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Nedomil

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  1. Nedomil

    Einsamkeit

    Einsam Innere Leere, und die inneren Werte, die hinterher sterben. Meine brennende Seele: verendet geleert – wie ein Engel – in Federn und Teer. Von Stille umgeben: die letzten Worte – des Abschiedes wegen vertreten – in einem Meer voller Tränen. So die Gefühle zertreten, von Freude und Freundschaft im Herzen. Könnte es ändern, doch die bestehende Leere, mir sie verwehrt: die Worte zur Rede, um bessere Wege zu gehen.
  2. Nedomil

    Ungleiche Gleichungen

    Zu Gleichungen gleichgesetzt, schreibe weiter jetzt, kein Gesetzt verletzt, Resultat Heidenschreck. Weit weg, weiter weg als ich meinte stets, ein weiter Weg, Stimmen schreien: „Weiter geht’s!“. Dennoch scheitern denn, gedankliche Endlosschleife, an der Rechnung endlos schleifen, geht stets so weiter. Verloren heissen und schmerzlos ein Schmerzlos greifen, seelisch im Ghetto treiben, vom Schmerz entthront leiden. Gleichnisse dem Tode weihen. Die Träne: der Terrorist, denn der Terror ist hier der Fernost nicht. Heroisch wäre mehr Stolz schlicht, herzlos mit dem Dasein als Egoist. Doch wie der Stereotyp: sozial, einer Topfpflanze gleich. Sonntag erreicht: Krieg in ihm, ein Soldat der schreit. Bloss handeln weil, kein Notarzt erscheint, selbst Sokrates weint, im Schrothagel gleich: Kopf ab, erbleicht. Seine Seele fortan entweiht. Gott dann verneint: Nur des Dämons Flamme scheint.
  3. Nedomil

    Das Schweigen der Bar

    Alle sprechen, alle schwatzen: bereits angeheitert. Durch den Alkohol, frohe Stimmung, auf der anderen Seite: ich alleine, distanziert, insgesamt gescheitert in den Augen der anderen Gäste, doch der Abend atmet weiter. Genauso meine scheinbar flaue Laune, die den Leuten den Glauben schenkt, ich sei versunken in blauer Trauer und so keiner im Traume denkt, dass der vertraute Zustand meines selbst, schliesslich, im Endeffekt: sie erlaubte und erbaute, meines Weges Lebensschaukel.
  4. Nedomil

    Kunst

    Ich atme ein, ich atme aus, und in der Dunkelheit meiner Gedankenströme: eine Schlachterei, es artet aus, dort wo diffuse Informationen verankert stören, entstehen empörende und unschöne Bilder, gekörnt mit der verstörenden Aussage, dass die vergötterte Kunst heut nahezu ungehört und entblösst, aber nicht mehr hautnahe, zwar kämpfend, jedoch vom Verzehr verdrängt und als Allerletztes im Feld bleibt, am Ende, kein Versteher mehr, der sie trägt, begraben unter Zahlenketten, weltweit. Die umgangssprachliche Charakterisierung der Charaktergestalt sollte massgebend dastehen, als unzugängliches Stilmittel seines selbst und nicht als erhabene Gewalt zum Mass geben und Mass nehmen. Metaphorisch so gesehen, totgetreten; meine Auffassung gar utopisch veranlagt, der Kritikpunkt schon vertreten, man kann es so verstehen und so ist der Alltag Beweis genug dafür, dass einzig die Analogie zum Vor- und Leitbild zählt, sich folglich jeder überordnet und instinktiv bekehrt, dass Tod und Leid nicht lebt.
  5. Nedomil

    Zeitlos

    Jedweder vergangene Schritt, pure Vergeudung; der Pendel verhandelte mit Spurenverleugnung. Keuchend; immer noch nicht besser als vorher, schlimmer noch: dass kein Wechsel bevorsteht äussern Gerüchte. Nach weiterer verstrichener Zeit, Strophen, verrückte, verrückten: dem Dichter jetzt gleich.
  6. Ein unschönes Thema braucht auch keine schöne Struktur Danke für die Rückmeldung.
  7. Nedomil

    Laternen im Nebel

    Hallo ihr beiden, vielen Dank erstmals für die Rückmeldung. Albert: An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Korrektur, gerade weil die Rechtschreibung nicht immer meine Stärke ist. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich die Regel wann ein 'ß' kommt, nie gelernt habe, da ich in der Schweiz aufgewachsen bin, wo dieses Zeichen sogar auf der Tastatur nicht existiert. Deswegen wirst du es auch in keinem meiner Texte vorfinden können. Vielleicht werde ich es mir des Schreibens wegen angewöhnen. Homo_Ingenuus: Es freut mich sehr, dass dir der Text gefällt und die Störung, auf die du mich aufmerksam gemacht hast, ist sicherlich eine Schwachstelle des Textes. Man kann sie zwar überbrücken, je nachdem in welchem Rhythmus die Passage gelesen wird; dein Verbesserungsvorschlag klingt jedoch auch sehr ordentlich. Wenn ich mich recht besinne, machte ich anfänglich eines ähnlichen Aufbaus Gebrauch. In diesem Falle wäre es m.E. schade um die Zeilenenden: Aber ich schlafe noch einmal eine Nacht darüber und lasse mir das durch den Kopf gehen, denn unrecht hast du zweifellos nicht.
  8. Nedomil

    Das Spinnennetz

    Hallo Albert, herzlichen Dank für den Hinweis auf den Fehler, wurde umgehend korrigiert. Die erste Zeile ist so gemeint, dass die Personen beim Anblick dieses Bildes alle Schmerzen (hier: Verluste) der letzten Zeiten vergessen. Die zweite sollte einen Vergleich zur ersten darbieten. Im vergangenen Jahr war das Spinnennetz ein Objekt, dass in den Augen der Menschen den Zaun beschmutze und jetzt, da es eingefroren ist, als Kunstwerk der Natur betrachtet wird.
  9. Nedomil

    Laternen im Nebel

    Am Morgen ist sie kühl die Luft, so dass knapp noch nichts gefriert. Der Nebel wie die Kluft, zwischen „verschwand“ und „nicht erschien“, umhüllt und verschluckt die Welt, ausnahmslos alles wird erstickt. Nicht einmal reflektiert und schnell gelingt der Weg dem Licht. Auf den Strassen nur betrübte Gesichter, des Nebels wegen kreidebleich, aus den apokalyptischen Geschichten, die Untoten dagegen kein Vergleich. Kaum frohe Gedanken erblicken die Welt, nur das Graue gespeichert, weil der Masse nur Strasse und Himmel auffällt, als Brücke zur letzten Streiterei. Keiner sieht die, zwischen Teer und Horizont, wohlgefärbten Bäume, die als Laternen dienend einen Steg bilden, zu nicht erlebten Träumen. Jeder in seiner eigenen Farbe, in den Gassen thronend und leuchtend, edel die Pracht des Herbstes, mit der Macht nebelweit Frohsinn zu streuen.
  10. Nedomil

    Das Spinnennetz

    Glitzernd und funkelnd, das geometrische Muster, seit Tagen von Passanten voller Neugier gemustert. Kein Zeichen mehr, der vergangenen Verluste, entstanden im letzten Jahr. Nichts mehr, was den Zaun beschmutzte, diese Zeit nun vergangen war. Entstanden plötzlich, durch Eiskristalle an einem kalten Tag: Ornamente im Spinnengewebe, und des Achtbeiners eisigen Grab. Überrascht im Moment der Ruhe, bei dem beinahe ewigen Schlaf, statt Nahrung Feuchtigkeit gefangen, ohne Luft eingeengt dann starb. Das reflektierte Licht, ab und zu nun in Regenbogenfarben, die Stimmung der Menschen hebt. Und wegen solchen Sachen, wie tote Spinnen, keiner einen Gedanken verschwenden mag, letztlich ist es ja nicht der eigene, weiss glitzernde, funkelnde Sarg.
  11. Nedomil

    Das Ende des Anfangs

    Und wenn der Himmel dann in Flammen steht, nirgends weder Eiche, Tanne noch Palme lebt. Am Tag, an dem der Mensch schlussendlich zum Tier wird, das Vieh zurückgezogen, aber gemeinsam vor sich hin stirbt. Anfangs wird die Nahrung knapp, weil ein unkonventionelles Insekt sich an Ernte und Vorräte macht, dessen Grund, ein Klon-Experiment war. Zugleich geht in sämtlichen Ländern der Strom aus, durch einen heftigen Sonnensturm und er verschont auch nicht einen einzigen Satelliten in unserer Erdumlaufbahn. Seit Jahren wieder erfasst der Mensch es und staunt wahr- haftig: die Fratzen der Individuen nicht nur fiktiv, nein: kein blauer Balken darüber schränkt den primitiven Blick ein, ihn endlich durch Mimik und Gestik wahrnehmen zu können und dabei die endliche Schönheit des Menschen zu krönen. Doch entwickelt sich diese Anschauung eilig zur Vergangenheit, das Erblühen der Wahrnehmung: einzig eine kurze Begebenheit; ersetzt in der Zwischenzeit durch eine ungeheuerliche Hungersnot, die Mahd reicht landesweit gerade mal für kärgliche hundert Brot. Und der Hoffnung wegen sogar, wird kaum Seite an Seite darum gekämpft, die Fortsetzung plötzlich kostbar, so dass selbst das Brot in Blut getränkt zum Preis tagt; übrig geblieben als Mittel zum Zweck: Mord und Totschlag, maximal in Zweiergruppen und zwar, selbst ohne, dass Mitleid zu Wort kam. Der Stromstörung wegen treiben schwarze Spinnen wieder ihr Unwesen, ausgerissen aus einem amerikanischen Labor; nun werden sie kundgeben, dass der Homo sapiens nicht das unbesiegbare Wunschwesen war, sondern zuletzt mit dem eingebrannten Titel des Unmenschen starb. Wenn dann alle Buden und Vorratshallen endgültig geplündert sind, setzen die ersten Ausgehagerten einen faulenden Gestank in den Wind. Und weil niemand, trotz genügend Zeit, auf sich diesen Aufwand nehmen will, wird keine dieser Seelen, jemals der Sitte nach begraben enden; still. Die Zustände wandeln und sobald nur staubige Teller auf dem Tisch stehen, kann es erstmals, nach tausenden von Jahren, nicht weiterhin um Prestige gehen. Folglich sind jetzt die Haustiere an der Reihe; auch sie geben ein wenig Fleisch her, vererben dem Drangsal eine weitere Weile und wenn auch das nicht reicht mehr, vergreift man sich an den leblosen, madenbefallenen Körper in den Strassen: anfänglich nur an dessen guten Teilen, anschliessend an denen mit den Maden. Nicht als Strafe, doch aus lauter Verzweiflung und Angst vor dem bitteren Verlust der verbliebenen Gabe, sie zu ertragen, die übrige, mittlerweile verpestete Luft. In ihrem, dem Überleben gewidmeten Wahn begehen sie schlimme Fehler mit, und ernähren sich von den Gehirnmassen der Leichen; so ertrinken Seelen in des lachenden Todes treibsandähnlichem Urteil, denn sie infizieren sich gegenseitig mit dieser höheren Kunst des Unheils: besiegeln implizit ihr Schick- sal. Bis eine einzige Frau übrig am Leben ist, noch dazu Hochschwanger; musste nichts verbrechen, in ihrem Keller befindet sich des Kochs Kammer. So kommt es, dass des Weibes Geist sich mit dem einen Atemzug verabschiedet, bei dem die Farben der Welt den Blick des Kindes streifen und sich daran spiegeln. Statt der Mutterliebe sieht sich das Neugeborene der Hauskatze konfrontiert, die ihrerseits ungetrübt und lustvoll, die Nabelschnur per Krallen obduziert.
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