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Ich kenne diese Frauen.

Ich habe kein Mitleid mit ihnen, die Welt ist voll davon,

ich habe kein Mitleid mit dieser Welt. Ich kenne sie und sie ekelt mich an,

weil sie sich einem kampf stellen den sie nur verlieren können.

Verlierer ekeln mich an.

Alles Verlierer, diese Millionen Frauen die jeden morgen mit ihren schwachen,

zitternden Frauenbeinen aus dem Bett fahren,

durch ihr Zimmer wackeln, aufrecht gehalten nur von ihrer Angst.

Sich an den Kampfplatz schleppen,

die dünnen Frauenarme das schlottern ihres Herzens fortführend.

Sich in eine Ecke ihres Zimmers tasten, sich auf den Feind werfen,

in einem ersten aufbäumen vermeintlicher Stärke die Türen zur Hölle aufreißen.

Angesprungen werden von den Kröten des Zweifels, von Schlangen der Unsicherheit,

stehen sie da, feige, gedemütigt, erniedrigt im immer gleichen Gefecht.

In der Hölle nicht schlauer werdend verdienen sie nichts besseres

als die Schlacht zu verlieren.

Und jeden morgen das gleiche Ritual vor dem Kleiderschrank,

das Hirn noch voller Träume von nackten Menschen,

versuchen sie zu entscheiden wie sich an diesem neuen Tag der Welt zeigen wollen.

Versuchen zu erahnen wie das Wetter an diesem Tag wird, leger oder damenhaft,

Fragen die nach stoffgewordenen Antworten verlangen.

Da können sie doch nur verlieren, diese Frauen, fast immer liegen sie mit ihrer Wahl daneben.

Schlacht verloren, wieder ein Tag umsonst gelebt.

Nichts entwürdigender als mit einem Brustraus und Beinnackig Kleid durch den Tag zu laufen

und sich eigentlich nach einem weiten Sack zu sehnen.

Die Blicke aller Menschen peitschen auf dem ungeschützten Frauenleib herum,

die Frau fühlt sich billig, unwürdig, fett und häßlich.

Fehlentscheidung.

Nichts peinlicher als mit langem Arm und Beinkleid durch die

plötzlich auftauchende Sonne zu laufen,

zu transpirieren wie der Teufel, schlecht zu riechen, Make-up verschwitzt,

verschwimmt in ihren Gesichtern. Fehllentscheidung.

Krieg verloren, Tag versaut.

Was beneiden diese Frauen Menschen die sich einfach ein Stück Stoff um den Leib wickeln und fertig.

Beneiden auch die Menschen die von Natur aus schön sind, bei denen es völlig egal ist was sie tragen,

sich morgens mit den Händen die Haare richten und einfach raus in die Welt gehen können.

Frauen, all diese Frauen, die glauben neue Sachen würden irgendetwas an ihrer Lage werändern.

Nichts wird sich für sie ändern, niemals, das ist die wahre Hölle die Frauen durchleben müssen.

All die Millionen Frauen die jeden morgen das Haus verlassen,

bei den ersten Schritten, den ersten Blicken spüren daß sie komplett daneben liegen.

Weil sie diesen verfluchten Rock tragen, die verdammte Hose,

die widerliche Bluse, einen Tag verschenken, dem Unwohlsein in den Rachen geworfen.

Sie tun mir nicht Leid.

Ich verschwende keine Kraft sie zu verachten.

Ich habe meinen Weg gefunden,

ich habe die Schlacht gegen meinen Kleiderschrank,

gegen meine Minderwertigkeitsgefühle,

gegen versaute Tage durch trikotale Fehlentscheidungen gewonnen.

Es war einfach, es ist einfach, ich gehe nicht mehr aus dem Haus.

Was soll ich draußen, da sind Straßen, Autos und fremde Menschen,

lauter uninteressante Dinge. Ich muß nicht rausgehen,

ich muß mich nicht anziehen an diesen Kriegen teilnehmen.

Ich kann morgens einfach mein Nachthemd gegen einen Trainingsanzug tauschen,

in der Dämmerung zum Bäcker schleichen und damit hat es sich.

Ich schlurfe durch meine abgedunkelten Zimmer,

habe Pickel im Gesicht und fettiges Haar.

Ich habe meine Kleider verbrannt, den Schrank auch,

im Schalfzimmer ist ein großer Haufen Asche.

Die Wände geschwärzt, Insignien einer gewonnenen Schlacht,

habe den Teufel in den Flammen gefunden.

Ich weiß daß immer mehr Frauen meinem Vorbild folgen werden,

die Straßen werden leer sein,

bis auf ein paar mausgraue Männer die herumirren werden und nach Frauen suchen.

Aber da sind keine mehr, sie sind zu Hause,

in dunklen Wohnungen, in schmutzigen Trainingsanzügen,

sie liegen im Bett, gucken Fernsehen, essen Pralinen

und sind sehr, sehr glücklich.

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