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I.

O holde Nacht, voll Silberglanz und sternenklarer Pracht,

Die du die alten Seelen in mystisch’ Träumen wiegst,

Im tiefen Walde, wo die Eichen sacht erwacht,

Erklingt der Ahnen Lied, das uns ins Herz so tief durchdringt.

 

II.

Der Sturm erhebt sein Lied in Tannenzweig und wildem Bach,

Er webt von Freiheit, Sehnsucht, alten Zeiten zarte Spur.

Die moosbedeckten Steine, stumm und weise, halten wach

Die Erinnerung an Urgewalten, ewig, stolz und pur.

 

III.

Der Morgen naht mit gold’ner Glut, die Nebel leis umhüllt,

Ein Schimmer, der die Dämmerung in sanfte Träume taucht.

Die Welt, in ihrem Zauber, hat der Zeit ihr Bild enthüllt,

Und jedes Blatt, das fällt, erzählt von Leben, das verraucht.

 

IV.

Im Rauschen jener Bäche schwingt ein Hauch von Märchen mit,

Von längst vergang’nen Zeiten, die in tiefen Schatten ruhn.

Die Flüsse tragen Sagen, in geheimnisvollem Gedicht,

Wo sich Natur und Seele in harmonischen Klängen tun.

 

V.

Die Hügel, still und mächtig, wachen über’s Land so weit,

Ihr Antlitz sanft umspielt von Licht und flücht’gem Dunkelgrau.

Sie tragen in sich Uraltes, den Geist der Ewigkeit,

Ein Sinnbild jener Sehnsucht, die den Menschen lehrt, genau.

 

VI.

Im Reigen dieser Erde klingt der Liebe ew’ges Lied,

Das in des Sterbens Melodie und neuem Werden ruht.

Die Seele, die in Nacht und Dämmerung zum Leben zieht,

Erkennt im leisen Flüstern, dass das Schicksal stets verglüht.

 

VII.

O Wand’rer, folge dem geheimen Pfad, den Mutter Erde dir geweiht,

Verweile in des Waldes Tiefe, wo das Mysterium blüht.

In jedem Hauch der Freiheit wohnt die Unendlichkeit,

Die Dichterherzen rührt und zu poetischem Glanze glüht.

 

VIII.

So singt, ihr Stimmen der Natur, im Takt der alten Lieder,

Erhebt euch, dass der Mensch in Träumen sich verliert.

Im Reigen deutscher Romantik schwingt der Geist, der stets uns wieder

Die Schönheit zeigt, die in der Welt ihr ewig’ Licht verspürt.

 

IX.

Die Zeit, ein stetig fließend Band, verwebt Vergänglichkeit,

Doch birgt sie auch das ewig’ Lied von neuem, hellem Sein.

Vergessen nie, was einst in Urkraft und in Dichtkunst sich vereint –

Ein Bild, das uns entführt in eine Sphäre zart und rein.

 

X.

So endet diese Ode, doch ihr Echo bleibt bestehn,

Ein Mahnmal alter Seelenkraft, ein Traum in Wort und Klang.

Im Reigen unsrer Welt, wo Natur und Geist sich ewig sehn,

Erblüht das zeitlose Gedicht, im Herzen unsrer Sehnsucht lang.

 

 

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