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Geschrieben

Hmm...aus welchem inneren Gedanken entstand das Gedicht?

Der erste Vers klingt etwas "0815"

Der zweite dagegen steckt voller Bedeutung.

Er hat einen gewissen zynischen Unterton, etwas Kritisches, die Masse ansprechendes, obwohl du "ich" verwendest.

Wieviele Menschen sterben mit jedem neuen Tag. Man erwacht, und der Tag enthält den Tod. Man geht zu Bett, und stirbt in die Nacht. Man erwacht, und der Tag enthält den Tod....

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Es stimmt,

das Gedicht scheint durch seine oberflächliche Banalität und Einfachheit eben stumpfsinnig zu sein,

ist durch seine provokante paradoxe Aussage jedoch vielsagend, wie du ja selber vermutest.

Denkanstöße:

Der Tod ist - eindeutig gerichtet - zum Ende

Das Leben ist zweideutig: es besteht aus Tod und Wiedergeburt, - Entwicklung!

Der Tod , als Ende eines Seiens, nicht loslassen können. Vegetieren: zwar körperlich leben, doch geistig tod sein.

 

Leben ist zweideutig, dh. Tod und Geburt in Einem; Neuanfang, Überwinden, Neugestalten, Neubeginn, wieder geboren zu werden.

Schreiber

Geschrieben
Ewiges Leben

 

Jeden quält der Tod

mit Angst und Sorgen.

Des Lebens Ende droht

vielleicht am nächsten Morgen.

 

Das Leben verbrennen mag

wie im Feuer das Stroh.

Ich sterbe jeden Tag

und bin darüber noch froh.

 

Das Gedicht ist für mich sehr vielsagend. Der Tod ist immer und überall gegenwärtig, egal ob im Fernsehen, in der Zeitung oder anderen Medien. Die Literatur greift dieses Thema des Lebens und des Todes auf, um es für die Menschen greifbar zu machen. Die Religionen sprechen von einem besseren Leben danach. Die Wissenschaft sieht das Absterben der Zellen und der physischen Funktionen zum Zeitpunkt des Todes.

 

Der Tod und das Leben sowie die Wiedergeburt und der natürliche Verlauf ist seit tausenden von Jahren ein Grundgedanke der die Menschheit mit Ehrfurcht, Sorge, Angst und Interesse erfüllt.

 

Alles in allem, gibt es viele Denkanstöße und Stoff für philosophische Diskussionen.

 

Sehr gut gelungen.

 

Lg

Rabensohn

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo Rabensohn,

 

habe erst jetzt Deinen Kommentar gelesen. Ja, Du hast einige hintergründige Aspekte des Gedichts, bzw des Themas Leben und Tod erfasst. Für mich, ja aus meiner Sicht spielt sich das menschliche Leben, GROB GESEHEN! in drei Ebenen ab: 1. in einer sinnlich- physischen , körperlichen Ebene mit kurzweiliger Wertigkeit (Zellgewebe, tägl. Ereignisse....); 2. Intellektuele- rationale Ebene mit langfristiger Wertigkeit (Erkenntnissse, Tugenden, Laster; langfristig, oft lebenslang); 3. Spirituelle Ebene mit unendlicher Wertigkeit (Ebene der ewig lebenden bewussten Seele), über den leiblichen Tod hinaus. So gesehen, haben und wirken sich alle Ereignisse in der sichtbaren Welt gleichzeitig in allen diesen Ebenen auf uns aus. Rein durch die Entwicklung die jeder Mensch, aber auch der Kosmos als Ganzes durchmacht, werden alte Strukturen durch neue ersetzt, also gibt es ein stets Absterben (Tod) und stets Neugeburt, (Leben). Doch ist für mich der Tod... eideutig... (eine nicht rückgängige Situation, Zustand, während das Leben zweideutig ist; Leben = Tod + Wiedergeburt, etwas dynamisches ist. Auf den Menschen gesehen, sollte jeder Selbsterkenntnis betreiben und Fortschritte (Entwicklung) in den ersten beidenn Ebenen bis zur höchsten spirituellen Ebene betreiben, das heisst eine innere Reinigung des Bewusstseins nachvollziehen. Wer diese innere intellektuelle und spirituelle Entwicklung nicht bewusst bewirkt, dessen Leben spielt sich grösstenteils in der physischen, sinnlichen Ebene ab, ...der vegetiert!

Kunst, Literetur und vor allem Dichtung spielt sich auf höchster menschlichen Ebene zwischen Intellektualität und Spiritualität ab. Das bedeutet der Dichter versucht die Realität, die er wahrnimmt und erlebt, auf subjektiver Ebene, d.h. intellektuell, aber auch emotional mit Phantasie neu zu gestalten, ... eine Schöpfung! Die unaussprechliche absolute Wahrheit, die Realität bekommt damit nicht nur abstrakt-sprachlich-kalte, rational- naturwissenschaftliche Formen, sondern durch die emotional konstruierten poetischen Bilder eine spirituelle ganzheitliche Form, dem menschlichen Leben am bessten entlehen. Bei diesem schöpferischen Vorgang "bereinigt" er, der Dichter sein bewusstsein auf allen Ebenen und erlebt Tod (Loslassen) und Wiedergeburt hautnah, aktuell.

 

Homo_Ingenus. Die Bilder im gewählten obigen Leitspruch von Kalil Gibran meinen die nicht auch den Tod = Blutende Wunde(Schmerz) und das Leben = Lächeln?.

Schreiber

Geschrieben

Lieber Dr. Karg,

es ist wahr, fast alle Menschen haben Angst vor dem Tode. Warum?

Mit dem Tode veliert man alles, was man in dieser Welt zeit seines Lebens angesammelt hat. Alles Erworbene, was auf Eigentum, Macht und Identifikation beruht, geht mit dem Tode dahin, kann nicht mitgenommen werden. Doch gibt es "Güter", die man mitnehmen kann, die von ewiger Dauer sind, die einem beim leiblichen Tode nicht genommen werden. Das sind die Früchte des Himmelreiches, wie sie Jesus nannte. (Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, Güte, Barmherzigkeit, Liebe, ....)

In Deinen Gedichten, erkenne ich ein Suchen, aber auch finden dieser Früchte des Himmels. Ist es nicht beglückend, dass man solche Erekenntnisse haben kann, und noch beglückender, wenn man diese Tugenden in das tägliche Leben einbringt? Was nützt ein langes Leben, wenn man nicht Teil an diesen Himmelsfrüchte hatte?.

Und würde man in einem einziges Gedicht die Sehnsucht nach Liebe, Güte, Barmherzigkeit... besingen, so ist das irdische Leben schon erfüllt und man kann getrost von abtreten.

Ich wünsche Dir tiefe Inspiration für das Dichten.

Liebe grüße

Schreiber

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