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Eine Woche


Neo-Dichterfürst

Empfohlene Beiträge

Ich habe weder Zeichensetzung noch Groß-/Kleinschreibung benutzt, vielleicht aus einem tieferen Sinn vielleicht aus Faulheit. Entscheidet selbst.

 

eine woche

ob real oder nicht liegt von ihrem verhältnis zur imagination ab

 

tag 1 (später stellt sich heraus es ist Sonntag)

ich erwache. ich sehe mich um und entdecke als aller erstes: das ist ist gar nicht mein zimmer. doof. eigentlich wäre ich relativ genau jetzt in die küche gegangen und hätte mir einen kaffee gemacht. aber ich trinke gar keinen kaffee was auch gut damit zusammenpasst dass ich gar nicht zu hause bin. glück gehabt. sonst müsste ich vielleicht genau jetzt in diesem moment einen kaffee trinken den ich ja eigentlich gar nicht gerne trinke. aber eine frage bleibt immer noch offen: habe ich noch ein croissant vom vortag in der küche liegen das ich mir vielleicht genau jetzt warm machen könnte? nun um das zu überprüfen gehe ich in die küche und da fällt mir auch schon wieder ein: es gab ja noch ein anderes problem: ich weiß gar nicht wo ich den brotkorb mit dem croissant gestern abend hingelegt habe. doof. naja also suche ich den brotkorb. aber ich finde ihn nicht. er muss sich wohl über nacht versteckt haben und dabei gleich die ganze einrichtung vertauscht und umgeräumt haben. wie hat er das nur gemacht? es gibt nur eine sinnvolle lösung: der brotkorb hat sich mit dem essbesteck zusammen getan. diese schlingel. trozdem wüsste ich jetzt gerne wo das croissant ist denn eigentlich habe ich ja genau jetzt in diesem moment hunger. vielleicht weiß ja das mädchen dass heute morgen neben mir lag bescheid. ich frage sie also ob sie mein croissant gesehn hat. sie meint nein seit gestern abend nicht mehr, aber ob ich es ihr vielleicht noch einmal zeigen möchte. darauf antworte ich wie ich denn bitte ihr das croissant zeigen soll wenn ich doch selber nicht weiß wo es ist. nun ja mit einem hungrigen magen und einer erinnerung von einem merkwürdigen mädchen gehe ich aus dem haus. es ist verdammt warm, ungefähr so warm wie es in 40 jahren in der antarktis sein wird und zwar verdammt warm. ich nehme mir also einen bus und fahre nach hause. Auf grund des strömenden verkehrs und einem hohen grad an ironie in diesem satz bemerke ich: es ist Sonntag. Zu hause angekommen erkenne ich erstmal dass gestern also Samstag gewesen sein muss. Es war bestimmt einer der samstage an denen ich auf chameur mache mich in irgendwelche discos schleiche von allen frauen umschwärmt werde und mir die schönste aussuche um mit ihr den akt des beischlafes zu vollführen. Nun einer dieser Samstage ist in meinen erinnerungen immer sehr verschwommen. Ob es an einer seltenen augenkrankheit liegt die nur bei übermäßigem alkoholkonsum irgendwelche symptome anzeigt möchte ich nicht behaupten aber es scheint schon so als ob gott, der mich ja glücklicherweise auf die seite der atheisten zugeteilt hat, mir dabei aber auch diese krankheit zugeteilt hat. Auf jeden fall betrete ich meine wohnung und gehe erstmal in die küche um zu speisen. Da fällt mir erst einmal auf: ich besitze gar keine kaffeemaschine wodurch die hypothetische annahme die ich vorhin machte: in meiner wohnung genau in diesem moment kaffee zu trinken weil ich ihn mir ja schon gemacht habe und ihn nicht weggschütten möchte da ich ein nach möglichkeit sehr ökonomisches leben führe schon durch den fakt widerlegt ist dass ich gar keine kaffeemaschine besitze. Lange rede kurzer sinn ich trinke ein glas milch und esse mein croissant. Als ich auf die uhr schaue sehe ich es ist schon so spät dass es zeit wäre das frühstück das ja gar kein frühstück ist da es zeitlich auf keinen fall als frühstück einzuordnen wäre abzubrechen und mit der mahlzeit kaffee und kuchen die sich ja inhaltlich also mageninhaltlich nach der jeweiligen speise eigentlich nicht vom frühstück welches ich irrtümlicherweise als frühstück bezeichne und genau in diesem moment zu mir nehme nicht unterscheidet. Folgerung: ich esse weiter. Den restlichen tag vollbringe ich eigentlich nur damit mir abzugewöhnen unendlich lange sätze deren grammatikalisch richtige vollendung in meinem kopf oder auch auf papier ein extremes maß an zeit beansprucht und ausserdem eine verwirrung in meinem so wie in jeglichen anderen köpfen die diese sätze hören lesen und/oder verstehen müssen hervorruft. Das hab ich auch geschafft. Danach ging ich schlafen. Das war angenehm.

 

Tag 2

Mein wecker klingelt. Kennen sie das geräusch des weckers am morgen? Dann wissen sie auch wie beschissen man sich nach dem hören eines solchen geräusches fühlt. Wobei ja das ein total falscher zusammenhang von ereignissen ist den ich hier präsentiere. Man fühlt sich nicht beschissen weil der wecker klingelt sondern weil man aufstehen muss. Und der wecker dient lediglich als hilfe um den zeitlichen rahmen des aufstehens genauer einzugrenzen. Ich habe auch einen beweis stellen sie sich mal vor ihr wecker würde genau jetzt in diesem moment klingeln. Es wäre ihnen doch völlig egal. Ausser dass sie sich wundern würden warum ihr wecker um diese uhrzeit klingelt und sie ausserdem auch nicht zu hause sind. Das hätte sicherlich ein genaueres untersuchen des verhalten des weckers zur folge. Also auch wenn sie nicht zu hause sind. Das wiederrum wäre aber so einfach nicht möglich weil sie den wecker ja dann auch nicht beobachten könnten. Diese kette aus folgerungen führt nun leider dazu dass die aufforderung meinerseits gegenüber ihnen sich jetzt genau in diesem moment der ja leider genau jetzt in diesem moment ein anderer moment ist vorzustellen ihr wecker würde klingeln dass es ihnen in diesem jenen vorigen moment eigentlich total egal wäre ob ihr wecker klingeln würde da sie es ja sowieso nicht hören würden. Deswegen auch eine andere möglichkeit: ring ring. Fühlen sie sich nun beschissen. Vermutlich nicht. Was also doch zu einer bestätigung meiner theorie dass das gefühl nicht vom wecker sondern vom aufstehen kommt führt. Als ich diese argumentation einschlißlich ihrer überlegungen abschloss war ich schon 10 minuten zu spät für die schule. Und ich war ja noch nicht einmal losgefahren. Also nichts wie aufs fahrrad geschwungen und ab die post. Der folgende teil meines tages ist nicht mit übermäßig positiven ereignissen gepflastert nicht zu letzt deshalb weil ich in der schule war und einfach die motivation in die schule zu gehen bei mir auf dem niveau eines politikers der in seiner doktorarbeit einen großen teil abschreibt ohne ihn als quelle anzugeben ist. Nach diesem „hui“ motivationsreichen teil meines tages war leider auch schon wieder abend, geschätzt halb sechs, da wir ja in deutschland eine nicht einheitliche schulpolitik haben die es mir in meinem bundesland ermöglicht geschlagene neun stunden in der schule zu sitzen. Yuhu. Montags abends gehe ich normalerweise ins tischtennistraining. Was ich wahrscheinlich auch an diesem abend getan habe. Wenigstens eine vollzogene aktion an diesem tag der ich positiv gedenken kann.

 

Tag 3

Das aufwachen verläuft wie allmorgendlich mit einem wecker ohne schuld und mit einem menschen ohne lust. Als aller erstes fällt mir direkt das bild in den blickwinkel das ich gestern abend noch aufgehängt habe in welchem der zeitungsartikel steckt der den schrecklichen tod amy winehouse beschreibt. Was ich an diesem morgen leider nicht bemerke ist der grün fluoreszierende teil meines zimmers der in richtung japan liegt. Der schulbeginn erinnert mich wieder daran dass ich die hausaufgaben, die man nicht zu hause machen müsste und auch zu hause nicht nicht verstehen könnte würde es unserem schulsystem gelingen den nachmittags unterricht auf die elendigen freistunden zwischen den schulstunden zu verlegen in denen man sich eh nur zu tode langweilt oder eben hausaufgaben macht zu verlegen und uns damit ermöglicht die hausaufgaben in der schule nach 1 uhr zusammen zu machen wenn auch ohne lehrer sondern nur mit aufsichtsperson da sich die schüler ja auch untereinander helfen können, nicht gemacht habe und somit noch schnell in der pause hinkritzeln muss weil ich ja am vortag keine zeit hatte. Dafür sieht mein nachmittag heute unglaublich frei, aber leider auch unglaublich langweilig aus da ein großer teil meiner guten freunde auf ein anderes gymnasium geht und eben nicht dienstags einen nachmittagsunterrichtfreien tag habt. Doof. Dann verblöde ich eben beim computerspielen. Lust auf die hausaufgaben habe ich trotzdem nicht. Ausserdem bemerke ich rückschritte in dem versuch sätze kurz deutlich und verständlich wie schon zwei tage zuvor versucht zu bauen. Schade.

 

Tag 4

Yuhu ausschlafen. Nein nicht ausschlafen indem sinne von solange schlafen bis ich von selbst wach werde. Das ist leider nicht der fall. Aber ausschlafen in dem sinne von die erste stunde frei haben und somit eine halbe stunde länger schlafen können und dann trotzdem noch in seinem bett ohne stress rumgammeln können. Herrlich. Wobei wenn ich die hausaufgaben hätte haben wollen hätte ich wahrscheinlich um die normale uhrzeit aufstehen müssen oder eben am vortag meine computersucht in die knie zwingen und dann die haussaufgaben machen müssen. Egal. Psychologisch sinnvoller ist es wahrscheinlich eh, da man ja sowieso nicht psychologisch in der schule geschult wird, den lehrer zu beobachten und daraus einen weg zu schlussfolgern das nichthaben der hausaufgaben in das genaue gegenteil jedenfalls rein scheinbar zu verwandeln. Mittags habe ich dann 3 stunden zeit bevor ich wieder abends in die schule kann. Zeit für freunde bleibt da leider nicht. Aber dafür scheint eine art symbiose zwischen mir und meinem pc abzulaufen. Es ist schon fast als ob wir unsere letzten stunden gemeinsam nutzen wollen um im cyperspace nach untergang des realen universums im jahre 2012 durch wiederheimkehrende mayaseelen weiterzuleben.

 

Tag 5

Das allmorgendliche ritual das es mir ermöglicht aus meinen träumen und seien sie auch noch so schön gerissen zu werden nimmt seinen lauf. Ausgeführt wird es von einem wecker dessen lebensspanne mit jedem weckverfahren potentiell kleiner wird. Und ich versichere es wird nicht die zeit sein die ihn eines natürlichen todes sterben lassen kann. Nein, dafür wird die zeit gar keine zeit mehr haben. Was dann passiert ist vollkommen und maximal unaufregend und ist es wahrscheinlich auch nicht wert hier genannt zu werden. Bis auf dass ich ungefähr ab der hälfte des tages einen durchbruch erlebte und meinem ziel immer näher kam sätze kurz und verständlich zu bauen. So ein glück. Das hat mich gefreut. Viel habe ich dann nicht mehr gemacht. Abends hatte ich wieder training. Danach war ich müde. Ich bin schlafen gegangen.

 

Tag 6

Neuer Tag neues glück. Die idee sätze kurz und verständlich zu bauen hat sich aus einem mir noch komplett unempfindlichen grund über nacht verloren. Ich wurde an diesem morgen so glücklich aus dem bett geholt dass ich sogar noch über eineinhalb stunden zeit hatte mich für die schule fertig zu machen obwohl ich normalerweise nicht viel länger als ein halbe stunde brauche. anscheinend habe ich am vortag vergessen meinem wecker mitzuteilen dass ich heute die erste stunde frei habe. Wecker du wirst bald sterben. Danach kam schule. Freitags ist immer ein schultag der rasend schnell vorbei geht weil du einfach weißt: nach der schule beginnt das wochenende. Also berichte ich auch nur proportional zur gefühlten zeit über die schulzeit, wodurch ich eigentlich diesen satz weglassen müsste was aber zur folge hätte das dieser satz nicht existiert und ich auch nicht proprtional zur gefühlten zeit von der schulzeit berichten müsste was aber bedeute dass ich diesen satz gar nicht weglassen müsste. Ein paradoxon. Doof. Naja ohne mich weiter mit diesem paradoxon zu befassen ging ich also nach hause. Dort zwang mich eine unheimliche mystische kraft dazu an meinen schreibtisch zu gehen und hausaufgaben zu machen. Diese mystische kraft konnte ich auch weitererforschen und kam zu dem schluss dass diese kraft „router ist kaputt“ heißt. Am schreibtisch also angekommen schob ich erstmal alles zur seite. Auch einen zettel auf dem „einbrüge, einbüne, einbrünge, einberunge, einrung, einberünge, einbrüngerschaft, einberüngerschafts, einbügungs, einbügerungs, einbürgerungstest“ stand. Ich legte ihn zu dem buch „deutschland schafft sich ab“ und begann damit einen text zu schillers „die bürgschaft“ und den zusammenhang mit den epochenabhängigen motiven dieser zeit für das fach deutsch zu schreiben. Abends konnte ich es glücklicherweise organisieren noch drei meiner freunde zu finden die sich mit mir bei mir zu einem doppelkopfabend versammelten. Ich habe es geschafft eine stille hochzeit gegen die schweine mit einem angesagten „keine 60“ zu gewinnen. Den einbürgerungstest habe ich leider nicht geschafft.

 

Tag 7

Irgendwie strahlt mein Zimmer jetzt komplett grün. Doch anstatt das weiter zu beachten schaue ich mir lieber die hochzeit von william und kate middleton an. Die hochzeit war schön. Fast so schön wie mein zimmer. Ich mag grün. Egal. Nachts kann ich auch nur noch extremst unruhig schlafen, so als ob mein körper arbeiten würde um irgendein größeres projekt zu vollenden. Ob nun kleine männchen mit 5 gliedmaßen in mein zimmer kamen und alles mit einem fluoreszierenden grün angemalt haben und jede nacht unglaublichen krachgemacht haben wodurch ich regelmäßig aufwachte und ich unglaublich aufgeregt war diesen text hier zu präsentieren oder nicht weiß ich nicht. Mich stört jedenfalls mein fünftes gliedmaß nicht. Noch nie konnte ich mir beim klatschen in der nase bohren. Toll.

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