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Geschrieben am

Auf meinem Tisch

Was mache ich nun mit meinem Stift,
Den ich fand, auf meinem Tisch?
Ich setze mich auf meinem Stuhl,
Und überlege mit sehr viel Gedul*.

Da fällt mir ein, wonach ich suche,
Ein Blattpapier, das ich vergaß.
Da zerriss es mir aus der Hand,
Und ich ärgere mich und fluche.

Ich ziehe die Linien, hin und her,
Tausend Worte, dich ich so gern mag.
Ich ziehe die Linien, hin und her,
Über die ich so gern lach‘.

Erschöpft lege ich mich nieder,
Mit Schmerzen in den Gliedern.
Ich warte auf den nächsten Tag,
Und freue mich auf einen neuen Pfad.

Geschrieben

Hallo @EmreBektas2002,

 

die ersten drei Verse deines Gedichts finde ich interessant und war gespannt wie es weiter geht.

Und wurde ich Vers4 ziemlich enttäuscht. Ich versehe das weggelassene - d - bei Geduld nicht,

dass offensichtlich dem Reim geschuldet sein soll, obwohl sich der Reim gar nicht konsequent durch

die Strophen durch zieht.

 

In der zweiten Strohe verstehe ich Vers3 nicht und meine zu glauben, dass das Blatt Papier gemeint ist

das plötzlich da ist. Und wenn es so ist ...

 

Am 5.2.2025 um 00:57 schrieb EmreBektas2002:

Da zerriss es mir aus der Hand,

 

... sollte es nicht heißen:

Da zerriss es mir  in  der Hand

 

Aus der Hand kann nichts zerreißen, außer es wird von einer Person aus der Hand gerissen

und zerreißt dabei.

 

In Strohe3 habe ich mit den Linien Schwierigkeiten. Sind die Tausend Worte die Linien oder

sind es tatsächliche Linien deren Zierde die Worten sind?

Ansonsten weiß ich nicht warum man über Linien lachen kann.

 

 

An Strophe4 scheiter ich vollends. Wovon ist das LI so erschöpft und hat sogar Schmerzen?

Vom Linien ziehen und überlegen, dass es das Blatt Papier vergaß?

Es kann natürlich sein, dass sich mir eine verborgene Botschaft völlig entzieht.

 

 

Edit:

ich glaube ich habe eine Botschaft entdeckt, nach vielen Minuten des Beschäftigens mit dem Text: Geht es um Demenz?

Wenn es so ist, dann ist das Sternchen bei Geduld der fehlende Buchstabe, den LI nicht mehr weiß und ähnlich könnte es  bei den Linien sein, die LI als Wörter ansieht und dann ergibt die letzte Strophe Sinn, da ich weiß, dass es für entsprechend Erkranke in einem noch nich allzu weit fortgeschrittenem Stadium harte Arbeit ist sich zu erinnern - auch daran, dass Blattpapier zwei Wörter sind.

 

 

MfG

Monolith

 

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Geschrieben

Hallo @Monolith,

 

das Gedicht zielt keine direkte Bedeutung und ist offen für freie Interpretationen. Eine mögliche Teilinterpretation kann folgendermaßen aussehen: Es bleibt offen, ob nun der Wind oder eine Person o.ä. in Strophe 2 das Blattpapier dem LI aus der Hand zerriss. In der 3. Strophe beschreiben die "Linien" die entstandenen Buchstaben zu Wörtern im Schreibprozess - das LI entfaltet dabei Freude (es liebt Gedichte). Zum Schluss kommt das LI in der letzten Strophe von der ganzen Arbeit zur Erschöpfung.

 

Deine Interpretation mit Demenz als möglicher assoziativer Kontext ist faszinierend.

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo!

 

Ich glaube der Text hat eine ganz andere Denkweise

als die westeuropäische Sichtweise. Sollten wir nicht internationale Gedankenwelten freudig annehmen. Vielleicht ist es doch gut, wenn wir nicht alle Gedanken die wir haben zu Papier bringen und sie nur still mit uns verarbeiten. Oft kann man  auch nicht ausdrücken, was man gerade sagen will.

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