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Vor der Geburt befindet sich das, was man als SEIN definiert, die Einheit von Körper, Geist und Seele, in einem

 

Aggregatzustand den man als flüssiges Wachs bezeichnen kann. Die Geburt, unvorhergesehen wie eine fristlose

 

Kündigung, ohne Worte, maßloses Unverständnis, weil unbewusst bewusst oder bewusst unbewusst erlebt. Der

 

Moment den wir gemeinhin als Lebensanfang bezeichnen, nicht eher gleichzeitig das Ende, weil wir uns bis zu

 

diesem Zeitpunkt keine Gedanken machten bzw. machen mussten. Darüber was war, ist und sein wird. Wir

 

klatschen in diese laute, helle, und kalte Welt wie ein Wachstropfen auf eine Glasscheibe in einem sibirischen

 

Winter. Die Hände die uns das erste Mal aufnehmen, berühren, ein scharfkantiger Spachtel mit dem wir gleich

 

wieder von der Glasscheibe gekratzt werden. Mit Tüchern gleich grobem Sandpapier, unserer schützenden,

 

diffundierenden, elastischen Welt beraubt, mit ätzenden, beißenden Chemikalien desinfiziert. Nur ein

 

Vorgeschmack und in ihrer Diskrepanz nie wieder erreichten Bandbreite für die gerade in Betrieb genommenen,

 

jungfräulichen Sinne.

 

 

"Demütige dich, ohnmächtige Vernunft."

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