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Geschrieben am

Ein verlorenes Juwel

 

Ich habe mit dem Kostbarstem gespielt,

und ein anderer hat gesiegt!

WARUM!!! Ich will nur eins von dir!

Sag es mir!

Sag mir die Antwort ins Gesicht!

Alles andere akzeptiere ich nicht!

Lag es an mir?

An dir?

An einem neuem Freund?

Was habe ich versäumt?

Dich haben geht jetzt eh nicht mehr,

das Herze ist mir schwer!

Ich blute innerlich!

War es das du wolltest?

Ich respektiere dich,

das ist es was auch du solltest!!!

 

Verzeiht mir, wenn es nicht so gelungen ist... ist mein erstes Gedicht

  • Antworten 6
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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo !

 

Verzeiht mir, wenn es nicht so gelungen ist... ist mein erstes Gedicht

 

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen,

auch wenn das "lyrische Ich" sich hier bestimmt so fühlt...

mit ziemlich hartem Aufprall...

am Gedicht selbst kannst Du ja noch arbeiten - wenn Du willst.

Schön wäre es aber in jedem Fall, wenn Du nach diesem einen nicht

die Flinte ins Korn wirfst, worauf ich hoffe, schließlich hast Du Dich hier angemeldet !

 

Was die Metrik u.a. "sprachtechnische" Dinge betrifft,

gibt es hier andere Mitglieder,

die Dir bestimmt hilfreicher mit Tipps zur Seite stehen können,

als ich es kann...

ich hab zwar "alles gelernt",

es dann aber wieder "vergessen"...

entweder das, was mir im Blut liegt und davon dort übriggeblieben ist, reicht aus,

oder eben nicht :lol: !

 

Was den Inhalt betrifft,

bin ich ein großer Freund von Meister Rilke's Maxime,

dass des Dichters' Ziel die Deutlichkeit sein sollte

( d.H.: Das, was der Dichter sagen will, sollte deutlich drinstehen,

nicht, dass man es auch Erstklässlern verständlich machen müsste ! ).

Und obwohl ich Dich mit Deinen Worten - glaub ich jetzt mal -

im Großen und Ganzen gut verstehen kann,

hapert es inhaltlich - meiner Ansicht nach - vor allem hier.

Du fängst mit etwas sehr Wichtigem an:

 

"Ich habe mit dem Kostbarsten gespielt"...

 

aber was Du ( das "lyrische Ich" ) da gemacht hast, erfährt man nicht,

obwohl es doch nach einem "Schuldbekenntnis" klingt.

Gut, man muss es nicht erfahren,

aber da man es irgendwie automatisch als ein

"Schuldeingeständnis" wahrnimmt,

wirken die später folgenden Fragen

 

"Lag es an mir ?

An Dir ?

An einem neuen Freund ?"

 

nicht mehr richtig schlüssig,

weil man zumindest eine "Mitschuld" als Erkenntnis vorraussetzt.

Will sagen:

Man ist verwirrt,

es wird eben nicht wirklich klar,

wie Du es meinst.

Dann kann man zwar zum Schluss kommen,

dass Du ( nochmal: das "lyrische Ich" ),

wegen der Verletzung und dem Verlust,

selber so sehr verwirrt bist,

dass Du diese Erkenntnis gleich wieder vergessen hast,

wodurch es wieder logisch wird.

Aber beabsichtigt von Dir ist das bestimmt nicht, oder ?

Entschuldige bitte auch die blöde Frage,

ob "sie" nun sich selbst oder "Dich" respektieren sollte,

denn mit Worten sagst Du das ERSTE von Beidem

und ich glaub mal, Du wolltest das ZWEITE sagen.

Das wirkt dann ganz arg unbeholfen.

 

Noch ein Punkt:

Du verleihst der Verletzung und jeder an "sie" gestellten Forderung durch

Ausrufungszeichen Nachdruck.

Je deutlicher Du aber lernst, in Worte zu fassen, was Du sagen willst,

umso weniger wird es die zum Unterstreichen brauchen.

Nix gegen diese Dinger, aber es sieht schon komisch aus,

wenn sie ein Gedicht durchfluten.

Das erscheint dann eher wie ein persönliches Mahnschreiben !

 

Also denke dran:

Je deutlicher Du mit der Sprache wirst, umso besser tut es dem Gedicht,

trau Dich ruhig, ins Detail zu gehen,

rauskürzen kannst Du dann immer noch,

genauso wie das Ganze in eine Struktur bringen,

in der es sich reimt.

 

Ich glaube, die Leidenschaft, aus der Dein Gedicht geboren wurde,

ist gleichzeitig auch das,

was dazu beiträgt,

dass es Dir "nicht so gelungen" ist,

weil Du zu viel, zu schnell in wenige Worte fassen "musstest",

um's Dir von der Seele zu schreiben.

Aber immerhin hat sie, diese Leidenschaft, Dich zum Dichten gebracht !

 

Und genau deswegen hoffe ich, dass Du meine Kritik nicht als "Verriss" begreifst,

sondern dass ich Dich anspornen kann.

Es ist wichtig, dass Du selber damit zufrieden bist,

und mit Deiner "Entschuldigung" am Ende zeigst Du,

dass es Dir nicht unbedingt so geht,

obwohl Du genausogut meinen könntest,

dass es "von anderen als

nicht so gelungen gesehen wird",

weil es eben Dein erstes ist.

Ich tippe auf eine Mischung aus Beidem.

 

Nun, ich finde, dass es kein schlechter Anfang ist.

Aber es ist eben "nur" ein Anfang.

 

Mein Tipp:

Lass Dir Zeit !

Nur die Ruhe !

Es steht niemand mit ner Peitsche hinter Dir und ruft:

"Mach fertig !"

Du kannst immer wieder anschauen, was Du auf Papier hast,

und Du kannst drüber nachdenken, solange Du willst.

Und erst, wenn Du Dir selber sicher bist,

dass es wirklich das sagt,

was Du sagen wolltest,

und Dir auch die Form / der Sprachfluss gefällt,

dann komm damit raus,

ohne "Entschuldigung".

 

Die hätte es hier auch nicht gebraucht,

aber selbstverständlich sorgt sie dafür, dass man Dich mit Milde "beurteilt".

 

Ich hoffe, ich war mild genug,

denn ehrlich wollte ich trotzdem bleiben

( deutlich war ich hoffentlich auch )

und jetzt hast Du's überstanden

 

LG

Rupert

  • 1 Monat später...
Geschrieben

hi,

 

also ich selbst bin auch noch nicht solang im Dichterboot.

Aber ich finde von der Art wie du dichtest, passen wir sehr gut zusammen.

Ich mag solche Gedichte, die nicht aufgehen - wo es kein Happy End gibt.

Wo der Sinn des Lebens in Frage gestellt wird. - Im großen und ganzen - ich mags .

 

Ich habe rupert.lenz Kritik gelesen und bin der Meinung, dass es da nichts hinzuzufügen gibt.

Jedoch möchte ich nicht, dass du dich auf den "falschen" Weg begibst.

 

Ich bin der Meinung, dass Gedichte nicht immer klar verständlich sein müssen.

Nein das wäre sogar schlecht, denn dann könnte man ja einfach ein Referat darüber halten.

 

Ein Gedicht ist etwas mystisches, was verborgene Gedanken vorholt, diese Charmant verpackt,

eventuell eine Geschichte daraus entstehen lässt. Die meines Erachtens ebenso geheimnisvoll

wie missverständlich sein soll. Gedichte sollen zum Nachdenken anregen.

 

Deshalb finde ich es so gut, dass du dieses "Warum, worum gehts" so wohlbehütet behandelst.

so kann sich jeder eine Meinung darüber bilden, manche denken vielleicht es geht um einen Streit zwischen

einem Paar, man kann aber auch auf die laune zwischen Kumpels plätieren, oder vielleicht auch eine Auseinandersetzung

zwischen Körper und Geist, oder Gott und man selbst, oder oder oder...

Bitte bleib bei diesem Schreibstile.

 

Lieber rupert.lenz ... ich wollte dir keinesfalls zu nahe treten, mit meiner Kritik.

Mir ist schon klar, das das deine Ansicht ist.

Jedoch sollte man die wenigen Dichter, die noch in diesem "geheimnisvollen"

Stile dichten, am leben lassen... mir gefällt das - sehr sogar.

Ich hoffe ich hab mir mit dieser Kritik nicht zuviel rausgenommen. ;-)

Geschrieben

Was Dichtung soll und macht, kann - und das tut es auch - ein ganzes Studienfach füllen. Sinn der Sache ist nicht Puristen zu zeugen, welche die einzig wahre Art des Dichtens gefunden haben. Die gibt es nicht. Wovon ich mich ebenso gerne löse ist die Frage, die oft in der Schule gestellt wird: "was will der Autor damit sagen?". Im Grunde, ist es egal, was der Autor will. Der Leser hat schließlich nicht den Autor vor sich, sondern ein Stück Papier/einen Bildschirm mit Buchstaben. Dann ist die Frage, die übrig bleibt, wie der Text an sich gedeutet werden kann. Sich dabei lediglich auf die Intentionen des Verfassers zu beschränken, würde die Texte um ein Vielfaches in ihrem Bedeutungsspektrum beschneiden. Zum Beispiel gab es zu Zeiten der Olympiaspiele in München in den siebziger Jahren einen Slogan, der auf vielen Plakaten hing: "München wird modern". Natürlich ist bald schon die Zweideutigkeit dieser Aussage aufgefallen und wurde von allen belächelt. Sich bei diesem Text, auch wenn es sich nicht um Dichtung handelt, auf die Intention des Autors zu beschränken, würde eine bedeutende Komponente des Textes ignorieren. Soviel erstmal dazu.

In meinem vulgäralltäglichen Umgang mit Dichtung gibt es für mich übrigens nur zwei Kriterien: gut geschriebene Texte und schlecht geschriebene Texte.

 

Soviel von mir,

Lieben Gruß

 

DerSeelendichter

Geschrieben

Hallo,

nein,

Du bist mir keinesfalls zu nahe getreten !

Ich finde auch, dass es gut ist, wenn Gedichte etwas "mystisches" behalten...

das soll aber, mMn, nicht zur Rechtfertigung werden für mangelnde Ausarbeitung...

im Gegenteil finde ich,

dass gerade solche Gedichte,

bei denen ein Dichter wirklich genau wird,

oft richtig mystisch und rätselhaft sind...

und dabei spielt es vielleicht eine untergeordnete Rolle,

was er sagen wollte,

aber egal kann es mMn zumindest dem Dichter selbst nicht sein -

sonst liefert er sich der Beliebigkeit aus.

Aber soooo wichtig nehme ich mich nun auch wieder nicht,

dass ich jetzt das Gefühl hätte,

Du wärst mir auf die Zehen getreten,

Entwarnung: Ist nicht so.

Ich konnte ja auch nur

meine Meinung wiedergeben...

grundsätzlich stimme ich mit dem "Seelendichter" überein,

dass es eine allgemeingültige Art

des "perfekten Dichtens" nicht gibt,

das ist einfach zu subjektiv,

aber wenn man schon gefordert ist,

seinen Senf dazu zu geben...

also, es war mein Senf !

Nur: wirklich egal ist das, was der Autor sagen will,

dann doch nicht...

vielleicht zweitrangig,

aber nicht egal...

 

LG

Rupi

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