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Geschrieben am

Etwas ist anders heut Nacht! Ich merke es – spürt ihr‘s genauso? –

in der bebenden Brust stark wie das Pochen im Herz!

Neujahr, sag es mir, bringst du uns endlich Genugtuung fürs

ewige Suchen nach Glück, welches ungreifbar erscheint?

Nicht will ich warten auf morgen – nein, nicht mal mehr bange Minuten

gehen durch Raum wie Zeit, ohne dass du mich erfüllst

und mich beschenkst mit dem einen Gefühl, das es gilt zu erstreben:

Trennung brichst du entzwei, während die Zweisamkeit blüht.

Erst jedoch, wenn ich frei bin von Lastern früherer Tage,

nimm mich und lass mich empor steigen zum Himmel des Glücks!

Ruhe ich dann bei den Sternen, die goldene Lieder mir singen

unterm Schleier der Nacht, künde ich dir meinen Wunsch:

Traue Verliebte und strafe Verbrecher mit deinem Schicksal,

sorge für Mutter und Kind, welche – des Vaters beraubt –

Christus um Hilfe bitten in schwierigen Zeiten, den Heiland;

heile, o Neujahr, selbst Seelen in jedwedem Land!

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Geschrieben

Hallo Marinus,

 

willkommen im Forum! Elegische Distichen bekommen wir hier nicht häufig zu lesen und es freut mich, dass du sie offenbar magst. Für ein Epigramm ist der Text allerdings zu lang. Meintest du vielleicht Elegie?

 

Ich habe dein Werk gerne gelesen und mich damit beschäftigt. Nur dieser Vers scheint mir etwas aus dem Ruder gelaufen zu sein:

 

Neujahr, / sag es mir, / bringst du || uns / endlich Ge- / nugtuung fürs

 

Soll die Silbe "ung" hier betont gelesen werden? Das klänge schon ziemlich schräg. Überhaupt scheint mir das Wort "Genugtuung" wegen der Nebenbetonung auf "tu" nicht ideal für einen Hexameter. Hier würde ich nach einer anderen Lösung suchen.

 

Sonst gefällt mir dein Text und ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

LG Claudi

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo @Claudi,

 

danke für deinen Kommentar. Ich schätze, der Übergang von Epigramm und Elegie ist fließend. Eine Elegie wäre mMn aber deutlich länger.

 

Am 31.12.2024 um 13:56 schrieb Claudi:

Ich habe dein Werk gerne gelesen und mich damit beschäftigt. Nur dieser Vers scheint mir etwas aus dem Ruder gelaufen zu sein:

 

Neujahr, / sag es mir, / bringst du || uns / endlich Ge- / nugtuung fürs

Hierbei habe ich versucht, ein paar Spondeen einzustreuen:

 

——ˌ—◡◡ˌ—◡◡ˌ—◡◡ˌ——ˌ—◡

 

...ist im Deutschen nur ziemlich schwierig.

 

Grüße

Marinus

Geschrieben
Am 1.1.2025 um 20:56 schrieb Marinus Chordo:

Hierbei habe ich versucht, ein paar Spondeen einzustreuen:

 

Ja, das finde ich grundsätzlich gut. Das hättest du für meinen Geschmack sogar ruhig noch öfter machen können. 😄

Mit "Neujahr, sag" klappt es wunderbar! Nur die einfache Bausilbe "ung" in "Genugtuung" ist leider zu leicht, um die Hebungssilbe für den letzten Fuß zu bilden. Da würde ich nochmal nach geeigneterem Wortmaterial suchen. Falls du keinen brauchbaren Spondeus für diese Stelle findest, dann vielleicht anderswo. Auf Biegen und Brechen würde ich es nicht machen.

 

LG Claudi

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