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An meine Gespenster (Oder: An dich, Vater)

Dein Sohne sieht Geister. Zu viele von denen.
Er sieht und auch denkt. Im Grunde vom Tod.
Umkreisen Dämonen mein Herz wie Hyänen.
Und fallen die Tränen. Durch Augen so rot.
Dein Sohne sieht Geister. Die quälen indessen.
Ich träume vom Sterben. Von Flammen recht rot.
So will ich, was war. – Grundsätzlich vergessen.
Doch seh‘ ich vor Augen mein‘ eigenen Tod.
So sehe ich Gräber. Und Nebel. – Und Raben.
Die Kirche verwittert. Trotz Efeu. Und Dorn.
Dein Sohne sieht Scherben. Die einen erhaben;
Ich sehe nur Unheil. Das Weichen. Den Zorn.

Dein Sohne sieht Tote. Zu viele von Leichen.
Die einen ertranken. – Verbrannte der Rest.
Dein Sohne sieht Tote. Die hängen in Eichen.
Die Raben entweichen. Und leeren ihr Nest.
Dein Sohne sieht Kriege. Die Herzen verweinen.
Zerbrechen die Menschen. Die Bäume so nackt.
Dein Sohne sieht Geister. Zu viele erscheinen.
Am Morgen. Und Abend. Und letztlich zur Nacht.
Dein Sohne sieht Geister. Zu viele von denen.
Er schreibt und auch denkt. Ich fürchte die Not.
Du siehst doch, mein Vater. Im Grunde kein Sehnen.
Ich seh‘ bloß Hyänen. – Und du doch kein Tod.

09.01.2025
Berlin Biesdorf-Süd

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