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Schatten auf der Seele

 

Und wieder geht ein Tag vorbei,
jetzt ist es nachts, schon nach halb drei,
ich bin hier ganz alleine.
Zu groß ist all der Schmerz in mir,
ich spür, wie ich mich selbst verlier,
spür Tränen, die ich weine.

Ich sitz hier in der Dunkelheit,
und bis zum Morgen ist es weit,
so endlos lange Stunden.
Kein Licht, das meine Nacht erhellt,
kein Stern, der heut vom Himmel fällt,
die Seele voller Wunden.

Ich schau mal wieder tief ins Glas,
seh Dinge, die ich längst vergaß,
mir ist nicht wohl zumute.
Ich kann nicht mehr ich selber sein,
ertränk den Schmerz in rotem Wein,
fühl wie ich still verblute.

Ich seh die Schatten an der Wand,
verlier ganz langsam den Verstand,
spür wie ich mich selbst quäle.
Kein Mensch, der seine Hand mir reicht,
kein Lächeln, das mein Herz erweicht,
ganz langsam stirbt die Seele.


© Kerstin Mayer 2007

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Geschrieben

hallo kerstin,

 

ich finde in deinen gedichten immer sehr viel stimmungsvolles, sowohl in den eher hoffnungsvollen als auch in den schwermütigen, wie dieses hier eines ist. will meinen, dass du es sehr gut verstehst, die gemütsstimmung des LI zum leser zu transportieren. auch reim und rhythmus sind bei dir immer tadellos, dazu benutzt du eine klare, allen lesern verständliche wortwahl. 

 

liebe grüße

sofakatze

 

 

Geschrieben

Liebe Kerstin, dein Gedicht ist ein tief emotionales Werk, das Einsamkeit, Schmerz und die innere Zerrissenheit eindringlich beschreibt. Die Bilder von Dunkelheit, Wunden und einer symbolträchtigen, wohl durchzechten Nacht unterstreichen sehr gut die Schwere der Gefühle und die Verlorenheit des lyrischen Ichs.

Bei düsteren Texten frage ich mich oft: Wo ist das Licht, die Aussicht, der Hoffnungsschimmer. In deinem Gedicht finde ich davon nichts, was mich etwas befangen zurücklässt. Nichtsdestotrotz habe ich deinen Text gern gelesen.

Geschrieben

Hi Kerstin,

 

ich muss mich da @sofakatze absolut anschließen!
Deine Gedichte sind immer sehr melodisch und in sich geschlossen. Es macht wirklich betroffen, wie du die Gefühlslage deines LI zum Ausdruck bringst. Ich versinke in diese Welten... Da möchte man die Hand hinreichen und das Lächeln sein, welches so schmerzlich vermisst...
Mal davon ab das für mich die Themen Schwermut, Melancholie und Trauer sehr bedrückend und bestimmend sind, bringst du es mit einer Leichtigkeit in Reim und Vers, dass man nur mit der Zunge schnalzen kann. Wie machst du das??


Also mich hast du definitiv mal wieder abgeholt mit diesem Stück!

 

Ganz liebe Grüße zu dir..., Gedankenversunken und suchend...!

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