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Geschrieben

Guten Abend, Patrick.

 

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

 

Musste beim bzw. nach dem Lesen an Rühmkorfs "Bleib erschütterbar und widersteh" denken, eines meiner Lieblingsgedichte. Das ist glatt etwas unfair, weil eine verdammt hohe Messlatte.

Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wieso ich das Gedicht zwar gut finde (nicht nur inhaltlich), es mich aber nicht mitreisst, glaube ich für mich erkannt zu haben, dass es im Verhältnis zum Thema metrisch etwas zu gleichförmig und sprachlich etwas zu allgemein gehalten ist. Mir fehlen die Stolpersteine und Wachrüttler, die zum Ernst der Lage passen würden - auch wenn es ein optimistisches Gedicht sein soll. Aber vielleicht bin ich einfach zu solchem Optimismus nicht (mehr) fähig - siehe Eingangs-Zitat.

 

Eine Möglichkeit bzw. ein Beispiel für das, was ich vermisse, wäre eine neue, griffige, anschauliche Version der Redensart vom Rücken an der Wand. Redensarten können faktisch nie den Anspruch erheben, originell zu sein. Sonst wären sie kein Allgemeingut. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn mir fällt zugegebenermaßen aus dem Stegreif auch keine kultverdächtige Neuinterpretation ein. Muss ja auch metrisch und reimschematisch passen.

 

Oder: Wenn auf die "brennende" Sonne noch eine Alliteration folgen "muss", warum nicht bspw. "Fisch unf Flur"? Klingt vielleicht im ersten Moment komisch bis blöde, bricht aber die Erwartungen, sorgt so für Aufmerksamkeit und passt trotzdem ins Gesamtbild. Die Erwärmung der Gewässer samt der Folgen für die Tierwelt sind mittlerweile allgemein bekannt.

 

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, was ich meine. Ich hoffe außerdem, Du kannst mit der Kritik etwas anfangen, ohne Dich verunsichern zu lassen.

 

Viele Grüße!

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Geschrieben

Lieber @Werkstaedter,

ich danke dir für deine Worte.

Ja, Rühmkorfs Text (ich habe ihn gerade erstmals gelesen und kann deine Begeisterung dafür teilen) ist kein Text, den ich ohne Weiteres schreiben könnte - und in diesem Fall auch nicht wollte.

Ich möchte mein Gedicht gern als eine Art Kampflied verstanden wissen. Es sollte eingängig und leicht verständlich sein; also keine poetisch-reflektierte Haltung zum Begriff der Zuversicht einnehmen. Allgemeinplätze wie "mit dem Rücken an der Wand" zahlen darauf ein.

Ich befasse mich regelmäßig mit der Haltung zu der uns umgebenden Realität (siehe z. B. mein Gedicht "Die Klimakleber"). An diesem Text werde ich also nicht weiterarbeiten. Er ist nur einer von einigen, mit denen ich in die gleiche Richtung gehe.

Nichtsdestotrotz: Danke für deine Gedanken zu meinem Text.

 

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