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Geschrieben am

Als mich ein kleiner Windzug strich,

Da blickte ich empor

Er küsste mich und liebte mich

Und pfiff im Windeschor

 

Ich stand auf einem hohen Dach

Und schaute nun zur Welt:

Sie läuft dem eig'nen Schwanze nach,

Sie stinkt, sie heult, sie bellt

 

Sie geht zugrunde, ich ging mit

Der Wind war froh und sang

So tat ich meinen großen Schritt

Ins Ungewiss - und sprang

  • Schön 1
Geschrieben

hey lieber seelendichter^^,

also das nenn ich mal verdichtet ... *neidisch guck*

nee im ernst, find ich klasse. ich hab nämlich selbst immer dat problem, einfach mal den schriftlichen sabbel halten zu können, weniger zu machen und im richtigen moment aufzuhören. das is dir mMn schonmal gut gelungen. mehr tut hier einfach nicht not.^^

 

zwei, drei kleine anregungen, wenn du magst:

 

Als mich ein kleiner Windzug strich,

Da blickte ich empror <--- empor .. kleiner tippfehler

Er küsste mich und liebte mich <--- hier fänd ich spannender: "Er küsste und er liebte mich" o.ä., einfach um den reim nich zu verfrühen

Und pfiff im Windeschor

 

...

 

Sie geht zugrunde, ich ging mit <--- "Sie ging zugrunde,.." ... warum nicht bei der Vergangenheitsform bleiben?

Der Wind war froh und sang

So tat ich meinen großen Schritt

Ins Ungewiss - und sprang

 

bei der drastischen wendung in der letzten str. musste ich schon iwie ungewollt schmunzeln . naja is hoffentlich nich ganz ungewollt.

ich vermisse noch die punkte, da du die ja aber konsequent weggelassen hast, wars wohl absicht, fragt sich nur, warum?^^

dat wars aber auch schon mit dem genöhle.

 

auf alle fälle ein schönes werk aus deiner feder.

gern gelesen und einen herzlichen gruss

 

joern

Geschrieben

Hallo Joern,

 

ich freue mich immer, wenn ich deine Kommentare unter meinen Werken sehe, denn sie sind jedesmal eine große Hilfe und regen zum Nachdenken an. Vielen Dank für deine Mühe. ;-)

 

Jetzt zum Text:

 

- "empror" war ein Tippfehler und wurde korrigiert

- "er küsste mich und liebte mich" - finde ich so besser, weil es durch Wiederholung den Ich-Bezug des lyrischen Ichs verstärkt. Mich selbst stört der verfrühte Reim auch nicht sonderlich, aber ich überlege es nochmal.

- "Sie geht zugrunde, ich ging mit" - Ich weiß nicht, inwieweit es grammatisch korrekt ist und wenn nicht, dann beschmeißt mich mit Wattebällchen, aber ich wollte ausdrücken, dass das LI von der Welt schon irgendwo losgelöst ist. Und zwar insofern, dass es glaubt, die Welt würde grundsetzlich zu Grunde gehen - passiv, während das LI sich entschloss, aktiv mitzugehen. Und auch nach seinem Ableben würde die Welt nicht aufhören zu sein. Klingt irgendwie kompliziert und es bringt den Vers auch irgendwie zum Stocken, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich das lösen soll, ohne die Wirkung zu verlieren. Vielleicht habt ihr ja einige Vorschläge.

 

Und Punkte lasse ich in Gedichten generell gerne weg. Irgendwo muss doch jeder seine bürgerliche Rebellion ausüben. ;-)

Geschrieben

Nun, das lyrische Ich stürzt ja in den Tod, und die Welt bleibt, wie sie ist. Das "Zugrunde gehen" ist quasi als Eigenschaft gemeint, so nach dem Motto: sie tat es schon immer und wird es auch immer weiter tun, ganz unabhängig davon, ob sie irgendwann einmal ankommt. Das ist halt nur das Weltbild des lyrischen Ichs... ich hoffe, ich konnte die Frage beantworten.

Geschrieben

ahm, noch nicht ganz

also ich bleibe vor allem bei dem 'ins ungewiss' mit meinen gedanken hängen.

wenn jetzt das lyr ich springt, ist es dann wirklich so ungewiss, dass nun doch recht wahrscheinlich tot sein wird?

oder begibt sich das lyr ich auf eine art parallelfahrt zur welt, die sich ins unbekannte bewegt - assoziiert das aber gleichzeitig mit untergang?

sodass sich das lyrische ich eigentlich doch nicht von der welt abwendet, sondern konform mit ihr läuft und somit sozusagen in den Tod?

könnte der Text aussagen, dass ein abwenden von der welt sozusagen unmöglich ist, weil das verderben einen wohlmöglich sowieso einholt?

 

ein haufen fragen ich weiß aber ich denke, du weißt ungefähr auf was ich im groben hinaus will

Geschrieben

Hmm, ja du hast recht, es ist schwierig, deine Fragen zu beantworten. Ich versteh durchaus, worauf du hinauswillst, aber ich möchte an dieser Stelle einfach das Interpretationsspektrum durch Vorgaben nicht einschränken. Ich merke lediglich an, dass mit dem "ins Ungewiss" das Nichtwissen, was einem nach dem Tod oder mit dem Tod erwartet, gemeint war. Allerdings schließt das deine Überlegungen nicht aus.

Hoffe, ich konnte helfen.

Geschrieben
ich freue mich immer, wenn ich deine Kommentare unter meinen Werken sehe, denn sie sind jedesmal eine große Hilfe und regen zum Nachdenken an. Vielen Dank für deine Mühe.

och gern geschehen ... so machts kommentieren spass

 

"Sie geht zugrunde, ich ging mit" - Ich weiß nicht, inwieweit es grammatisch korrekt ist...

...die Welt würde grundsetzlich zu Grunde gehen - passiv, während das LI sich entschloss, aktiv mitzugehen.

ah, ich nehm alles zurück ... die gleiche fortwährende tätigkeit, wie hier:

Sie läuft dem eig'nen Schwanze nach,

Sie stinkt, sie heult, sie bellt

is ja auch gegenwart... dann machts auch sinn .. hab ich überlesen ... naja und der rest is ja wie gesagt geschmacksache und tut deinem werk hier auch nich wirklich nen abbruch.

danke für die aufklärung.

 

gruss joern

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