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Michelle,

 

einmal angenommen ich wäre du

schaue in den spiegel, schaue zu

wie in mir nur ein kerzchen glimmt

die hülle darum die luft wegnimmt

 

also angenommen ich kenne dich

dann irre ich mich hoffentlich

bist zum greifen nah, doch so fern

vertraue ich dir und hab dich gern

 

dann sehe ich an dir ein graues schloss

wie sehr ich mit dir auch die zeit genoss

kann ich den schlüssel noch nicht finden

wie sich wohl sonst verliebte (?) binden

 

aber an dir irgendwie die hoffnung greift

mein steter tropfen dein steinchen schleift

formuliere ich dir vorsichtig gelegentlich

pumuckelchen, michelle, ich liebe dich.

 

 

 

kann mir mal jemand sagen, ob des komisch klingt?

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Geschrieben

Hallo TacticalWeasel,

das ist wirklich eine nette Liebeserklärung, die du da geschrieben hast. Mich würde schonmal interessieren, ob das lyrische Ich und der Autor hier deckungskleich sind

 

Jetzt zu deinem Gedicht:

 

äußere Form:

 

Du hältst den Paarreim konstant durch, und auch die Unterteilung deines Gedichts in vier Strophen gibt dem Ganzen einen schönen Aufbau, du könntest dir nur überlegen, auch einmal mehrsilbige Reime zu verwenden.

du ... zu
oder
glimmt ... nimmt
ist simpel, aber es tut natürlich seinen Zweck.

 

Ist die fehlende Groß- und Kleinschreibung eigentlich beabsichtigt? Wenn ja - wie korrespondiert das ganze denn mit dem Inhalt?

 

Noch ein Kritikpunkt zur äußeren Form: Ich tat mich etwas schwer, einen Rhythmus in deinem Gedicht zu finden, zumindest keinen durchgängigen. Nur als Beispiel:

also angenommen ich kenne dich

dann irre ich mich hoffentlich

bist zum greifen nah, doch so fern

vertraue ich dir und hab dich gern

 

Ich stolpere immer wieder beim lauten Vorlesen, wie wäre es etwa so:

 

Angenommen ich kenne dich,

dann irre ich mich hoffentlich.

Zum Greifen nah und doch so fern,

vertrau ich dir und hab dich gern.

 

Schon ein paar Wortänderungen geben dem ganzen einen leichteren Lesefluss.

 

Inhalt:

So wie ich es verstanden habe, empfindet das Lyrische Ich eine Liebe für das lyrische Ich, die er noch nicht greifen kann. Er weiß, dass sie da ist, aber kennt "Michelle" noch nicht so gut, trotz langer gemeinsamer Zeit. Das ist zumindest meine Interpretation. Allerdings habe ich noch einige Verständnisprobleme:

einmal angenommen ich wäre du

schaue in den spiegel, schaue zu

wie in mir nur ein kerzchen glimmt

die hülle darum die luft wegnimmt

 

Für was steht das Kerzchen denn? Für eine Emotion, vielleicht für die Liebe? Stellt das lyrische Ich "Michelle" als gefühlskalt dar? Vor allem, ist mit "mir" hier das lyrische Ich gemeint, oder das LI im Körper von Michelle?

 

also angenommen ich kenne dich

dann irre ich mich hoffentlich

bist zum greifen nah, doch so fern

vertraue ich dir und hab dich gern

 

Wobei irrt sich das lyrische Ich hoffentlich? Darin, dass sie ihm fern ist? Dieser Vers verwirrt mich, weil mir seine Funktion unklar ist.

 

dann sehe ich an dir ein graues schloss

wie sehr ich mit dir auch die zeit genoss

kann ich den schlüssel noch nicht finden

wie sich wohl sonst verliebte (?) binden

 

So wie ich es verstehe, verschließt sich "Michelle" vor ihm - und er weiß nicht, wie er zu ihr vordringen kann. es sagt, dass es die "Zeit genoss" - das hört sich an, als sei es abgeschlossen, als würde er Schluss machen. Hier kommt für mich eine Widersprüchlichkeit auf.

 

aber an dir irgendwie die hoffnung greift

mein steter tropfen dein steinchen schleift

formuliere ich dir vorsichtig gelegentlich

pumuckelchen, michelle, ich liebe dich.

 

Diese Strophe ist wohl am kompliziertesten. Was greift den die Hoffnung? Und was ist ihr Steinchen? So wie ich es verstehe, zahlt sich die lange Arbeit nur langsam aus und schleift das Steinchen.

Außerden, wie kommt man von einem "hab dich gern" in Strophe 2 zu einem "ich liebe dich", ohne, dass es einen Umbruch gab?

 

FAZIT:

Ein nettes Gedicht, bei dem aber noch Mängel in Aufbau und Inhalt zu finden sind. Doch es ist ein guter Anfang. Dir gelingt es bestimmt mit ein wenig Arbeit es weitreichend zu verbessern.

Geschrieben

Oh, habe vielen lieben Dank. Das sind sehr gute Hinweise. Weißt du, es ist einfach so entstanden. Und dann traf ich sie fast wie geplant, und dann habe ich es ihr geben. Hm, und mir blieb halt keine Zeit mehr. Ja, deckungsgleich. Wohl, noch.

Geändert hat es nichts, sie liebt mich, aber sie ist eben einfach so. Habe mich damit zufrieden gegeben.

 

Naja jedenfalls, war das die beta 2 dann geworden. Die fehlende Großschreibung war hier beabsichtigt. Da ich nur ihre Personifikationen groß geschrieben habe. Naja, wer weiß, irgendwie ein künstlerisches Mittel, ich hoffe nur, es wurde in Ihren Augen nicht als orthographischer Fehler bewertet.

 

Michelle,

 

einmal angenommen ich wäre Du

schaue in den spiegel, schaue zu

wie in mir nur ein kerzchen glimmt

die hülle darum die luft wegnimmt

 

also angenommen ich kenne Dich

dann irre ich mich hoffentlich

bist zum greifen nah, doch so fern

vertraue ich Dir und hab Dich gern

 

dann sehe ich an Dir ein graues schloss

wie sehr ich mit Dir auch die zeit genoss

kann ich den schlüssel noch nicht finden

wie sich wohl sonst verliebte (?) binden

 

aber an Dir irgendwie die hoffnung greift

mein steter tropfen Dein steinchen schleift

formuliere ich Dir vorsichtig gelegentlich

pumuckelchen, Michelle, ich liebe Dich.

 

 

 

Inhalt:

So wie ich es verstanden habe, empfindet das Lyrische Ich eine Liebe für das lyrische Ich, die er noch nicht greifen kann. Er weiß, dass sie da ist, aber kennt "Michelle" noch nicht so gut, trotz langer gemeinsamer Zeit. Das ist zumindest meine Interpretation. Allerdings habe ich noch einige Verständnisprobleme:

 

einmal angenommen ich wäre du

schaue in den spiegel, schaue zu

wie in mir nur ein kerzchen glimmt

die hülle darum die luft wegnimmt

 

 

 

Für was steht das Kerzchen denn? Für eine Emotion, vielleicht für die Liebe? Stellt das lyrische Ich "Michelle" als gefühlskalt dar? Vor allem, ist mit "mir" hier das lyrische Ich gemeint, oder das LI im Körper von Michelle?

 

 

 

Ich wollte eben umschreiben, dass die Person Gefühle hat, aber schwer zeigt, aus wohl biographischen Gründen. So ganz genau kann ich das nicht in Worte fassen. Was empfindet die Beschriebene wohl vor dem Spiegel? Wer weiß, deswegen wollte ich mich in die Lage versetzen. Und es beschreiben. Eine Kerze ohne Sauerstoff geht nunmal aus. Und Kerzchen, weil ich mir wohl so unsicher war. Was sieht Sie wohl selbst vor dem .... wie bei einer Sturmlampe, das Glas, was den Sauerstoff unter Umständen wegnimmt aber auch die Kerze vor dem Wind schützt, und somit auch vor dem Erlöschen, oder die Kerze, das Kerzchen, weil es so zart und verletzlich ist. Oder eben doch nicht.

 

 

 

also angenommen ich kenne dich

dann irre ich mich hoffentlich

bist zum greifen nah, doch so fern

vertraue ich dir und hab dich gern

 

 

Wobei irrt sich das lyrische Ich hoffentlich? Darin, dass sie ihm fern ist? Dieser Vers verwirrt mich, weil mir seine Funktion unklar ist.

 

Das LI irrt sich wohl hoffentlich in der vermuteten Gefühlskälte. Ich meine, wir sind ja ein Paar, und waren es zu dem Zeitpunkt auch schon, aber ich habe sie eben wirklich nah und doch ist es distanziert. LI und Autor sind deckungsgleich, deswegen schreibe ich jetzt ich... wirds eben persönlich. Ich muss wohl darauf vertrauen, dass sie so ist, eben, und dasselbe für mich empfindet, trotz der Distanz.

 

 

dann sehe ich an dir ein graues schloss

wie sehr ich mit dir auch die zeit genoss

kann ich den schlüssel noch nicht finden

wie sich wohl sonst verliebte (?) binden

 

 

 

So wie ich es verstehe, verschließt sich "Michelle" vor ihm - und er weiß nicht, wie er zu ihr vordringen kann. es sagt, dass es die "Zeit genoss" - das hört sich an, als sei es abgeschlossen, als würde er Schluss machen. Hier kommt für mich eine Widersprüchlichkeit auf.

 

Da ist keine Widersrpüchlichkeit, man genoss lediglich die Zweisamkeit. Trotz all des Handicaps, bestätigt das "noch nicht finden" eben den vermeintlich defizitären Gefühlsaustausch, der wohl vorübergehend ist oder man eben der Hoffnung erliegt, dieser Umstand so zutreffen sollte

 

 

aber an dir irgendwie die hoffnung greift

mein steter tropfen dein steinchen schleift

formuliere ich dir vorsichtig gelegentlich

pumuckelchen, michelle, ich liebe dich.

 

 

 

Diese Strophe ist wohl am kompliziertesten. Was greift den die Hoffnung? Und was ist ihr Steinchen? So wie ich es verstehe, zahlt sich die lange Arbeit nur langsam aus und schleift das Steinchen.

Außerden, wie kommt man von einem "hab dich gern" in Strophe 2 zu einem "ich liebe dich", ohne, dass es einen Umbruch gab?

 

Steter Tropfen höhlt den Stein. Abgewandelt eben. Hoffnung ist ja ein prinzipielles Mittel. Die Hoffnung soll wohl das Phlegma besiegen. Hab dich gern und ich liebe dich.... Pärchenbildung ist ja bereits abgeschlossen. Nur ist ein Beziehungsstatus kein Ausdruck über die Sicherheit von Gefühlsübereinstimmung. Bzw gibt es ja eben kühlere Persönlichkeiten.

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