Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Es betrachtete...

 

 

 

Es war diese Wärme, die einen zurück an Mutters Brust versetzte,

dieser Vorgang des Teilens und Mehrens des Eigenen mit anderen,

der so einfach zu tätigen und doch so wunderbar magisch war

 

Es war diese Liebe, die man sich nicht vorstellen konnte,

diese Empfingung die man nie begreifen werden kann

wenn man ihrer nicht einmal fühlte und erwidert bekam

 

 

 

...die Stadt durch die Geranien hindurch...

 

 

 

Es war diese Leidenschaft, die dem Menschen Antrieb war

wenn er vom eigenen Handeln besessen wurde,

die ihm Fesseln anlegte und ihn in eine Richtungen zwang,

sodass er die Logik ganz vergaß und nur noch ihrem Willen unterworfen war

 

Es war dieser Wahnsinn, der wenn er entfacht nicht mehr versiegte

sofern sein Verlangen nicht gestillt wurde, dieser unbändige Hunger,

der den Geist infizierte und den Körper zum Sklaven dieses machte,

ihn auf die Suche schickte die unbändigen Gelüste zu befriedigen

 

 

 

...die welk in den Kästen am Gitter ihres Balkons hingen...

 

 

 

Es ist diese Wut, die manchmal Besitz von ihnen ergreift,

dieser agressionsgeladene Impuls ausgelöst durch widrige Reize,

der einen selbst wenn auch nur gedanklich dazu zwingt unmoralische Taten zu begehen,

und welchen sie nur allzu gern verbergen unter dieser Maske,

die sie schon längst für ihr wahres Gesicht halten

 

Es ist dieser Hass, der wohl das schlimmste doch ehrlichste Gefühl ist

dass ein Mensch für einen anderen zu empfinden in der Lage ist,

wobei es für einen selbst belanglos ist das Gegenüber tatsächlich zu erkennen,

sondern man sich nur darauf fokusiert den Wunsch erfüllt zu sehen,

dem Feind die größtmöglichen Leiden bescheren zu können

 

 

 

...und dachte bei sich ob es nicht doch endlich einmal hinunterspringen sollte...

 

 

 

 

Es ist das Leben, dass so unvergleichlich facettenreich ist, 

diese Achterbahn mit der wir alle fahren und die unser Sein bestimmt, 

diese Aneinanderreihung von Momenten, die alles definiert, 

dieses aufgezwungene Raster in dem wir festhängen bis zuletzt

 

Es ist der Tod, der uns alle eines Tages überkommen wird,

dieser ewig währende Zustand der uns allen vorbestimmt ist,

dieser dunkle Schatten vor dem wir uns fürchten,

das Ende, dass wir uns aber manchmal doch herbeisehnen

 

 

 

...um von diesem emotionalen Trip, den sie Leben nannten herunterzukommen und den Schmerz endlich nicht mehr spüren zu müssen...

 

 

 

Es wird nichts, die Leere, die den Raum ausfüllen wird,

das sorgen- und gedankenferne Reich der Begrifflosigkeit und Nichtigkeit,

das immerwährende Aus für alles Existente

 

Es wird es, was uns antreiben und stoppen lassen wird, uns verunsichern und ehrgeiziger machen wird,

was uns den Willen geben wird und uns mit Unmut erfüllen wird, das Ende und sogleich der Beginn,

es wird überall und nirgendwo sein, es wird leben und dennoch gestorben sein

 

 

 

*

...doch die Kälte drängte es wieder hinein

  • Antworten 2
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Moin aRTFUCK'd!

 

Auch wenn ich ned so weiß, ob mir dein povozierender Nick gefallen soll oder nicht, weiß ich, dass mir dein Text ganz gut gefällt. Zur gleichen Zeit ist er nachvollziebar und trotzdem muss ich immer wieder daran zweiflen von was du da eigentlich redest. Dazu gefällt mir die bildreiche Wortwahl. Ein sehr schöner Text, den ich mir manchmal etwas deutlicher gewünscht hätte, der das aber nicht unbedingt nötig hat.

 

lg Torsul

Geschrieben

Hallo Torsul,

 

der Nickname soll in erster Linie nicht provozieren, viel mehr definieren; den Vorgang wenn einen selbst die Kunst packt und dazu zwingt sich ihrer zu geben, wenn einen die Muse so stark küsst, dass man gar nicht anders kann als ihr zu verfallen.

Nebenbei klingt aRTFUCK'd auch ein wenig wie Artefakt (von lat. arte ‚mit Kunst‘ und factum ‚das Gemachte‘) was dem Ganzen nur zugutekommt.

Ich hoffe ich darf ihn beibehalten, denn ich habe mir recht viele Gedanken darüber gemacht.

 

Nun zum Text: 

 

Der Text besteht aus zwei Teilen, der Geschichte des Mädchens am Balkon und dessen Gedanken oder viel mehr seiner Einstellung gegenüber eben allem worüber es so nachdenkt.

Bevor ich angefangen habe zu Schreiben habe ich mir sehr viele Gedanken über die Struktur und den Aufbau gemacht, viel mehr als den eigentlichen Text was diesem aber gar nicht schadet, so muss der Text nicht perfekt oder genau sein, er handelt von Themen, die den Menschen umgeben, ihn ausmachen. Es sind Gedanken und welcher Mensch denkt schon in perfekter Art und Weise? Der Text ist menschlich und auch von einem Menschen erdacht, dem Mädchen.

 

Ich habe sehr versucht die Zahlen 1 bis 6 einzubauen.

Das Gedicht ist aufgeteilt in zwei ineinander vermischte Teile, der eine 6-teilig, der andere 5-teilig (eigentlich 2x5-teilig weil dort immer 2 Themen in einem Teil beschrieben werden). Der 6-Teiler erzählt knapp die Geschichte von dem Mädchen. Der 5-Teiler zeigt ihre Gedanken bzw. ihre Einstellung. In den ersten 3 Teilen der "Gedanken" ist das zweite Thematisierte immer die Steigerung (aus der Sicht des Mädchens) des vorherigen. Beim 4. Teil dann das Gegenteil und beim letzten mal handelt es sich um zwei Themen die das selbe, aber auch das totale Gegenteil sein können. Das Nichts ist das Nichts und "es" kann alles sein, es, dass im Menschen lebt, "ihn antreibt und stoppen lässt ...

 

Wenn man auf die Zeilenanzahl der "Gedanken" achtet, fällt auf, dass der erste Teil 3, der zweite 4, der dritte 5, der vierte wieder 4 und der fünfte 3 hat, also steigert sich die Anzahl zur Mitte hin und sinkt dann wieder (vielleicht wie der menschliche Körper).

 

Ich habe auch ein wenig mit den Zeiten gespielt, wenn man auf die jeweiligen Anfänge der Teile der "Gedanken" achtet. Zuerst Vergangenheit dann Gegenwart dann Zukunft, in diesem Bereich ändert sich auch der Artikel vor dem thematisierten Begriff zuerst "dieses" dann "das" und am Ende wird er ganz vernachlässigt.

 

Die leeren Zeilen zwischen allen Teilen der Geschichte des Mädchens und dessen "Gedanken" betragen immer 4.

 

Die temporäre Einstellung des Mädchens gegenüber ihrem Tun wird anhand von den Kreuzchen (den selben wie auf Grabsteinen oder Lebensdaten) die über und unter jedem Teil befindlich sind, gezeigt. Es will sterben bis zuletzt, doch dann wird es ihm zu kalt. Hier spielt vielleicht eine Art Humor mit, da auf diese ernsten Angelegenheiten wie zB auch den Selbstmord, der die ganze Geschichte prägt ein so unangebracht plumper Sachverhalt wie Kälte, der auch auf den ersten Blick gar nicht zum Thema passt es dennoch zustande bringt die Geschichte in eine vollkommen andere Richtung zu lenken, doch ist die Kälte das Gegenteil der Wärme welche anfangs thematisiert wird, somit wird das Ganze schön abgerundet und die beiden Teile werden zu einem.

 

MfG aRTFUCK'd


×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.