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durch die schleier aus fieber und tränen sahst du noch die dir wohlgesonnenen, und schöpftest mut zur gesundheit, ja du fühltest sie in dir wachsen und dich bereit, das neuland deiner begnadigung zu betreten, alles zuvor war ja blindes irren durch weiten und engen wirrer träume

 

hier war nun ein maß, ein festland aus regelmäßigkeit, dauer und immer tröstlicher wiederkehr

 

du fühltest echte reue nach den durchlittenen höllen aus fußtritten und schlägen und heißen stößen von unten nach einer oberfläche hin, eine oberfläche, die amlebenbleiben hieß, dein herz, jede seeligkeit war ja längst dahin, dann dazu warst du dort nicht geboren, und stark werden, srärker werden jeden tag war ja alles, und immer weniger vorher und nachher fand darin raum und dann schlug dich etwas nieder und entzwei

 

und wurdest gefangener der dir verhassten welt des friedens, ein gefangener im kokon von verwundung, krankheit und fieber, und verhasst war dir der gedanke an die vergeltung und strafung, die dir hier wohl zu werden drohte, der du noch nicht wußtest, wie ihr entkommen, wie ihr ins gesicht schlagen

 

nur um dich dem gefühl, da war es wieder, zu entringen, das von unterwerfung und erniedrigung in süßen verlockungen sprach, wie tränen und brot, wie erlaubter und behüteter und sorgsam bewachter schlaf, gleichgültig mit welcher art von erniedrigung und zustimmung sie zu erkaufen wären, nicken, zu einem unverständlichen urteil, was dich wieder schwach machen würde, um mit gesenktem blick einen weg zu gehen, ohne zuschlagen zu können?

 

und dann

 

ließen sie dich, sprachen zu deinen wunden zuerst, und brachten dir wasser, dicke suppen und brot, hießen dich liegen und fragten nichts und redeten manchmal, ob du eine mutter, einen vater und geschwister hattest, onkel oder tanten, und redeten von ihren freunden, geschwistern, müttern, vätern, von einst und heute und ihrer art, in der welt tätig zu sein, und wie das leben sie ankam

 

und allmählich konntest du gehen, auf und ab, mit trockenem hals und fröstelndem blut unter der steifen haut und jeder blick, jedes wort an dich ließ träume in dein dünnes neues bewußtsein einbrechen und in umarmendem schlaf stürztest du tiefer in die kissen, und viele stimmen besprachen in tiefen träumen dein ganzes wesen neu und du erwachtest, als wenn du geweint hättest, matt und erfrischt, ohne den stachel irgendeines giftes und lächeltest oft ganz ohne vorsicht, wie du es zuvor noch nie getan hast und wie und wo denn auch

 

und du vergaßest all das, wohinein du beinahe schon geboren, all dein voriges leben schien nur eine reflexhafte regung deiner natur gewesen, wie ein wirrer, sprachloser wachtraum, und hier war auf einmal kein feind und kein freund mehr, keine spur von nötigung,

 

kein zwang, streng auf die fesseln deiner gedanken zu achten, kein zwang, stets mit wort und tat zu reagieren auf das, was deine fahne von dir zu hören verlangte, um es zu danken zwar, mit rausch, plünderung, und ..atem, ja atem in die lungen

 

atmen dürfen ohne zu schreien und ohne zu schweigen

 

reden dürfen .. und ..auch hören dürfen..

 

aufblicken ..dürfen

 

..auf einmal .. dürfen!

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