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Holger

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  1. Holger

    Buddha

    Buddha Du bist schon fern vom Anfang der Dinge, die noch nicht bestehn; als alle Welt dir absprang nach deinem leeren Flehn, warst nicht mehr länger bleibend, die Welt war dir Bezug -, hast dich, im Weltall wiegend, entfernt vom Sinnbetrug. Und aus der Zeit heraus gedehnt, ist dir im Geist entsprungen, daß allem Denken, das sich wähnt, wird Täuschung abgezwungen. ***
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  2. Hallo Monoton, herzlichen Dank für Deine Gedanken. Nicht um mich zu drücken, führe ich grundsätzlich keine Diskussionen über metrische Finessen; ich folge diesbezüglich auch keiner akribischen Agenda: "Nichts kann ein Gedicht mehr entzaubern, als analytische Gedanken über das metrische Korsett; es gleicht einer seelischen Vergewaltigung" sagte einst mein Vater (Deutschlehrer); Gott hab ihn selig. Ich bitte um Verständnis... Gruß, Holger
  3. Und würden Engel Und würden Engel voll Spott, sich neigen aus des Himmels Grau, zu schaun des Lebens Schafott, würd ich preisen das leuchtend Blau ferner Meere, die auf Erden kreisen - zu rauschen den ewigen Wäldern, diesen glorreich prangenden leisen, sich neigend zu goldenen Feldern. Wär auch der Himmel in seinem Weinen, gleich meiner bedrängt armen Seele, möcht ich mich dennoch gerne vereinen, mit meiner Erde, die ich sehnend erwähle. ***
  4. Antwort auf Delfs Aussführungen von heute Nachmittag: "Wenn Stürme durch die Seele beben, sich Kummer dunkel in die Sinne schiebt - dann bringt dir Freundschaft Licht ins Leben, die stets still und sanft das Leben liebt." Oha Delf, Du übertriffst tatsächlich meine Erwartungshaltung mit der Ausführlichkeit und Tiefe Deiner dargelegten Gedanken - ich freu´ mich sehr darüber. So etwas ist sehr selten zu finden und umso wertvoller einzuschätzen. Tja, meine Bemerkungen sind nicht genügend ausführlich gewesen, so daß die Sachverhalte nicht vollends ausgeleuchtet werden konnten; ich dachte mir bei meiner Antwort, das es den Rahmen sprengen würde, noch weiter auszuholen. Deine Antworten sind aus diesem Grunde vollends nachvollziehbar und ausgesprochen schlüssig im Denken. Falls Du die nötige Geduld aufbringen möchtest, kannst Du noch ein paar Zeilen zu zwei oder drei Gedankengänge lesen, die meine zuvor geäußerten Ausführungen perspektivisch schärfen: Zitat Ich halte Mark Aurel für den wichtigsten Aphoristiker, weil keine seiner Weisheiten angezweifelt werden kann. Ich finde es schwer einen direkten Vergleich zu ziehen, heute muss man ja fast sagen, sind Aphorismen eine aussterbende Kunst, aber unter ein paar wirklich großartigen Schreibern steht Mark Aurel sicher ganz weit vorne! Antwort: Natürlich ist ein Vergleich immer relativ, also nicht absolut: Nachdem ich Aurels Werk "Meditationen: Selbstbetrachtungen" studiert hatte, endete ich mit der persönlichen Feststellung, daß wirklich keine der Weisheiten objektiv anzuzweifeln seien; das unterscheidet Aurels Werk von dem vieler anderer Philosophen. - Diese Feststellung verneint keineswegs die Güte von Darstellungen anderer großer Denker, die Qualität Mark Aurels scheint mir dennoch einzigartig zu sein. Das uniforme Anhaften ( jenes überschwenglicheTalent) blieb dem Philosophen erspart und führte ihn zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Welt; das ist in der Tat beeindruckend. Zitat Gern kannst Du mir schildern, welche Mechanismen von Doppelbedeutungen (das falsche implizieren) respektive subjektive Bedeutungsabweichungen Du allgemein bei Aphorismen festgestellt hast Oh, schwierig, ich glaube ich müsste etwas konkret vor mir sehen, um dir gute Beispiele geben zu können, aber um erstmal beim Beispiel 'Wer Gutes tut, dem widerfährt Gutes' zu bleiben; ja darauf sollte man sich gerne öfters besinnen und es ist viel wahres dran, man könnte dem aber entgegenhalten, dass es auch diejenigen sind, die Gutes tun, denen schnell schlechtes widerfährt. Antwort: Das kommt auf die Wahrnehmungsperspektive an: 'Wer Gutes tut, dem widerfährt Gutes" - Stellt man nicht in Abrede, daß eine gute Tat, wie auch immer die Resonanz darauf ist, stets zu einer den Intellekt erweiternden Erfahrung führt, geschieht jenes, das oberflächlich betrachtet paradox zu sein scheint: Die Reaktion auf die gute Tat erbringt den Aussender der Tat eine Erkenntnistiefe, die als wertschöpfend im Leben angesehen werden kann - dem guten Menschen widerfährt somit in jedem Fall Gutes. Zitat: [...]Mit universellen Wahrheiten tu ich mich ehrlich gesagt ein wenig schwer, so eine würde ich gerne mal hören ... Ich meine, klar, wenn es keine universelle Wahrheit gibt ist die Nichtexistenz universeller Wahrheiten universell wahr, genauso ist die Physik ein unumstößliches Fundament, aber wo es um Weisheiten geht, um den Menschen und die Welt, da ist glaube ich nur Relativität und Kontextabhängigkeit absolut ? Antwort: Ich möchte mit dem folgenden Denkansatz antworten: Im Buddhismus spricht man von der relativen und der absoluten Wahrheit/Realität; meine Ausführungen beschränkten sich auf die gedeutete Welt, in der das Absolute stets beschränkt ist, weil wir nicht in der Lage sind, mehr als ein Fragment der Realität wahrzunehmen - selbstredend schränkt das diese "erdgebundenen universellen Wahrheiten" insofern ein, daß sie deterministisch begrenzt sind. Ich habe dazu einen Philosophie-Entwurf zur Natur des Menschen vefasst; es würde aber zu weit führen, den Aufsatz hier zu präsentieren. Zitat Ich habe den spirituellen Weg in Form des Zen eingeschlagen und erfuhr dabei Zureichungen, die den allgemeinen Determinismus weit übersteigen. Oh spannend, mit dem Zen Buddhismus hab ich mich bisher kaum auseinandergesetzt. Ich bin ein großer Fan vom Taoismus, Hinduismus und Sufismus. Die Werke von Laotse, Zhuangzi, Sancaracarya oder Rumi sind alle für sich schwer beeindruckend ? Mein persönliches NonPlusUltra der Weisheiten ist aber das 'Buch der Wandlungen' Antwort: Lieber Delf, gerne würde ich Dir von der Gnade meiner spirituellen Erfahrung berichten - diese ist jedoch von zutiefst persönlicher Natur und in einer unsagbaren Weise "erfahrungssprengend", daß solches an dieser Stelle nicht erwähnt werden sollte. Zitat Weisheit ist, sofern man das möchte, die Brücke zu spirituellen Erfahrungen, welche im besten Falle jene Weisheitsgedanken bestätigen. - Sich dem Wahrern zu nähern - gar darin aufzugehen - liegt durchaus innerhalb der Möglichkeiten eines jeden Menschen; Puh, das ist schwierig. Weisheit als Brücke zur spirituellen Erfahrung würde ich unterstützen. Aber Das Wahre, damit tu ich mich schwer. Eigentlich muss ich sagen, nehme ich etwas garnicht ernst, wenn ich nicht ein paar in sich schlüssige und sich total widersprechende Antwortmöglichkeiten habe; zumindest versuche ich es. Genauso versuche ich Ideen, die ich in Gedichten verreime, in anderen Gedichten zu widersprechen ? Antwort: "Das Wahre" habe ich im letzten Satz meiner letzten Antwort angedeutet. In diesem Bereich der Realität heben sich Deine Denkweisen auf, Nelf, weil eben der Widerspruch - die Dualität an sich - aufgehoben ist/wird. Ich kann gut verstehen, wenn Du hier "zu machst" wie (fast) alle anderen Menschen auch und beende das Thema lieber. Zitat Die tiefe Sehnsucht die wir verspüren - ein Empfinden, das nicht einmal die Intuition zu erfassen vermag - ist der Ruf aus dem Gefüge unseres Ursprungs, der ganz und gar göttlich ist. Da stimmen wir voll und ganz überein ? Einzig mit einer Einschränkung: Dass ich es mir bloß einbilde, ist eine gleichberechtigte Option ? Ich glaube der schönste Ansatz der mir dazu einfällt, wäre der hier, oder er ginge in die Richtung 'Die letzte Wahrheit schert sich nicht um Fragen nach der letzten Wahrheit' ? Antwort: Ich antworte mit einem Pathos, den ich vor ein paar Jahren verfasst habe: "Und es gibt jene, die dem Gang durchs Dunkle enthoben sind, denn ihr Blick enteilte schon als ihr Erstes dem Übel. - Das Innere der Welt ist das ihre; über diesen Landschaften spannt die Seele einen goldnen Himmel aus Güte und Glanz; und siehe, ihr Lächeln spiegelt sich in den gewaltigen Wassern von Freude und Leid, doch ihr Schreiten ist allen Stürmen voran, denn Ewiges kennt nur den Moment der wahrhaft Liebenden. - Hör ihren Gesang: Nicht müd soll Deine Seele werden und reich soll´n Wunder über allen Zweifeln strahlen.“ Diese seltenen Menschen gibt es tatsächlich und sie sind dem "Gefüge unseres Ursprungs" näher als andere, weil ihre Seele durch glückliche Umstände nahe an die absolute Wahrheit gerückt ist. Du verzeihst hoffentlich den Umfang meiner Antwort, aber sie stellt noch nicht einmal das Nötigste dar, das erforderlich wäre, um der Sache gerecht zu werden... Gruß, Holger
  5. "Ein Verhängnis ist nur dann echt, wenn das gebotene Schicksal keine Möglichkeit bietet, darum herum zu kommen." Hallo Delf, ein paar Worte zu Deinem Sonett: Die "beständigen Kreise" hat einst Rilke in einem wunderbaren Gedicht ("Ich lebe mein Leben") thematisiert - in Bezug auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Du befindest Dich also in guter Gesellschaft mit Deinem wunderbaren Gedicht. Weisheit ist, sofern man das möchte, die Brücke zu spirituellen Erfahrungen, welche im besten Falle jene Weisheitsgedanken bestätigen. - Sich dem Wahrern zu nähern - gar darin aufzugehen - liegt durchaus innerhalb der Möglichkeiten eines jeden Menschen; ob der Mensch diese unsagbare Möglichkeit nutzt oder sich lieber an den festen Formen der Welt "festhält", bleibt ganz ihm überlassen. - Wenn also 99,9 Prozent der Menschen die Möglichkeit, sich mit dem Göttlichen zu vereinen, ausschlagen, dann stellt sich vielleicht die Frage nach der Reife einer Gesellschaft. Damit gerate ich leicht in überheblich anmutendes Fahrwasser, dennoch ist es nichts weiter als die reine Wahrheit. Die tiefe Sehnsucht die wir verspüren - ein Empfinden, das nicht einmal die Intuition zu erfassen vermag - ist der Ruf aus dem Gefüge unseres Ursprungs, der ganz und gar göttlich ist. Eben diese Sehnsucht prangt durchgehend in den Versen Deines Gedichtes, lieber Delf und läßt Deine Seele unbewußt an die Peripherien des Reiches der besagten Unsagbarkeiten gleiten. Danke für Dein Gedicht... Holger
  6. Hallo Delf, zu Deiner dankenswerterweise ausführlichen Antwort gibt es viel zu sagen, einfach weil sich darin eine gewisse Bedeutungsschwere findet. Ich bedanke mich also recht herzlich für Deine wichtigen Gedanken. Zunächst: Ich halte Mark Aurel für den wichtigsten Aphoristiker, weil keine seiner Weisheiten angezweifelt werden kann. Richard David Precht hat sich neulich ähnlich geäußert. Der Anwendungsbereich von Aurels Weisheiten ist demnach universal ohne innere Widersprüche. - Das ist interessant: Gern kannst Du mir schildern, welche Mechanismen von Doppelbedeutungen (das falsche implizieren) respektive subjektive Bedeutungsabweichungen Du allgemein bei Aphorismen festgestellt hast. Es liegt in der Natur der Sache, das bei Gedichten oftmals der Blick des Lesers von der eigentlichen Intuition des Verfassers abweicht: Einem Jeden sei das Erschaffen eigener Bilder auf intrinsische Art und Weise, in den Räumen seiner Fantasie, empfohlen und angeraten; der zielführende Anspruch bei Aphorismen ist jedoch höher, weil Fundamentalwahrheiten ausgesprochen werden. - Insofern besteht die Gefahr, daß sich der Betrachter ins unübersichtliche Gehölz begibt, wenn er den universellen Wahrheitsgehalt von anspruchsvollen Weisheitssprüchen anzweifelt. Ich selbst habe Aphorismen/Gedichtsprüche im dreistelligen Bereich verfasst; falls Deinerseits Interesse zum Austausch bestehen sollte, so bietet sich ein Austausch über PN an. Das Thema noch weiter auszudehnen würde den Rahmen dieser Antwort sprengen.😏 Ich habe den spirituellen Weg in Form des Zen eingeschlagen und erfuhr dabei Zureichungen, die den allgemeinen Determinismus weit übersteigen. Auf Dein Gedicht werde ich gesondert eingehen... Herzlichst, Holger
  7. Holger

    Gefunden

    Hallo heiku, dankeschön für das Ersinnen eines stimmungsvollen Haiku zum vorliegenden Gedicht... Daß die Blume entwurzelt wurde, schien Goethe damals in seinem berühmten Gedicht in Kauf genommen zu haben - besser als sie zu brechen. - Die Blume zu hüten, ohne dem Pflänuchen die Feriheit der Entfaltung zu nehmen, stand ihm wohl im Sinn. Dein Haiku wiederum erbrachte mir den Gedanken an die Rose des kleinen Prinzen ("Der kleine Prinz") , die allein auf dem Heimatplaneten auf den Reisenden warten mußte. Zitat: „Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.” „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich…” Gruß, Holger
  8. Holger

    Gefunden

    Gefunden (zu Ehren Goethes) Als ich im Wald spazieren ging gewahrte ich im Lichte - verborgen in der Dichte von Tanne, Laub und Pfifferling - ein Blümchen, schön wie Edelstein. Ich dacht' bei mir ganz leise: Ach, zaubervolle Blum sei mein und schmück den Tag auf deine Weise. Da öffnet' das Blümchen die Augen - leuchtend wie Sternenlicht: Bitte bitte, brich mich nicht, ich möcht' zum Sterben nicht taugen. Da hab ich's mit der Wurzel fein aus dem Waldesduft genommen und lief geschwinde damit heim: So ist mir die Blume allein ins glückliche Herz gekommen. *** (Foto persönlich vom Autor gefertigt)
  9. Holger

    Feuer

    Guten Morgen Delf... Ich danke auch, für die interessante Erklärung durch den eingefügten Text, der den Ursprung Deiner Gedanken zum Gedicht darstellt. In aller Kürze ein paar Worte dazu, weil´s Thema so interessant ist: Alles Wahrnehmbare in unsere Welt ist - bedingt durch die Dualität (sogar auf Quantenebene ist ein Teilchen gleichzeitig Energie und Materie, siehe "Schrödingers Katze"" und andere Beispiele) - doppelpolig. - So haftet der Verstand an diesem "Regelwerk" und erlangt die im Text besagte doppelte Klarheit, die sich sowohl am Rechten wie am Bösen orientieren kann; daß ist unsere eingeschränkte Freiheit innerhalb der Dualität, von der wir abhängig sind. - Das Streben in einen (selbst erwählten) harmonischen Raum hinein, ist das Kennzeichen des edlen Menschen; solch ein Bestreben beschreibt der obige Text. Herzlichst, Holger
  10. Holger

    Feuer

    Eine in Verse gegossene Analyse umkränzt die Kraft der Freiheit einer Lebensgestaltung, welche nach Ausgewogenhzeit streben möge, auf daß der Lebensdrang den Lebenden nicht verzehre. Gern gelesen; ich grüße herzlich, Holger
  11. Wie ein fester Berg Wie ein fester Berg, der sich der Zeit verwehrt, und tiefen Gleichmut lehrt, würd ich so gerne sein. Doch bin ich wie ein Zwerg, der sehnend und allein, mit Blicken zu den Gipfeln schweift. - Mir ist, als wenn in diesen weisen Wipfeln, die Ewigkeit ich nenn´, die Cherubine blinken - und leise lächelnd winken. ***
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  12. Hallo Delf, oft helfen einfach klingende Weisheiten, um komplexe Themen zu erfassen: "Erwarte nichts, so wirst du nicht enttäuscht werden". Um so mehr weisen auch die Gedanken von Hermann Hesse in die richtige Richtung; danke dafür. Den Gleichmut der Stoiker zu entwickeln, heißt, sich ein Bollwerk gegen den täglichen Wahnsinn unserer Zeit zu baun; gerade in dieser völlig verpeilten Zeit mit einer ausufernden Dekadenz, helfen Dichtung, Natur und der liebe Hund wohl nicht nur mir, dem Leben die rechte Perspektive zu erbringen. Auch das spirituelle Denken (sich durch Meditation dem Wahren zu nähern) entführt in Sphären, die uns dem Leid entheben: "Wir sind von Gott durch die Zeiten geworfen. O, klagend der Schall hinter glühenden Sternen ! Armselig der Enge des Raums unterworfen, müssen wir uns stetig von Wahrem entfernen." Herzlichst, Holger
  13. Hallo Delf, es geschieht manchmal, daß jene, denen das Licht am hellsten strahlt, den spitzen Stachel der Furcht und Melancholie auf eine Weise verspüren, die andere nie verstehen können. Insofern ist eine ausgeprägte Sensibilität gleichermaßen Last und Segen... Ein Korrektiv - eine Milderung für Ungemnach - für all die Mühen und Enttäuschungen im Leben, ist es, Gutes zu tun, das wiederum zurück reflektiert: "Laß Gutes zur Gewohnheit werden, darin sich Seelenfreuden spiegeln; dann winkt dir höchstes Glück auf Erden, geweiht mit göttlich prangend Siegeln." Die Verse sind Dir wunderbar gelungen, danke dafür, Holger
  14. Hallo! Oha - das lyrische Ich (muss ja nicht identisch mit dem Verfasser sein^) räumt schonungslos die Seelenschubladen auf, liebe Darkjuls; Mut schlägt Bangigkeit vor dem moralischen Verriss. - Konformisten haben wir schon genug, von daher danke für das offene Wort, das ja schlussendlich in die Vergangenheitsform umschwenkt (Hab längst den letzten Zug genommen,) und somit in zukünftig hoffnungsvolle Räume. - Dann und wann hilft auch der eskapistische Blick zur Dichtung hin, um Dinge zu bewältigen und zu verarbeiten... Gruß, Holger
  15. Wie ein Blitzeinschlag ins Gemüt, empfinde ich Dein eindringliches Gedicht, Darkjuls; halb umfangen von seelischen Nebeln - halb auf der Straße des Lebens schreitend, fällt das Herz in eine Art Wahrnehmungsstarre. - Wenn Lyrik so intensiv an den Abgründen besagter Wahrnehmung rüttelt, ist das Gedicht als sehr gelungen zu betrachten... Danke dafür, Holger
  16. Liebe Elisabetta, danke für Deine Gedanken, die sekundär durchaus richtig sind. - Die Erzählung im Ganzen fokussiert sich jedoch auf ein besonderes Erlebnis des Protagonisten Karl, dem ein spirituelles Erlebnis widerfahren ist, das ihn aus der bisherigen Welt/Wahrnehmung herausgehoben hat. Ähnlich wie in Platons "Höhlengleichnis" ist ihm eine höhere Entität erschienen, die das zuvor determinierte Weltbild relativiert hat und ihn aus der täuschenden Schattenwelt (der relativen Realität) in die absolute Realität erhoben hat. Im Angesicht der neuen Erfahrungen gelangt Karl zu der Einsicht, daß nicht er "in der Welt geschaffen ist" sondern daß er selbst der Erschaffer seiner Welt ist. - Auf einen philpsophisch erhellenden Diskurs diesbezüglich möchte ich an dieser Stelle verzichten. Herzlichst, Holger
  17. Sturz vom Abhang von Holger Jürges Karl schloß die Haustür hinter sich und strebte dem nächtlichen Park zu, über dem, so glaubte er, früher unzählige blaue Himmel für ihn geschienen hätten. Wie hatte das nur geschehen können ? Ein persönliches Unglück hatte ihn an den Rand seiner Lebensfähigkeit gerückt. Alles war gut gewesen: begleitet von vortrefflichen Umständen war sein Dienen belohnt worden aus den fruchtigen Hängen Jener, die man gemeinhin die Belohner nannte. Und alle Menschen beugen sich freudig deren Gnade, denn was wäre denn ohne sie. Und dieses Gebot der Gnade war ihm plötzlich, so schien es, widerrufen worden zu sein, ohne das ein Grund ersichtlich wäre. - Es begab sich, daß Karl nunmehr unsichtbar für alle war, die in der Lage schienen, das Gegenüber durch ihre Sinnesorgane wahrzunehmen. Nach einigen höflichen Versuchen Kontakt herbei zu führen, schrie Karl seine Angst und Verzweiflung in die Leere der Welt hinaus. Etwas hatte ein eigenes Vakuum für ihn geschaffen. Nun lässt es sich leidlich gut einrichten in jeder Not, sofern der Körper seine Funktionen durch die Zufuhr von Nährstoffen aufrecht erhalten kann. Aber nein, das war doch keine Lösung. Sein Gang führte ihn weiter in den dunklen Park hinein. Wie jemand der schlendernd zum Abhang geht, nichts ahnend und vielleicht ein imaginäres fröhliches Lied sich denkend, war er plötzlich in der herrschenden Dunkelheit über den besagten Abhang hinaus geraten, noch wild mit den Armen rudernd und anschließend kopfüber in die Tiefe stürzend. Er war gänzlich aus dem System gefallen. Karl schüttelte verwirrt den Kopf, erhob sich und dachte - das kann nicht sein, "also voran" hörte er sich rufen. Halb stolpernd halb rennend lief er tiefer in den dunklen Park und schrie und schrie seine Not hinaus in die Nacht. Als renne er gegen eine Dunkelheitswand, die sich jeweils um einen Sprung von ihm entfernte, sobald er, kurz vor dem Aufprall befindlich, zu kollidieren drohte, war´s ihm, als würde sich sein Lauf ins Unendliche hinaus dehnen. Und er keuchte und schrie. "Was schreist du so fürchterlich und störst meine Ruhe", tönte es plötzlich aus der Dunkelheit. - Schweiß und Tränen brachen sich Bahn in Karls Gesicht, ob des Lebenszeichens von irgendetwas. Und es ward ganz still. Karl überkam eine tiefe Ruhe, die sich aus geheimer Quelle nährte. Und er setzte sich nieder, grad am Wurzelnde eines mächtigen Baumes, worin sich eine wie zum Sitzen geschaffene Mulde gebildet hatte. Aus dem Rauschen des Wipfels heraus tönte wieder jene Stimme und sie sprach: "Ich weiß was du denkst: niemand mehr würde dich erkennen, du Einsamer. Jedoch bedenke, herausgefallen zu sein aus dem System bedeutet beileibe nicht sich zu verschlechtern. Was dir fehlt ist ein neues Augenlicht. Deine Augen sehen sodann deine neue Welt. Jener Sturz ins Nichts war mehr als man mit Worten sagen kann. Nun geh endlich, der blaue Himmel wird nicht für dich scheinen. Du selbst bist es, der den Himmel blau scheinen lassen wird." Und Karl ging und ward niemals mehr im dunklen Park gesehen. 
  18. Zur Nacht gesprochen Nun geh ganz ruhig zur Nacht; der unruhig bunte Tag, hat dir nun Schlaf gebracht, der träumend trösten mag. Nun geh ganz ruhig zur Nacht, die Stille dir gebracht. Wenn Gott dann gnädig sei, bist morgen glücklich, frei. ***
  19. Der Knabe und der alte Fuchs von Holger Jürges Eine Knabe einst, von edlem Geblüt, schritt in den hellen Wald darüber blau der Himmel stand, um in der Ferne mit endlosen Horizonten zu verschmelzen. Dem Jungen war´s so dunkel im Gemüte, das unliebsame Schicksal zwang sein Herz in ein Tränenmeer von Verzweiflung und dunkler Not. Neben einem kühlen Quell ruhte ein mächtiger Lindenbaum, dessen Zweige sich tief zu dem wellenspringenden Naß hin neigten, als wenn sie mit den sprühend silbernen Tropfen Fangen spielen wollten. Von einem Strahl warmer Sonne beschienen, ruhte ein Fuchs am Saume der Linde und schaute listig dem Knaben entgegen. Nun war´s dem Jungen gar nicht nach einer kurzweiligen Unterhaltung zumute, denn was sollte ein Gespräch schon ändern an seiner Pein, die ihn blicklos werden ließ für all die muntere Schönheit um ihn herum. Der jungen Sträucher Grün in die sich blaue Blumen woben, darüber und darinnen emsig bunte Vögel hüpfend jubilierten - all das war fern entrückt, wie taube Nebelschatten schwer. "Halt ein, sei hier mein Gast in gottgeweiht Natur, du flinker Bursche" sprach der Fuchs. "Ach, liebes Tier, was sollt ich denn an deiner Seite still verweilen, mir hülfe auch kein Wort und keine Geste in der Not" ließ der Knabe verlauten und wollte still vorüber gehn. Doch der weise Fuchs neigte schräg den Kopf und der Junge fand zaudernd einen Platz im weichmoosigen Saum der Linde. Der Fuchs sprach sodann zum Knaben: "Am Ende ist auch die drückende Last deines Schattens nur eine kleine vorübergehende Sache. Siehe, es gibt goldnes Licht und große Schönheit für immer, außerhalb der Reichweite der Schatten. Nun laß deine Seele dieses wundersame Licht finden und es wird so sein, daß die Schatten dich niemals mehr erreichen können." Dem Jungen ward ganz heiß ums Herz, das Blut strömte, so schien´s ihm, seelenhaft tief ins Gemüt. - Ja, er mußte dringendst die Perspektive wechseln, dem Dunkel die Stirn bieten und ins gleißende Licht glücklicher Tage schreiten. - Ja, das würde er tun, sofort ! Der weise Fuchs wies ihm den Weg zum Triumph des Daseins - man muß diesen Pfad nur sehen wollen; was wäre da noch für Zeit zu verlieren. Und sein Herze fühlte zärtlichbebend jeden Laut, sein Blick hing im Bunt von Hain und vögleinstrebender Höh. - Für all seine Liebe fand der Knabe eine Welt, die so reich vor seines Herzens Bilde stand und sein Weg war gesäumt von Duft und goldnem Schein...
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  20. Holger

    Abendspaziergang

    Abendspaziergang Abends, in den stillen Stunden, verstummet selbst das Blätterrauschen; da dreh ich leise meine Runden, möcht dann mit keiner Stunde tauschen. Da huscht ein Vöglein fein, auf Hundes schmaler Spur - Natur ist nie allein - der Hund, er schauet nur... ***
  21. Ich finde, lieber kupfi, daß der Begriff "Politclown" den wahren Clown diskreditiert, weil der schädliche Narzissmus in der Politik das Gegenteil von der im Grunde herzlicher Zuwendung des wirklichen Clowns darstellt; ich muß dabei auch an die rührende Darstellung des Clowns von Heinz Rühmann denken. - Danke für Deine Einlassung... Holger
  22. Der Clown Bist für dich selbst die Überraschung, wirst dir ganz sonderbar gewahr - mit vollem Herz und allem Schwung bist Kind, dem noch kein Leid geschah. Von allen Rängen, die sich wiegen - die sich lachend selbst verbiegen, schauen tausend Augen tränend zu, - sich überlegen wähnend. Wenn du mit einem Spiegel dann den vielen Menschen, still und ernst, die Seele zeigst, in zaubernd Bann, verspürst, dass Masken du entfernst. Ein Atem hält in solcher Stille Zeiten an - wie ein starker Wille. - Es blühet und gedeiht im Clown, uns Menschen in das Herz zu schaun. ***
  23. Holger

    Die Henne und der Kater

    Die Henne und der Kater (oder: Das subjektive Weltbild) Eine Henne wohlgemut legt´ fleißig ihre Eier - tat dann was Huhn so tut: schrie laut als wär ein Feuer. Das Gackern ohne Unterlass stört sehr des Nachbars Kater: "Was bitte soll denn das, du brauchst wohl ´nen Berater!" "´Nen Psychologen brauch ich nicht", sprach da empört die Henne: "Ohne mein Ei die Welt zerbricht - und was, ja was ist denne..." ***
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  24. Hallo Alex, Dankeschön ! Mehr brauchts´s nicht.☺️ Holger
  25. Holger

    Abschied einer Rose

    Abschied einer Rose An einem späten, heißumflorten Sommertag sah ich in ihrem Rot die Rose glühn - die letzte wohl; es klang ein ferner Glockenschlag : da stand sie still, ganz hochgestreckt und kühn. Der Schall der Glocken: war er auch kaum zu spüren - doch sie verspürte ihn als letztes Lied; der Sommer schloss, - das Heil´ge öffnete die Türen, als leis, in stürzend Glut, die Rose schied. ***
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