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Ein Wort in Deutschland


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Ein Wort in Deutschland

 

Wie Jeder Mensch sich sehnt nach allen

Zuhauf besitzen will in Schwallen,

Von Geld zur Lust, nach Liebe streben

Doch ohne Kraft; kein Finger heben

Sie wünschten frei, sind nie zufrieden

Wenn sie nur nicht zu Hause blieben.

Wenngleich in dieser Welt ich lebe

Und auch ich selbst nach diesem strebe.

 

Doch küsst mich nie das wahre Glück

Ein Augenblick, dann kehrts zurück

Bleibt keine lang genügte Zeit

Und bleibt mir unerreichbar Weit

Von meinem bittersüßem Schmerz

Wollt ich mir kaufen teures Herz

Aufdass der Seele Qual und Pein

Getröstet von den kalten Schein.

 

So saß ich hier und dacht mir lange

Welch edlen Dinge ohne Bange

Ich könnte werfen weg für immer

Sodass die alten Qualen nimmer

In meinem Kopfe, Seel und Herzen

Nur frei von allem, Tot und Schmerzen

Und ich vorm Spiegel neu erwache

Und fortan nur frohlock und lache.

 

Und plötzlich fühlt ich in mir stehn

Verlangen tief von mir erflehn

Es packte mich und riss mich fort

Zum heilgen deutschen Dichters Hort

Nur dort, wo Blume Blüten bringt

Und jeder Vogel Liedchen singt

Wo Sonne scheint und alles hell

Am Lebens schönsten Mutterquell.

 

Ich ging spazieren eine Weile

Und lief fast Stunden, an die Meilen

Und spürte, wie der Wind mich streichte

Durch Baumes grüne Blätter seichte

Vom Flusse bricht der Wind die Wellen

Als wollt er mit den Fischen schellen

Dann zieht er weiter in die Ferne

Ich denke seiner Wunder gerne.

 

Ich packe Stift und schreib geschwind

Ein lieblich Stroph für deutschen Wind

Ich möcht ihm geben höchste Ehr

Doch schreiben wollt ich immer mehr

Als nur vom unsichtbaren Hauch

Den man nur sieht im dichten Strauch

Ich ging zurück und setzte mich

An meinen liebsten Leut, an dich.

 

II

 

Ich will nun schreiben, was ich liebe

Und Liebster lese, was ich schriebe

An dir hängt all mein ganzes Herze

So brennt das Feuer meiner Kerze

Und bindet uns auf ewig Zeiten

Durchtrennen können keine Weiten

Doch was du mir nicht mehr kannst stillen

Ist all der Schmerz aus mir entquillen.

 

Ich möchte keine Liebe haben

Und auch kein teuren Schmucke tragen

Ich will kein Leben voller Gelde

Die Welt begehen, alle Felde

Und auch die Lüste können gehen

Solang mir Winde Blüten wehen

Ich möcht nichts haben, nur die Brünste

Die in mir fachen all die Künste.

 

III

 

Gedichte, Texte und die Lieder

Die ich schriebe immer wieder

Sie führten mit sich nur ein Ziel

Beginnen sollten sie das Spiel

Das zwischen Menschen dieser Spähren

Dass diese reiche Liebe nähren

Von einem hohen Wort erklingen

Solln alle Herzensadern springen.

 

So schrieb ich ein Gedicht zugleich

Mit heitren Liebesstrophen reich

Für meinen liebestrunknen Spatz

Für meinen fernen liebsten Schatz

Für alle Kinder dieser Welt

Die leben unterm Sternenzelt

Für alle traurig, blassen Leut

Soll dieses Lied erklingen heut.

 

IV

 

Ich ging mein Liebsten südwärts suchen

Und fand ihn unter blühend Buchen

Alleine standen sie im Lande

Alleine trotzt und ohne Schande

Dass ihn gesellt sich nicht mal eine

Nur klitze kleine grüne Eiche

Dort unter diesem Blätterdache

Da saß ich da und ich erwache.

 

Ich schloss in seine Arme mich

Ich liebte ihn so inniglich

Ich streichte Haut und Kopf und Haar

Mit meiner ganzen Fingerschar

Und seinem Gliede nicht zugleich

Ihm gab ich Zärtlichkeiten reich

Ich küsste ihn an Hals und Mund

Da gab er mir die Wahrheit kund...

 

V

 

Ich ginge einsam und alleine

Im spaltnem Herze flossen Weine

Es schlug mir schwach, es schlug so frei

Und sang ein Leidenslied dabei

Welch klingte weit im deutschen Lande

Bis weit hinaus ans Frankenlande

Das einst geschriebne Liebesliede

Gestohlen hats jed Herzensdiebe.

 

Mit meinem kleinen brochnem Herz

Wurd jede schöne Landschaft schwärz

Und jedes Glück erschien mir kalt

Von jeder Macht ward ich geballt

Zerschlagen wollt ich jeden Mann

Wie dies ich nur ertragen kann

Dann ging ich einen späten Tag

Und sah ein Paar, der Junge sagt:

 

„Du schönes Mädchen meiner Seele

Ich kann nun nimmer von dir lassen

Du schönes Mädchen, das ich wähle

Ich will dich immer wieder fassen

Du schönstes Mädchen, wenn ich zähle

Die Tage unsrer Liebe Massen

Soll wohl verbluten Herzlein mir

Wenn ich in Armen lieg bei dir.“

 

VI

 

Vernahm ich Diese Worte kaum

Von Jünglings heißem Liebestraum

Da riss mich Strömung meiner Quell

Hinfort, wie schäumend Dichterwell

Von Gleim und Goethe, Heinrich Heine

Von all den Dichtern tot Gebeine

Von denen erbt ich all die Liebe

Die nun den Kindern lehrt die Triebe.

 

Da unten unter Lind und Buchen

Dort wollten diese Freiheit suchen

Und Liebe,Trost, Geborgenheiten

Die man nicht finden konnt bei Weiten

Das schönste Märchen aller Welte

Wächst dort am schönstem Himmelzelte

Wo Jung und Mädchen innig spüren

Und sich in heitrer Stund verführen.

 

VII

 

Nun zieh ich wieder durch das Land

Weil ich trotzdessen keinen fand

Mit dem ich konnte schließen Band

Und denk ich immer an das Kind

Das lieblich Strophe von mir bracht

Dann denk ich an den liebsten Wind

Wie er hat er es ihr gebracht.

Und ich denk immer wieder sacht

Mit alter unaufhaltsam Macht

Ob deutscher Wind mein Lieb bewacht

Ich kann mein Denken nicht mehr lassen

Will meinen Lieben immer fassen

Doch das deutsche reine Wort

Riss meine große Liebe fort

Und bracht sie einem würdgen Mann

So hoff ich, find ich, irgendwann

Meinen eignen liebsten Mann

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