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Geschrieben am

Im seichten Wind des Saumgemachs

Der Abendsonnenstrahlen,

Wo weiche Wellen eines Bachs

Den Glanz der Sonne stahlen,

 

Saß ich verträumt am Uferpfad,

Im Plätscherklang versunken.

Die Venus nahm sich hier ein Bad

Und Amor ward betrunken.

 

Ich wollt auch gerne einen Schluck,

Doch plagte mein Gewissen:

Du hättest mir mit einem Ruck

Das Herz hinfortgerissen.

 

Ein mildes Lächeln zierte nur

Die Wasseroberfläche,

Die Sonne legte ihre Spur

Hinab auf alle Bäche.

  • Antworten 7
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aktivste Mitglieder in diesem Thema

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Hallo Seelendichter!

 

Bestimmt weißt Du es nicht erst jetzt, da ich es sage, dass die Verse rhythmisch perfekt sind :-) Besonders reizvoll ist die Melodie dadurch, dass die Verse, die in weiblichen Kadenzen enden, eine Hebung weniger haben. Auffällig ist auch, wie Du die Worte passend zum Gesamtbild gewählt hast.

 

Noch ein paar Gedanken dazu für Dich:

 

Wenn man den Kernsatz, der in Strophe 1 beginnt, ganz unpoetisch zusammenfügt, folgt:

 

Im seichten Wind des Saumgemachs saß ich verträumt am Uferpfad

 

Im seichten Wind eines Gemachs sitzt man an einem Uferpfad? (noch unpoetischer zerpflückt)

 

Neben diesem Bild würde ich sowieso das Saumgemach überdenken, da es sich für mein Dafürhalten nicht recht in alles einfügt. Dann könnte man sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen u. den unreinen Reim aufpolieren.

 

Die Versarbeit möchte ich Dir nicht abnehmen, es sollen ja Deine Worte bleiben, aber einen Reim mit des Lichterdachs könnte ich mir vorstellen. Um den Kernsatz aber sowieso komplett etwas zu bessern, dürfte man natürlich nicht einfach nur Saumgemachs mit Lichterdachs auswechseln, sonst wäre es ziemlich gleich, bis auf die Tatsache, dass man einen reinen Reim hat.

 

Großartig finde ich das Bild:

 

Wo weiche Wellen eines Bachs

Den Glanz der Sonne stahlen,

 

Das ist poetisch schön gepackt. Ebenso wie die komplette letzte Strophe. Hier ist eigentlich nur deshalb nicht alles perfekt, weil das Motiv der letzten Strophe relativ deckungsgleich mit dem der beiden genannten Verse der 1. Strophe ist. Zwar legt sich die Sonne hier auf ALLE Bäche, in der 1. Strophe gibt es nur EINEN Bach, aber dennoch ist es nicht so recht klar, was genau der Punkt der Wiederholung ist.

 

Die 2. Strophe führt das Bild jedenfalls schön fort, was dann in die 3. sehr schön übergreift. Einzig, warum der Schluck, würde LyrIch ihn nehmen, es mit schlechtem Gewissen plagt, ist unklar. Wenn einem darauf das „Herz hinfortgerissen“ wird, ist das ja eher eine Befürchtung denn schlechtes Gewissen.

 

Alles in allem ein wirklich schönes Gedicht, was, meiner Meinung nach, sicher der Mühe wert wäre, an ein paar Stellen nochmal nachgebessert zu werden.

 

Ich hoffe, Du konntest ein bisschen etwas mit dem anfangen, was ich schrieb.

 

LG

 

Beteigeuze

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hi SeelenDichter,

ein schönes, klares und rundes Gedicht; manche Zeilen unterliegen aber scheinbar dem Reimzwang, sie wirken nicht ausgegoren.

... nahm sich hier ein Bad ...ist wohl eher Mundart.

... Ich wollte auch gern einen Schluck ... hier fehlt eine Silbe (gern e) würde es schon tun.

Das Gedicht plätschert so dahin; eben am Bach.

HG Kurier

Geschrieben

:lol:

Hi SeelenDichter,

dein Gedicht gefiel mir ausgesprochen gut. Es klang wie Musik in Worte gefasst. Es regte zum träumen an und ich saß mit am Bach und war der stille Beobachter.

 

Ich wollte auch gern einen Schluck,

Doch plagte mein Gewissen:

.

 

Leider kann ich die Meinung meines Vorredners nicht mit meiner teilen, denn ein "e" beim gern würde

störend wirken. Es ist halt poetisch abgefasst, da kann auf's "e" an der Stelle verzichtet werden. :roll:

 

So ähnlich geht es mir mit dem Wörtchen "hier" es ist passend und versinnbildlicht, dass die Venus nicht irgendwo nen Bad nimmt, sondern hier in deinem so schön beschriebenen Bach.

 

Gut gemacht!

 

PS. So sind halt die Geschmäcker verschieden, ist gut so, denn gerade die unterschiedlichen Gedankengänge laden zum Nachdenken ein.

 

Herzlichst die Schreibfee!

Geschrieben

Hi Schreibfee,

ich habe sauber und auch positiv kritisiert.

Ich habe auch nichts gegen deine Meinung, doch bitte ich herzlich darum, wenn du meine Kritk kritisierst, wenigstens etwas genauer zu lesen.

1. Das fehlende e bei gern zerstört den Rhythmus der zum Reim gehörenden Zeilen.

(da hilft auch kein Schönreden - das ist Fakt! - allerdings muss dann das e bei "wollte" entfallen.

2. Meine zweite Kritik hast du überhaupt nicht verstanden, es geht doch nicht um "hier", sondern um die Ausdrucksweise: "bSich /b(auch in meiner Kritk fett gezeichnet) ein Bad nehmen", ist mit Sicherheit kein gutes Deutsch, auch im Lyrischen wird es nicht besser.

HG Kurier

  • 2 Wochen später...

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