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Holger

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Alle erstellten Inhalte von Holger

  1. Hallo Elmar, es freut mich sehr, daß Du meinen Versen etwas abgewinnen kannst... Zu Deiner Frage öffne ich den Raum meiner dichterischen Intention zu den beiden Versen: "Du greifst ein Buch, um trotzig zu bewahren, doch stetig höhnt in dir ein Zeitvernichter !" Es ist das "Buch der Bilder aus der Vergangenheit". - So gleicht es einem Hohn der Zeit, daß jene Bilder aus der Vergangenheit nicht wirklich bewahrt werden können, denn sie verblassen, haben einen illusionären Charakter und verschwinden schließlich, so, wie auch Gegenwärtiges einst entschwunden sein wird, spätestens wenn uns der Tod ereilt und alle Bilder nicht mehr sind. Allerherzlichst Holger
  2. Hallo Perry danke schön für Deine gut fundierten Gedanken zum Gedicht... Zum besagten Buch, nach dem das LI greift, würde ich - sinnbildlich empfunden - die Natur an sich benennen; alternativ mache sich jeder selbst ein Bild - von "Dichtung und Wahrheit" bis hin zu " Der Mann ohne Eigenschaften". 😉 Gruß Holger
  3. Frühlingsgedicht Der Frühling weht aus großer Weite her, hat unsichtbar ein ganzes Jahr umkreist. Des Winters weißgefüllter Traum ist leer, und kahle Bäume stehen stumm, verwaist. Die Stuben scheinen größer, sie sind lichter. Du greifst ein Buch, um trotzig zu bewahren, doch stetig höhnt in dir ein Zeitvernichter ! Du lauschst den heis´ren Rufen von zwei Staren. Von draußen weht's und treibt und spielt, trägt tausend gottgeweihte Frühlingsdüfte; der Geist begreift, was die Erinn'rung hielt, was leis zerstiebt, im Rausch der Lüfte... ***
  4. Lieber Christian und so führen mannigfaltige Betrachtungsweisen von Gedichten zu erquickenden Momenten für Geist und Gemüt. - Keinesfalls sollten die ursprünglichen Intentionen des Dichters ein imperatives Momentum darstellen, denn in den Versen spiegeln sich die inneren Befindlichkeiten des jeweiligen Lesers wieder, das macht den Wert von Dichtung für die Allgemeinheit aus... - Ich danke Dir nochmals herzlich für Deine interessanten Einlassungen. ...auf Deine Signatur „Dali Lama“ bezogen, und als Ausübender des Zen, sende ich Dir das folgende Gedicht Buddha Du bist schon fern vom Anfang der Dinge, die noch nicht bestehn; als alle Welt dir absprang nach deinem leeren Flehn, warst nicht mehr länger bleibend, die Welt war dir Bezug -, hast dich, im Weltall wiegend, entfernt vom Sinnbetrug. Und aus der Zeit heraus gedehnt, ist dir im Geist entsprungen, dass allem Denken, das sich wähnt, wird Täuschung abgezwungen. *** Liebe Grüße Holger
  5. Hallo Christian, Dein herzliches Bestreben, das Gedicht durch eine individuelle Sicht in Form und Schliff zu verbessern, ist in hohem Maße anerkennenswert; solch eine kluge Darlegung eigener Gedanken zu einem hier eingestellten Werk ist wie ein Aufleuchten am Sternenhimmel. Du erkennst an dem pathetischen Duktus, daß ich mich zu den Romantikern zähle.😉 Zum Gedicht: ich konzipiere meine Verse nicht in einheitlichen Formen, sondern fühle mich ganz dem Kunstgedanken verpflichtet und richte in der Konsequenz alles nach den jeweiligen Apperzeptionen aus. So geschehen dann und wann metrisch „perfekte“ Gedichte genauso, wie davon abweichende Formen, die nur formal in Richtung Reim und Rhythmus deuten. Beim vorliegenden Werk „Ferner schon als Horizonte“ priorisierte meine „innere Zureichung“ allein die im Geiste erzeugten Bilder. Die herrschende Dramatik jener im Geiste erzeugten Bilder war demnach prioritär (Todeskrähen, Frost in die Gebeine, klirrt Schneeluft in geballtem Hohn), und somit herausgelöst aus den Gedanken einer metrischer Perfektion. - Die Metrik geriet schlicht zur Nebensache. Das Gedicht ist also ohne jegliche Bearbeitung spontan niedergeschrieben worden ! Ab und zu leiste ich mir diesen Luxus einer freier Kunst. - In meinem ersten Buch habe ich keines meiner Gedichte weiter bearbeitet – alles tropfte unverändert vom Geist in den Vers. - Heute denke ich anders darüber und bearbeite meistens einiges nachträglich. Gerade das Wort „Hohn“ ist eines der wichtigsten im Gedicht... In aller Kürze: Meine Intention war eine andere als von Dir vermutet, lieber Christian: es ging auch nicht um Empörung – eher um ein Traurigsein; gleichwohl kann man die Verse vieldeutig lesen. - Das Gedicht beschreibt die Entfremdung des Menschen von seiner innersten Natur – das Enteilen in wesensfremde Bereiche des Lebens (Entflohn, zu fad erbrachtem Glück), welches schließlich das Herz (klirrend) kalt werden läßt, unfähig dem innersten Kern – der innersten Stimme - zu lauschen. - Solches läßt die Menschen unglücklich werden und ist ein ausgeprägtes Zeitphänomen. Das Wort „Hohn“ ist demnach essentiell im Gedicht: es beschreibt aus einer höheren Perspektive das Scheitern des Menschen innerhalb des Kosmos der besagten Entfremdung von sich selbst, die zutiefst prägend ist: das Schicksal thront höhnisch über dem eigenen Versagen. Es gäbe noch einiges zu sagen, ich ende hier jedoch mit Dank und Anerkennung für Deine ausführlichen Einlassung. Herzlichst, Holger
  6. Ferner schon als Horizonte Geflohn, zu fad erbrachtem Glück, fern - ferner schon als Horizonte, unrettbar, flehend, ach zurück, zurück, wo alles offen war und werden konnte ! Schon steiget Frost in die Gebeine, klirrt Schneeluft in geballtem Hohn - treibt durch das groß gewollt Alleine und Todeskrähen kreisen schon ! O, glücklich sei, wer trotzgestärkt geblieben - in sich versunken, an dem leuchtend Weiher. Dort draußen Eiskristalle schneidend stieben; enthoben, frei, entschwebet hoch ein Reiher. ***
  7. Ins Ferne Es ist, als wär die Welt verstummt, selbst Sternenhimmel sind lauter - ach, mein Wohlgefühl ist trauter als ein Sommer, der leise summt. Fern glühen des Morgens Farben, still thront am Hang meine Seele; nichts, gar nichts wär was mir fehle, als alle Bedrängnisse starben. Hoch steiget ein Adler ins Ferne, er steigt, als wenn er entfliehet, o, wie es mich mit ihm ziehet - zum Himmel, jenseits der Sterne. ***
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  8. Was wär die Geige ohne Saite (Ringelnatz zu Ehren) Ich hab so ein Gefühl in mir und wäre gar nicht abgeneigt, mein Barometer, das nach oben zeigt, von Herzen gern zu übereignen dir. Nichts hatte ich im Sinn, warum ist mir so traurig das Herz ? Schau, die Blüte in ihrem Beginn - sie kennt keinen Schmerz. Die Zeit, sie schreitet vornehm aus, gibt dem Vergessnem neuen Trieb, der Mensch, er macht ein Fest daraus, wo eine Träne still im Gestern blieb. Stille – nur ein Rauschen fein daraus sich leis Erinn´rung webt; ach, bin so traurig und allein, wo langsam sich dein Bild erhebt. Was wär die Geige ohne Saite - o, ich lächle in die Weite: es sei ein neu Beginn, das Schicksal geigt: da wär ich gar nicht abgeneigt. ***
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  9. Hallo Athmos, die Pallette zu allem was uns Trost sein kann, ist reichlich für uns ausgebreitet - da kann insbesondere der Glaube eine wichtige Rolle spielen. Ich schrieb neulich schon, was Nietzsche einst dazu verlautet hat: "Der Glaube ist für die Menschen das Kamel in der Wüste." Ja Athmos - geben wir dem Guten eine Chance, damit es zum Herzen resonieren möge... Lieber Gruß Holger
  10. Holger

    Klage

    Klage Ein jeder Menschen der klagt und richtet über einen andren Seelenknecht, mag innerwertig schaun, was groß gewichtet - was ist den schon gerecht ? Ein großer Ruf, nach Schönheit und Geleit ? Ein kleines Lächeln auf dem Weg ? Ach, wir streben nach Verdruß und Leid - dem Sturz von einem morschen Steg. ***
  11. Lachen, das im Tag verrann Alles wird vergessen sein - irgendwann, vergessen. Leben werden blaß und klein, in Seligkeit bemessen. Und als dein Schicksal groß sich in das meine stürzte, war´s leiser Klang, der bloß die Pein, das Leid verkürzte. Was weiß der Mensch vom andern ? Lachen, das im Tag verrann ? Ach, nur ein stetig wandern, das unsre Seele trösten kann. ***
  12. Und auch Dir sende ich von hier aus beste Wünsche für besinnlich schöne Stunden mit Deinen Lieben, liebe Uschi... Der Glanz von Weihnachten strahlt in jedes Herz und der innere Friede sollte zu dieser verzauberten Zeit nicht verhandelbar sein.🙂 Herzlichst Holger
  13. Hallo Thomas, Nietzsche sagte einmal. "Der Glaube ist für die Menschen das Kamel in der Wüste"; dieser Gedanmke scheint den Aspekt "Hoffnung" als tragbaren Lebenssinn gut zu erfassen. Geheimnisvoll wird´s ausgerechnet in der Wissenschaft: Zum Beispiel das EPR Gedankenexperiment, im Bereich der Quantenphysik, läßt den geneigten Interessenten geradezu fassungslos zurück, impliziert/verifiziert (mittlerweile bewiesen) es doch nicht nur, daß alles (wirklich alles !) miteinander verbunden ist, sondern erklärt den Umstand, daß durch den Geist Materie erschaffen wird (wie es Buddha einst vor 2500 Jahren lehrte) als evident. - Da klopft das Göttliche an die eigene Haustür, nicht wahr ? Physiker entwickeln oft eine große Demut vor der Schöpfung und sagen: "Wenn wir auf den Grund der Quantenphysik schaun, erblicken wir Gott." Dir und Deinen Lieben ein frohes Fest Holger
  14. Lieber Thomas, das Wesentliche zum Thema Freiheit, im Verbund mit den Heucheleien des Alltags, hast Du wunderbar in die Verse gelegt... Danke dafür. Im Bereich der Metaebene stellt sich die Frage: Ist die Natur des Menschen womöglich ein Streich von etwas Höherem, das unsere Beschränktheiten wahr nimmt bzw. erfährt und - vielleicht, wenn alles einen Sinn haben sollte - daran wächst ? Zugleich soll unser Leben womöglich Ansporn sein, um zurück zu finden ins Paradies, gleichsam einen hinteren Eingang zu finden, wie es einst Heinrich von Kleist in seinem vortrefflichen Stück "Über das Marionettentheater" geschildert hat. - Und doch ahnen wir dann und wann, was wirkliche Freiheit bedeutet und trösten so das Herz mit seiner unsagbaren Sehnsucht. Frohe Festage wünscht Holger
  15. Holger

    Weihnachtliche Stunde

    Weihnachtliche Stunde Draußen, in der Stille, spürt das Herz das heil'ge Dunkel, das in diese Weiten führt, in fernes Sterngefunkel. Von drinnen tönen Lieder in verzaubert liebem Klang, Tannen erstrahlen wieder auf ihrem letzten Gang... Sinnend geh' ich meiner Wege - ganz weit ins Land hinaus; tief, auf weißem Stege, liegt so still das Erdenhaus. ***
  16. Lieber Cornelius, Wikipedia schreibt: "Ursprünglich eingeführt zur Unterscheidung des formalen bzw. lyrischen Ichs von einem realen bzw. empirischen Ich, ist es bis in die Gegenwart immer wieder gleichgesetzt worden mit der Identität des Autors, mit der Authentizität des Ausgesagten sowie mit dem rezeptiven Nacherleben desselben.[1] Der Begriff wurde und wird noch immer äußerst kontrovers behandelt." Deine weisheitsgetränkte Humoreske ironisiert das lyrische Ich in einer Weise, daß selbst ein wenig Tragik zwischen den Versen aufleuchtet, ohne den Blick für´s Wesentliche zu verlieren - das schenkt dem Gedicht Tiefe und Bedeutung. - Ich dank Dir herzlich und verbleibe mit vorzüglichem Gruß^ Holger
  17. Holger

    Morgenstunde

    Ein Ausflug in die schöne Jahreszeit: Morgenstunde Ganz verschlafen streckt der Ahornbaum seine Blätter weit ins Himmelsblau -, und an seinem Wurzelsaum schmiegt und reibt am Rindenrau sich eine morgenmüde Katze. In das fernendrängend Feld, das entsteigt aus feinem Dunst, legt sich Morgen in die Welt, in leuchtens Lichtes Gunst - überall klingt Vögeleins Geschwatze. Fern, ganz weit am Wolkenrand, schwebt der Habicht seine Runde und, wie hingestellt von Zauberhand, füllt sich Tag in Morgens Stunde. ***
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  18. Liebe Uschi, "Gefühl" ist ein gutes Stichwort; in der Welt der Polaritäten, die wohl nur ein temporäres Fragment unsres großen Daseins ausmacht, mag´s sein, daß uns alles Aufgabe ist: Aufgabe zwischen den Bedrängungen von Gier, Eitelkeit und Mißgunst zu dem zu finden, was die nahen Verwandten der allumfassenden Liebe sind: Edelmut, Mitgefühl und Nachsicht ...um sich sodann, in einem Reifeprozess, jener Himmelsmacht zuzuneigen, welche den singulären Ursprung darstellt: Liebe in ihrer reinsten Form - das, liebe Uschi, wäre die Vollendung auf Erden. Warum sollten wir nicht das schaffen/erbringen, was uns zum Beispiel unser treuer Hund zu jeder Stunde schenkt: jene besagte reine Liebe, ohne jeden Argwohn und ohne Schuld... Es mag auch sein, daß uns unser Gefühl Dinge wahrnehmen läßt, die außerhalb unsres Fassungsvermögens sind, und so lauschen wir unseren Ahnungen nach und lassen und nicht beirren von deterministischen Gesetzmäßigkeiten... Allerherzlichst Holger
  19. ...ich hörte einmal aus berufener Quelle, lieber Herbert, daß unser Geist - unser Bewußtsein - unvergänglich ist. Alles hängt immerfort zusammen, danke für Deine wissensträchtigen Zeilen. Liebe Grüße Holger
  20. Seltsame Gebärde Wer wagt, der Dunst vom Licht zu sein und zu behaupten, wenn sie keinem Geist geschieht, gibt es weder eine Welt noch Stein - und niemals einen Anfang, dem der Dunst entflieht ? Es hebet sich langsam die große Flut auf heißen Flügeln, die schwindend zerschellen - wieder und wieder Gebärde aus Mut - und wir sind stetig des Lichtkönigs Wellen. ***
  21. Lieber Herbert, danke für Deine tiefsinnigen Verse: Vielleicht zeigt uns der Traum, daß wir als ein Bewußtsein aus dem Urgrund des Seins ins scheinbar Stoffliche gewechselt sind... - Und, ist jenes, was wir als stofflich wahrnehmen, auch "nur" Traum in wechselndem Kleide ? Sei herzlich gegrüßt Holger
  22. Liebe Uschi, ich dank Dir herzlich für Deine Gedanken, die - wie Dein Gedicht - das Reich des für uns Unsichtbaren streifen. Wir alle wechseln wohl einst die Ebene, kehren heim, um vielleicht weiterhin den Spielplatz des Irdischen aufzusuchen. - Das mag Trost sein, für uns, die den Dahingegangenen - auch unsren kleinen Fellnasen - nur verstört hinterherschauen können... Liebe Grüße Holger
  23. Liebe Uschi, ich antworte gern mit einem Gedicht, welches die Sinnhaftigkeit Deiner tiefen Verse, die ganz sanft unser Dasein ins Land der Hoffnung trägt, ergänzen mag... Allerherzlichst Holger Bruder Tod Sei mir ein sanft Begleiter, wenn du berührest meine Hand, und führ mich leuchtend weiter in jenes freudgeweihte Land. Und wenn ich dann entschwand, in diese feierlich gemalte Fülle, entstiegen aus dem leidenden Gewand, vollbring , dass mich Seelenfreud umhülle. ***
  24. Der Sternenstrahl Auch wenn die Menschen schrill und laut an Weihnachten die Zeit begeh'n - ein jeder eigne Welten baut - das Heilige wird nie vergehn. Draußen, auf den weiten Fluren, bescheint der Mond das Schweigen, und über schneeverwehten Spuren glimmert groß der Sternenreigen. Und ob die Menschen das fühlen oder´s schrille Lärmen obsiegt, ist dort ein Sternenstrahl, der sich still an unsre Herzen schmiegt. ***
  25. Holger

    Advent

    Advent Advent, Advent, die Tage rauschen - die Welt scheint still zu lauschen, an Gottes hochgeschmückter Tür, der Zauber kennt kein Wort dafür. Und Menschen schreiten stille, es prangt am Himmel andres Licht - als wollt ein großer Wille, sich beugen zu uns, ewiglich. Advent, Advent, die Tage schreiten, so weit ins weißgeweihte Feld - die Seele schwebt in Weiten, worein sie einst als Sternlein fällt. ***
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