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Geschrieben am

Fünf Uhr früh, ein Käuzchen schreit.

Wintermorgen. Zart beschneit 

liegen Straße, Haus und Garten.

Jetzt noch in den Federn warten?

Draußen feierliche Stille.

Tief in mir erwacht ein Wille,

 

treibt mich zu gewagtem Handeln:

Barfuß durch den Schnee zu wandeln.

Denn, so tat der Doktor kund:

Das sei sagenhaft gesund,

helfe gegen Nasenbluten 

und manch andres. Zwei Minuten 

 

reichten schon. Nicht übertreiben!

Dann mit Frottee trockenreiben.

Kurz und bündig: Wie empfohlen 

schleiche ich mit nackten Sohlen 

auf der weichen weißen Decke

parallel zur Brombeerhecke.

 

Kälte strömt durch meine Venen,

stillt ein unbekanntes Sehnen,

und ich glaube schon zu schweben, 

fast vom Boden abzuheben.

Doch nun darf ich nicht versäumen,

rasch den Gehweg frei zu räumen,

 

schlüpfe in die Winterschuhe

und verschiebe ganz in Ruhe

mit der Hand am Schaufelstiel,

was da frisch vom Himmel fiel,

sorgsam Richtung Gartenmauer.

Weiße Pracht ist nicht von Dauer:

 

Wenig später sind die stolzen 

Massen schon dahingeschmolzen.

Übrig bleibt nur graue Grütze,

höchstens zum Besudeln nütze.

Schneevergnügen ist hier rar:

Meist nur einmal jedes Jahr ...

  • Gefällt mir 3
  • Schön 8
Geschrieben

Lieber Cornelius, Du hast so recht. Die weiße Pracht kann Freude bereiten und auch Arbeit machen. Bei uns ist zurzeit alles überzuckert, es droht Regen und damit Glatteis.

Der Winter hat halt so seine Tücken. 

 

Liebe Grüße und danke für das Lesevergnügen. Juls

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Cornelius,

eine abwechslungsreiche, witzig und locker erzählte Geschichte über die Impulse, die der morgendliche Schnee auslöst, um dann treulos schon wieder dahinzuwelken.

 

Mit Freude und Genuss gelesen.

Liebe Grüße von gummibaum

  • Danke 1
Geschrieben
Am 5.1.2025 um 16:27 schrieb Cornelius:

Fünf Uhr früh, ein Käuzchen schreit.

Wintermorgen. Zart beschneit 

liegen Straße, Haus und Garten.

Jetzt noch in den Federn warten?

Draußen feierliche Stille.

Tief in mir erwacht ein Wille,

 

treibt mich zu gewagtem Handeln:

Barfuß durch den Schnee zu wandeln.

Denn, so tat der Doktor kund:

Das sei sagenhaft gesund,

helfe gegen Nasenbluten 

und manch andres. Zwei Minuten 

 

reichten schon. Nicht übertreiben!

Dann mit Frottee trockenreiben.

Kurz und bündig: Wie empfohlen 

schleiche ich mit nackten Sohlen 

auf der weichen weißen Decke

parallel zur Brombeerhecke.

 

Kälte strömt durch meine Venen,

stillt ein unbekanntes Sehnen,

und ich glaube schon zu schweben, 

fast vom Boden abzuheben.

Doch nun darf ich nicht versäumen,

rasch den Gehweg frei zu räumen,

 

schlüpfe in die Winterschuhe

und verschiebe ganz in Ruhe

mit der Hand am Schaufelstiel,

was da frisch vom Himmel fiel,

sorgsam Richtung Gartenmauer.

Weiße Pracht ist nicht von Dauer:

 

Wenig später sind die stolzen 

Massen schon dahingeschmolzen.

Übrig bleibt nur graue Grütze,

höchstens zum Besudeln nütze.

Schneevergnügen ist hier rar:

Meist nur einmal jedes Jahr ...

Lieber Cornelius, 

darf man davon ausgehen, dass die Füße im Anschluss an die Kältekur wohlig warm wurden? Den kurzen Besuch heute Morgen habe ich auch genossen - vielleicht kommt noch mehr im Lauf der Woche, wer weiß … 🙂❄️

Gern gelesen!

 

LG Missgunbar 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Cornelius,
danke fürs lyrische Teilhaben lassen an den "Wintergedanken" des LI.
Mehr als über den bisher nur kurzzeitigen Schneefall habe ich mich über das fantastische Raureifpanaroma der letzten Tage gefreut. Wenn ich meinen Füßen was Gutes tun möchte, dann gönne Ich ihnen ein Sprudelbad! 😉
LG
Perry

  • Schön 1
Geschrieben

@Cornelius

 

 

 

Moin.

 

 

Fünf Uhr früh, barfuß durch den Schnee?

Ja, Googel meint, Schneetreten ist gesund.  Und, Kneippianer bevorzugen dabei wie im kalten Wasser den Storchengang – ziehen Sie also die Beine bei jedem Schritt immer gut hoch.

 

Tja, was macht man nicht alles, wenn es helfen kann. 

 

Ok, Tschüss.

 

 

  • Gefällt mir 1

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