Uwe-Lammla
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Wo das Tun der Elemente, Daraus sich das Leben mischt, Und des Thrones transzendete Setzung aus dem Drachen zischt, Muß das Einhorn anders wesen, Zeigt es anders Leib und Spleen, Und der Weise der Chinesen Nennt es Mannweib und Qilin. Bart und Kamm und Ochsenbeine Wirken rauh und wutentbrannt, Aber ungeacht dem Scheine Bleibts der Minne Segenspfand, Wer ihm träumerisch gewogen, Läßt den Schmerz dem Horn-Morphin, Und die Lieb hat nicht gelogen, Weidet dämmerlands Qilin. Ist der Drache groß und mächtig, Spielt der Springer dir subtil, Wer des Treubruchs verdächtig, Seinem spitzen Horn verfiel, Aber wer die Herzensfrohe Grüßt im Aug als Almandin, Segelt über Schwert und Lohe Mit der Weisheit des Qilin. Suche nicht nach seiner Weide, Denn dein Weib ist längst bestimmt, Sagst du noch nicht, ja wir beide, Zweifel nie, daß eines stimmt: Nur dein Aug ist trüb und neblich, Wenn das Glück dir nicht erschien, Alle Fahrten sind vergeblich, Grast im Nachbarhof Qilin. Also muß der Tag dir kommen, Daß dus schaust im Dorngesträuch, Soll sein Gnadenreich dir frommen, Zeig nicht Scham noch Schreckgeräusch, Denn dein Herzblut füllt am Bache Krüge schwer und will schon ziehn, Doch im Feuer steigt der Drache Und den Minner küßt Qilin.
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In der Isarvorstadt bleibt Hoher Mittag fürs Gemüt Jedem, der Gedichte schreibt, Wenn im Hof der Kirschbaum blüht. Zarte Frist, die rasch verraucht, Der Japaner liebt das Fest, Das ins holde Duften taucht Und den Reiswein fließen läßt. Auch bei Tschechow glüht der Schmerz Aus dem Garten von Rosé, Weht der Frühlingswind ins Herz, Spricht der Rosenblust Ade. Pralle Frucht, die frisch und süß Uns befleckt mit Loderrot, Reift, daß der Verlaßne grüß, Was April als Wunder bot. Doch des Wunders höchsten Rang Birgt sein Wiederkehrn, wie nur Sonnenauf- und Untergang Gehn durch Ocker und Azur.
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Nun, mit dem Entdecken ist es so eine Sache: Gut Ding will Weile haben. Ich habe auch erst vor ein paar Tagen das Mühlengesetz von 1957 entdeckt, eine besondere Schandtat der Adenauer-Clique. Ich empfehle den Wikipedia-Artikel zum Thema Mühlengesetz. Wär gut, wenn mal ein paar Leute darüber nachdächten, ob Freiheit nicht etwas ganz anderes ist, als die Reklame uns weismachen will.
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Gegen müde Augen empfehl ich die Bücher, alle z.B. bei Amazon zu finden oder auf meiner HP, derzeit an der Zahl 14. Zwar habe ich keine Odyssee gedichtet, gleichwohl gibt es bei mir auch Gedichte von 30 Buchseiten. Gedichte sind nicht nur Stimmungen und Momentaufnahmen, auch gerade die Ballade und das Epos verdienen es, wiederbelebt zu werden. Bei den Germanen waren noch Gedicht und Literatur dasselbe, was sich nicht dichterischer Form fügte, verdiente nicht, beachtet zu werden. Dies war auch gar nicht anders möglich, weil die Werke mündlich überliefert wurden, und gerade der Reim (bei den Germanen der Stabreim) eine große Gedächtnisstütze ist.
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Besten Dank für die Blumen. Ich kenne ganz gut die deutsche Dichtung und schätze sehr vieles. Goethe und Schiller sind beide, wenn auch auf ganz verschiedene Art, für mich vorbildlich. Mit meiner Naturlyrik stehe ich doch eher dem magischen Realismus Mitte des vorigen Jahrhunderts nahe, da für mich die Tiere und Pflanzen nicht nur Metaphern für seelische Dinge sind, sondern als eigene Wesen und Geschöpfe wichtig genommen werden.
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Qoph
Uwe-Lammla kommentierte Uwe-Lammla's Thema in der Kategorie Experimentelles & Wortspieldichtung
Natürlich spielt das Gedicht mit allerlei Abstraktem. Da ich mich ausschließlich im Gedicht äußere, kommen auch mal Dinge vor, die nicht den klassischen Regeln entsprechen. Etwas abstrakteres als ein einzelner Buchstabe ist ja auch kaum denkbar. Im übrigen hab ich das Gedicht nicht umsonst in die Rubrik "Wortspiel" gestellt, es ist also noch so beinernst gemeint. -
Fürstlich stolze Kappenmühle Ragst mit breitem Bohlenkranz Heute noch am Emder Bühle Aus der Zeit von Gret und Hans. Ziegel frommt dem Unterleibe Drauf die Haube hölzern rollt. Dank dem Krühring taugts dem Weibe, Daß Respekt die Brise zollt. In des Turmes höchstem Söller Stehen Mahlwerk, Pumpe, Walk, Einst als Kind wollt ich ein Möller Sein mit großem Blasebalg. Was das Öl von Lein und Palme, Vom Getreide Schrot und Mehl, Was des Windes Jubelpsalme Macht zu Kraft und Geists Befehl, War mir stets ein Fabelwesen, Windsbraut, die besteht und fährt, Und der wahre Hexenbesen Den des Sturmes Grimm ernährt. Herrlich ists den Elementen Unvermittelt wie die Mühl Abzutrotzen solche Renten, Daß die Freiheit fand Asyl. Oft hat man in Müllers Stube Sehen wolln den Menschenfeind, Doch der Herr von Nacht und Grube Mir in andern Zünften scheint. Da man schürft nach schwarzem Golde, Legte Dampf die Mühlen lahm, Und der Zechen Nachtkobolde Zeigten nicht geringste Scham. Nicht das erste Mühlensterben War nicht Teufels Meisterstück, Denn im Krieg galt es Verderben, Wich das Kohleflöz zurück. Also ward die Windesgute Deren Rohstoff nie versiegt, Wieder ganz von deutschem Blute, Die da steht, wenn vieles liegt. Doch des Friedens neue Herren, Rasch verboten Mühlenbau, Daß der Industrie zu sperren Sich nicht gar der Freie trau. Und schon bald, die Reichen reicher Machend, kam der Mühlenbann, Da mit Prämien stehn Vergleicher Frohen Augs zum Abriß an. Auch in Karlsruh sahn die Richter Dies gesetzhaft und gemäß, Weil die Mühlbetriebsvernichter Zahlten jedes Scheißgesäß. So sind Mühlen heut Museen, Und wenn neu, so unbemannt, Denn der Staat würd pleite gehen, Gäbs der Freiheit Unterpfand. Also ist die Mühlenliebe Schon zum Aufstand ein Fanal, Was dem Spanier Hollands Hiebe, Warn die Mühln in großer Zahl. Darum hebt und reckt die fesche Vrouw Johanna ihre Brust, Einmal kriegt der Teufel Dresche Und die Müllerin die Lust.
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Schön früh die Sonne sticht und glüht, Ein Tag für Wasser, nicht für Wein, Mein Kandelaber-Kaktus blüht, Das mag ein gutes Omen sein, Ich freilich weiß hier nichts von Blust, Wos nur Banausen gibt und Sand, Dies Volk schafft keinem Römer Lust, Kulturlos, frech und arrogant. Das Passahfest steht vor der Tür, Begreif wer diese Religion, Dies ist in keinem Jahr die Kür, Oft gibts Rabatz und Rebellion, Und immer diese Streiterein, Wie man ein Nichts im Nichten schar, Eh sie sich schönen Dingen weihn, Zerspalten sie ein Weiberhaar. Eins nur vereint die Sekten hier Sie hassen Rom wie die Vernunft, Sie schwitzen wie ein wildes Tier, Das geifernd rast in Maienbrunft, Nun ists an mir, den Pöbel still Zu halten und die Geistlichkeit Und das Geschmeis, das laut und schrill Von Weltenuntergängen schreit. Noch ist hier alles ruhig - gut, Ich will mal auf die Zinnen schaun, Es dient der Galle und dem Blut, Zunächst dem eignen Aug zu traun, Die lautesten der Lästerer, Der stetig sprühn mit Gift und Haß, Zog ich zum Glück aus dem Verkehr, Und auch die Raufbold Barabas. Die Wache meldet. Ob ich noch Ein Weilchen ruh, es ist so heiß, Doch dann ein häßliches Gepoch, Vielleicht bin nicht da, wer weiß, Doch nein, der Hohepriester steht, Mit seinen Leuten vor dem Tor, Er will nicht wissen, wies mir geht, Mir steht ein arges Ding bevor. Nur Klagen, Klagen früh und spät, Ein Volk, das dauernd prozessiert, Was man auf meine Schultern lädt, Trüg selbst ein Atlas nur zu viert, Nun, ich will hören, was er klagt, Und ihn bestimmt und selbstbewußt Bescheiden, daß Rom gar nichts sagt Zu Sach, und ich hab keine Lust. In ihrer Haft tut mir schon leid Der junge Mann, der einzig schweigt, Geschnatter und Geschwätzigkeit, Ich bin dem Schelmen wohl geneigt, Zwar übernächtig, doch gefaßt, Ich glaub gar Anmut zu gewahrn, Der Ehebruch ist hier verhaßt, Ich hoff, ich werde mehr erfahrn. Nun spricht der Hohe, schlimmer kann, Ein Pfeilgehagel kaum noch sein, Von Jesus spricht der fromme Mann, Dann geht er auf die Klage ein, Die Missetat des Buben dort Sei, daß er sich als Gottessohn Ausgeb und weiter und so fort, Das weitere, das kennt man schon. Ich habs von Anfang an geahnt, Schon wieder religöser Zwist, Und salbungsvoll mein Dulden mahnt, Daß solches nicht Roms Sache ist, Da sagt man mir, zum König hab Er sich erklärt im Judenstaat, Und hofft, daß man den Zorn in Trab Wohl bringen kann mit Hochverrat. Ein König ohne Schwertgeklirr! Ein Souverän, der barfuß gehrt, Vielleicht macht ihn die Hitze irr, Vielleicht ist bildhaft sein Gered. Welch Schachsinn mir das Schläfchen wehrt! Ich schaue nach der Sonnenuhr, Jedoch der Priester macht nicht kehrt, Und klagt und redet steif und stur. Ich halt es schließlich nicht mehr aus, Ich will den Kerl verhörn und sehn, Solang schmeiß ich die Bande raus, Endgültig wird sie wohl nicht gehn, Doch wie ich den Beklagten frag, Werd ich nicht froh und werd nicht schlau, Er wiederholt verschärt die Klag, Spricht wirr wie sonst nur Joves Frau. Was trieb man mich in diesen Pfuhl! Ich nehm den Spinner jetzt in Haft Und lad ihn später vor den Stahl, Wenn ich die Priester fortgeschafft, Und kaum, daß ich mit Gong erklärt, Rom hab den Lästrer in Verdacht, Die Störerschar von dannen fährt, Und ich erhalt das Recht der Nacht. Doch jetzt bin ich so aufgeregt, Als peitschte mich ein böser Arm, Es ist zu heiß, daß man sich legt, Es ist auch was zu tun zu warm, Ich bin Soldat, Befehle braucht, Mein Blut, das ich das Rechte weiß, Doch was hier heute aufgetaucht, Das juckt und nervt, es ist so heiß. Da fällt mir ein, die Sitte spricht, Zum Passah ich den Juden schenk Den Schelm, der meinem Blutgericht Verfalln, daß ich sie milde lenk, So sei das Volk nun rasch befragt, Ob Jesus oder Barabas, Es wünscht, daß ihm die Freiheit tagt, So kommt der König mir zupaß. Ich ruf die Wache scharf und streng, Die beiden Todgeweihten schaff, Daß sich entscheide, welcher häng, Zum Markt in diesem Wüstenkaff, Dort mag das Volk mir mit Gebüll, Verkünden, welcher froh und frei, Und wem das Urteil sich erfüll, Daß er noch heut gekreuzigt sei. Dies war gewiß kein guter Plan, Die Priesterschaft das Volk verhetzt, In einer Stimme keift der Wahn Nach Barabas zuerst, zuletzt, Nun steht das Urteil mir nicht frei, Ich hab schon lang die Nase voll, Ich geh ins Bad, geschehen sei, Was offenbar geschehen soll. Ich finde keinen Frieden dort, Oft gab ich blutigen Befehl, Ich hoffe bloß, ich komm bald fort, In diesem Land verdorrt die Seel. Noch da die Sonne sinkt so rot, Ich schaus und mein, daß ich vergreis, Man meldet mir des Schelmen Tod, Und endlich ists nicht mehr so heiß. Ich hab schon manchen aufgehängt Und wenig nach der Schuld gefragt, Und manches Leben wem geschenkt, Der später Ärgeres gewagt, Da ich betret mein Schlafgemach, Der Kaktus blüht wie nie zuvor, Ich fühl mich wie ein Sklave brach, Als ob man mir das Haupthaar schor. Werd ich von fremder Macht gelenkt, Führt all mein Tun zu bösem Ziel? Ich halt für krank, wer zu viel denkt Zur Nacht ein Flötenbläser spiel, Der Kaktus brachte mir kein Glück, Ich fand die Stacheln immer doof, Ich zieh den Vorhang leicht zurück Und werf den Blüher in den Hof.
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Laut, phönizisch, Hals und Haupt, Büste, die den Sinn verlor, Ohne Wert und leicht verstaubt Stellen dich die Sprachen vor. Westromanisch E und I Noch verbindend echtem K, Als Schikane und Manie Stehst du deutschen Schülern da. Doch im Qoppa hebt der Quell, Der das Alphabet erfand, Zwischen Punt und Rom zur Stell, Seine abgewetzte Hand. Was da flackert und verlischt, Ruft den Rittersmann zur Quest, Wenn er auf den Quercus drischt, Feiert jeder Blitz ein Fest. Du, Quisqualis, Wechselbalg, Bist für manches Rätsel gut, Auf der hellen Mauer Kalk, Queckt Mercurius mondbeschuht. Quark ist manchen Quoddel-Quast, Doch die Franken in Quebec, Sehn sich als Zerquetschte fast Und sie wollen nichts als weg.
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Leucht-orange gefärbter Gast, Der sich in den Auen wiegt, Botschaft, wie der Schöpfer praßt, Der die kleinsten Dinge liebt. Dunklen Saums und reich gescheckt, Zeichnet Flügel zehn mal zehn Der Lateiner - wer entdeckt, Welchen Weg den Runen gehn? Ob ein Gruß aus der Musik Sagt dem Aug das hohe C, Daß der Gärtner Gauklers Trick Still bewundre und versteh? Aus dem Nimmerwieder her Nahen uns, im Hauch gewebt, Flügler, die die Seele schwer Machen, ob auch Glanz sie hebt. Sie gemahnen an den Traum, Der beseligt und verfalbt, Länger kaum als Wogenschaum, Den kein Präperator salbt. Hasel, Ulme, Weidenkatz Spürn vom Mai bis zum August C-Dur, ersten, zweiten Satz, Bis du Wunder weichen mußt.
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