergeblich

rummort es bis es ek’lig

erst aufstößt, dann noch warm

sich durchzwängt in den Darm

 

dort alles niederwalzt

was nach ihm ungestalt

vergiftet, Schall und Rauch

als Gasblase entfleucht

 

am Ende sich festsetzt

verhärtet bis zuletzt

so schmerzlich noch für Tage

die ich schweigend beklage

 

es hilft nicht Medizin

sie rafft es nicht dahin

auch keine Chirurgie

das hilft der Seele nie

 

doch sich nun zu beschwer’n

läge noch zu fern

aussitzen diesen Bissen

am Ende drauf geschissen

 

was von dem Festmahl blieb

das sich in mir rumtrieb

hat einmal mehr gelehrt

dass es niemanden nährt

 

 

Ja Peter,

es sind die Gedanken,

die da kommen her,

was wir feiertags verspeisen

um es wieder auszuscheißen,

das sinnlose Gemetzel.

vor der Speisengestaltung,

in der dazu gehörenden

Massentierhaltung,

der ganze Konsum,

alles was dazu gehört,

das Fett ringsherum

was hinterher stört,

alles wird dazu angedacht,

auch wer sich da zum 

Richter macht,

das alles

mag

das

Festmahl geben,

schwer zu kauen

wie zu verdauen,

zumindest würde

ich's so sehen,

Danke Peter

sehr gerne

gelesen.

 

LG Ralf

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
Am 26.12.2024 um 04:28 schrieb Joshua Coan:

verdorben durch die Reime für mich. 

Hallo Josh, das hört sich gut an. Denn es geht ja ein wenig um Verdorbenheit, besser gesagt umd Verderbtheit. Ein wenig Kitsch durch Reime per Presszange passt für mich innerhalb eines Weihnachtsgedichtes umso mehr.

 

Am 26.12.2024 um 19:39 schrieb Fiets:

Und wieso schreibst du eklig mit Apostroph?!?!

Hallo Fiets, diesen Ekelaspekt habe ich so nicht gesehen, aber du hast vollkommen recht. Durch die Nähe zu manchen Kirchenliedern, die auch mit dieser Art Silbenverkürzung spielen, sehe ich ein, vielleicht sogar noch zu wenig dieser Apostrophe gesetzt zu haben.

 

Am 26.12.2024 um 23:37 schrieb Ralf T.:

das sinnlose Gemetzel.

vor der Speisengestaltung,

in der dazu gehörenden

Massentierhaltung,

der ganze Konsum,

alles was dazu gehört,

das Fett ringsherum

was hinterher stört,

Hallo Ralf, vielen Dank für Dein hübsches Antworgedicht. Ob es um Essen geht oder alte Konflikte am Gabentich, man kann es so oder so lesen. Aber ja, vielleicht geht es auch um eine gesellschaftliche Zerrissenheit zwischen Mitleid, Projektion und Selbstwert. Hat mich jedenfalls gefreut, dass du es reflektiert hast.

Bis bald also, im oder nach dem Zwischenspiel der Jahre.

VLG

Peter

 

Danke auch an @JoVo und @Guenk für's Mögen.

  • Gefällt mir 2

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