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Pacaveli

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  1. Pacaveli

    Nur ein Moment

    Nur ein Moment Tja, ab heute geht nun Schmuck, Elektronik, Spielzeugware, Bücher, Digitales und auch Druck gegen Bessres oder's Bare in die Läden hier zurück, Krempel, Mangel, Gutscheine, Parfüm, manches Kleidungsstück, macht Kassierern heute Beine. Auch wieder kommen Weihnachtslieder. Nur keiner wird uns wiedergeben, wer durch Suizid, gehäuft, mal wieder, aus Einsamkeit sich hingegeben, auch der Banküberfalltäter, dessen Auftritt ist vermehrt um's Fest, der kommt nach Haus erst Jahre später, wenn er die Geschenkehaft verlässt. Also Mensch, nur ein Moment, halt ein mal beim Zusammenraffen, bevor ihr in die Läden rennt - für die, die's nicht nach Hause schaffen. https://makaveli85.wordpress.com/2016/12/28/nur-ein-moment/
  2. Pacaveli

    Vom Notenschlüssel

    Vom Notenschlüssel Hörst du nicht? Selbst in neuen Worten erklingt uns nicht die ganze Klarheit, siehst du nicht? Selbst an neuen Orten, findet sich nicht ganz die Wahrheit, hörst du nicht? Selbst diese Hand, die im Dunkel hier dich fest noch hält, auch sie bewandert dieses Land – an dessen Ende sie bald mit dir fällt. Siehst du nicht? Es ist dunkelste Nacht! Hörst du nicht? Siehst du nicht? Es ist das Dunkel, das uns finster macht – was uns fehlt, ist unser Licht! Hörst du im Dunkel Ketten poltern? In Ketten liegend diese Schmerzen, die Nachtruhen mit Klängen foltern – tanzend auf dem Grund eines Herzen? Aiehst du? Wie schwarz das Kleid umhüllt, vom Fusse hoch bis unter die Augen, siehst du? Ein Fass voll Glut gefüllt allein dort stehen? Doch dran glauben? Siehst du ihn die Hand reichen? Den Blinden, der im Dunkeln dich dort stehen sieht? Er ist ewig zu suchen und mmer zu finden – spürst du? Wie er in die Tiefe zieht? Siehst du sie dort, die weiten Welten, die in den Augen zeugen von Ferne? Siehe dort in Himmelszelten hell erleuchtet die entfernten Sterne! Höre die Welt, die zwischen uns liegt, die ihre Noten in den Acker pflanzt, höre den Geist, der in der Nacht fliegt, kannst du ihn spüren? Wie er tanzt? Hörst du weinend seine Tränen fallen? Sie tropfen vor uns in die Pfützen! Hör der Tropfen Echo schallen! Sieh, wie sie beim Weinen nützen! Kannst du die warmen Hände spüren, die gehauchten Küsse im lauen Wind? Kannst du es fühlen? Er wird dich führen an den Ort, wo wir die Ersten sind. Kannst du es spüren? In uns wird es heller! Spürst du? Spürst du? Wie nah wir uns sind? Kannst du es fühlen? Wir werden schneller! Komm! Komm! Komm nahe, mein Kind! Siehst du sie dort im Schatten sitzen? Dann schrei! Dann schrei! Es soll erschallen, wo spitzelnd Augen glasig blitzen! Von mir und dir! Zum Rest! Und allen! Es soll warm, warm der Regen fallen, auf Körper, die sich brennend erhitzen und im Gegenwind in Fernen hallen, wie Frischluft durch den Nebel schwitzen! Spürst du es? Etwas liegt in der Luft, siehst du es? Wie sie sich erheben? Riechst du ihn? Den Morgenduft? Hörst du es? Wie sie sich erleben? Dann schrei! Dann schrei! Dann schrei’s heraus! Lebe! Lebe! Lass uns leben! Ich klatsch! Ich klatsch! Ich klatsch Applaus, die Erde bebt! Bebt! Lass uns beben! Siehst du ihn? Den Mensch, wie er rennt über Tote, Leid, Blut, Gift und Nöte? Siehst du den Planeten, wie er brennt? Siehst du am Himmel Morgenröte? Dann sieh mich meinen Berg besteigen. Es war nicht Sinn, dass wir uns finden! Siehst du mich zum Horizont hin zeigen? Dann ist’s Zeit für mich! Zu verschwinden! Nur vergiss mich nie! Weine und sieh: Dinge nehmen tanzend ihren Lauf; was zum Leben fehlt, ist Melodie – mit diesem Lied geht neue Sonne auf! https://makaveli85.wordpress.com/2014/03/24/vomnotenschlussel/
  3. Pacaveli

    Stiller Protest

    Für sie wirds nicht mehr gut werden, leider. Tatsächlich hat sie in der neunten Klasse das reden einfach eingestellt. Sie wirkte zwar schon sehr zerbrechlich, in ihrer ganzen Schüchternheit, und der offensichtlichen Empfindsamkeit. War allerdings eine überdurchschnttliche Schülerin, durchaus ab und an mal fröhlich. Wobei die Körpersprache, muss ich sagen, wo ich sie jetzt gerade aus irgendwelchen Gründen für Momente klar vor Augen hatte. Die war halt schon extrem gehemmt, allerdings noch keineswegs krankhaft. Naja, und Anfang neunte Klasse (Gedicht hat schon paar Tage aufm Buckel - drei glaub ich - da ich mal wieder ein Manuskript bzw. das nächste Buch in Angruff nehmen will und ein paar Verlage anschreiben, hat ichs heute auf Schirm und überarbeitet), da wurde sie immer stiller. Die Augen trauriger. Irgendwann hat sie nur noch geredet, wenn der Lehrer sie drannahm. Und selbst dann. Kam oftmals schon nichts mehr, bis dann Herr B. etwas von ihr hören wollte. Und sagte. Wir warten jetzt, bis du etwas sagst, Kind. 45 Minuten später hat sie den Klassenraum das letzte Mal verlassen. Und seither kein Wort mehr gesprochen. Und heute, weiß ich zufällig. Da ich einen Mitarbeiter dort kenne, haben sie sie in ein Behindertenwohnheim gesteckt. Der wahrscheinlich, oder mit Sicherheit, der denkbar ungünstigste Ort für sie. Welches Genie von Psychologe das auch immer verbrochen hat, dafür gehört er echt bestraft. Dort ist man laut, rücksichtslos, ungestüm, erschreckend mitunter - selbstverständlich ohne was dafür zu können. Das dürfte ihr, bei ihrem Wesen. Aber wohl kaum ein Trost sein. Aber so isses eben heutzutage, wenn sie nicht weiterwissen, du für systemisches nicht zu gebrauchen bist, Gehts in irgend ein Heim. Für die Psychatrie war sie nicht gefährlich bzw. gefährdet genug. Dann halt das. Da krieg ich schon wieder Blutdruck, wenn ich drüber nachdenk. Dabei isses eigentlicdh, wenn ich richtig liege mit meiner Vermutung, dass sie tatsächlich einfach den Lärm nicht mehr ertragen konnte, wenn da irgend ein Schmerz war, unerträglicherweise. Ja fast schon einfach nur rührend, wenn der Verstand die Kommunikation einstellt, bis Aussicht auf Besserung besteht. Nur wenn halt alles, was nicht gleich der Norm, dem Normalen entspricht. Krankhaft wird. Dann entwachsen solche Zustände genauso, wie das Versaute zur Perversion wird. Bestimmt wäre es möglich gewesen, sie aus diesem Zustand wieder zu erwecken, wenn man sich dem Problem auf eine Art und Weise genähert hätte, wie es der gesunde Menschenverstand für sinnvoll erachtet. Eben durch das Schöne, was Sprache zu bieten hat, Gedichte, Musik, Gedichte. Musik Es hört ja niemand vom einen auf den anderen Tag auf zu reden und hat es einfach verlernt. Irgendwas wird sich ihr Verstand schon dabei gedacht haben... Vielleicht sogar ginge es heute noch, halte ich aber für unwahrscheinlich, nach 10 Jahren Drogen gegen Angstzustände. Und Isoliertheit. Ist sie inzwischen auch schon in den "Bücher geführt", als sei sie stumm geboren... Manchmal hab ich da inzwischen auch echt vollstes Verständnis für sie, irgendwie. Nicht das ich gefährdet wäre, den Mund nicht mehr aufzukriegen. Aber die vielen leeren Worten, das Subtile, was durch das Internet so richtig in Mode gekommen ist. Gerade auch unter Dichter, oder jenen, die welche sein wollen, nur wenn du bist, wenn sies nicht kennen. Oder können. Oder so schreibst. Da kann man sich schon wundern, wie da manchmal ohne jeglichen erkennbaren Grund dazwischengegrätsch wird. Mehrfach, wennns sein muss. Naja. Sind wir froh, dass wir noch veräußern können, was wir verinnerlichten. Und ein bisschen traurig. Peace Basti
  4. Pacaveli

    Uno Memento (10)

    Ich hatte es doch überwunden, die Gedanken sagten: War! Nun stehe ich hier seit Stunden, aufgewühlt und wenig klar, muss ich ständig dabei denken: Ab Kitsch ist’s erst gefährlich! Wollte dir mein Herz schenken. Im Ernst jetzt? Ist ja herrlich. In Höhlen tanzen sich die Tränen lieber einmal langsam warm, Ohren, fest verstopft vom Sehnen, hören nicht, wie’s dazu kam, Schleier legt sich vor die Augen. Ich sehe dein perfektes Bild, die Schöne mir den Atem rauben, ich sehe uns, wie immer wild, Herzen, die sich fast erschlugen, schlagen im Moment synchron. Gefühle, die sich nicht ertrugen, treffen den perfekten Ton im Kuss, so wie nur wir uns küssen, Leidenschaft, heiß, atemlos, Hände, die dich streicheln müssen, eine sanft in deinem Schoss, können nackten Körper spüren… Was ist los? Mir ist so warm. Gefühle, die den Kopf verführen. Vergessen, wie es dazu kam. Wie war das mit dem Zuknallen? Wohin verhallte dieser Groll? Ich seh die Tür ins Schloss fallen und hör sie knarr’n in Moll.
  5. Pacaveli

    Stiller Protest

    Stiller Protest Am Anfang war sie sachlich-nüchtern vor zehn Jahren am Gymnasium, nie aufdringlich, äußerst schüchtern war sie bloß still, nicht dumm. Als dann mehr der bösen Worte fielen, hat sie heimlich schwer geschluckt und sah sie's auf Herz und Nieren zielen, ist sie unerhört zusammengezuckt. Bis die Eltern dann noch Streit anfingen. Da überlegte sich das Menschenkind, als ihr die Worte durch den Kopf gingen, ob wir schweigend Bessre sind. Seit zehn Jahren nun ist sie verstummt. Ohne Mucks und Laut und Lachen. Vor dem Leben in sich eingemummt hat sie aufgehört, es mitzumachen. https://makaveli85.wordpress.com/2013/07/14/stiller-protest/
  6. Pacaveli

    Feiges Schweigen

    Jo, det würd mir freuen, werd zu lesen es nicht scheuen!
  7. Pacaveli

    Alle Jahre wieder

    Alles Jahre wieder Wieder mal kommt Weihnachten, gibt einem Jahr seinen Rest, denn wieder, ob der Unbedachten, fehlt allein der Grund zum Fest. Wieder mal geht ein Jahr zu Ende in dem ich wieder nicht ankam, wieder bleibt sie aus die Wende, die ich wieder vor mir nahm. Wieder wird was Neues beginnen, wo wieder noch kein Frieden ist, wieder bleibt uns, wie von Sinnen, der alte Wunsch zur neuen Frist: wieder möge wieder wieder erben, auch ohne wider weit und breit. So lebt es weiter, statt zu sterben, wieder mehr vom Sinn befreit. https://makaveli85.wordpress.com/2016/12/08/alle-jahre-wieder/
  8. Pacaveli

    Feiges Schweigen

    Eins sag ich selbst ohne Mut: Dies Gedicht gefällt mir gut.
  9. Pacaveli

    Eis am Stil (1-3)

    Naja, bisschen Wortgeknatter zwischendurch muss auch mal sein Und, wenigstens ein bisschen Gefallen gefunden?
  10. Pacaveli

    Dezemberlied

    Wenn sich bald die letzten Augen schließen, lass uns diesen Tanz noch wagen, wenn letzte Tränen von Eiszapfen fließen, lass uns einmal „ja!“ noch sagen, ich will ein letztes Mal dich noch erleben und hoff, du wirst mich führen, dann wird unter mir die Erde beben, werd ich heißen Atem spüren. Komm, in der Leidenschaft der alten Lieder, durch Ruinen in verlassnen Städten, komm, trampeln wir das Gestern nieder, wo Leere platzt aus allen Nähten, komm, gehen wir auf entlegensten Wegen über Schlachtfelder und Leichenberge, komm, wie Wind, lass Schnee wegfegen, durch Gärten, über Gartenzwerge, durch leere Straßen, über tote Ampeln, bis wir den neuen Morgen sehen; komm, lass tanzen! Lass uns trampeln! Bis wir wieder am Anfang stehen! Komm, wir fackeln am Gipfel zusammen unser Feuer ab, am Horizont, bis Menschen tanzend neu entflammen, wo Licht scheint durch die Winterfront.
  11. Pacaveli

    Eis am Stil (1-3)

    Eis am Stil (1) Einen schpeziellen Schtiel wählt man mit dem Ziel, sich selber draufzuschtecken und dann genüsslich dran zu lecken. Und/oder um lecken zu lassen. Schtiel muss nicht können, Schtiel muss passen, weshalb sie meistens ohne Rückgrat lebt, die Schtielikone. Eis am Stil (2) Als mir nicht mehr viel einfiel, wählte ich den hehren Schtiel, mich ins rechte Licht zu rücken, wo sie Dichtertrauben pflücken. Höher hängend! So sollt’s sein! Doch allein: Schtilistisch macht kein Wort mehr Sinn, wenn ich gedanklich Riese bin, der den Wicht in mir verdeckt, der in jedem Riesen schteckt, wie der Riese auch im Wicht – ich wurde anders. Riesig nicht… denn wenn Riese ehrlich ist… was sieht er? Außer Riesen-Mist? Weshalb Wicht-ig sein dieser Zeit ist von Riesen-Wicht-igkeit? Wie das geht? Mit Haut und Haar. Klappt schtilistisch wunderbar. Eis am Stil (3) Wo soll ich hier noch freischprechen und dabei keine Regeln brechen, wenn doch bei vielen, beinah allen, die Worte waren schon Gefallen, bevor sie wiirklich fielen? Zu schteif, damit zu schpielen? https://makaveli85.wordpress.com/
  12. Pacaveli

    Farbe bekennen

    Farbe bekennen Für Facebook hat ein Depp programmiert eine App: gibst du deine Werte ein, lässt sie dich eine Farbe sein. Du gibst sie ein, sie nennt dich blau - du stimmst zu und sagst: „Genau!“ Genau deshalb wär's auch richtig, nannt' die App dich durchsichtig - bezeugt's doch, ganz genau, all die Einfalt. Ein-ton-grau, in dem die Farben uns entwischen, die entseh'n, wenn sie sich mischen. Diese Welt ist schwarz und weiß, nur grelle Hitze, kalter Schweiß - und ich lauf in ihr, wenn auch nicht rund - denn die Mischung macht mich dunkelbunt! Poetrypistol-Link
  13. Pacaveli

    Brennt!

    Macht’s nicht schönsten Sinn im Leben, wenn wir an andre denken? Sich der Liebe hinzugeben, was man heut nennt „sich verschenken“? Ist’s nicht so, mit den Steinen, die in den Fluten Felsen bleiben, (entspringend auch in fernem Weinen) dass sie sich zuerst zum Kiesel reiben? Bis am Ende Sand bleibt nur - der sich verläuft, wo Wellen branden. Bis er in der Weltenuhr verrinnt am Strand, wo andre stranden. Ist’s nicht Indiz für Unverbogenheit, an seinen Träumen festzuhalten? Ist Indiz nicht diese Biegsamkeit, anstatt Erstarren und Erkalten? Du stehst neben dir, vor dir der Schmerz? Dann nimm ihn! Nimm den Frust! Es liegt vor dir ein gebrochenes Herz? Dann nimm es! Nimm es dir zur Brust - und halt an deiner Liebe fest! Lass es – wie’s ist – zerbrechlich sein; für das was war? Gib ihm den Rest! Und setz die Scherben in dich ein! Schrei es raus, statt dich zu belügen! Auf dass der Schmerz im Glase bricht! Schrei es raus, statt dich zu betrügen! Auf dass der Schmerz bricht wie Licht, das am Ende Wahrheit nennt! Halt einfach dort ein Blatt bereit - schrei es raus, bis es brennt! Schrei es raus, bis es befreit, von Wut, die mit dem Blatt verraucht. Und sollt sie bis zum Himmel reichen - wo Feuer brennt, ist’s nicht verbraucht! Wo Feuer brennt, dort setzt man Zeichen! Wer es verlernt sich hinzugeben, dem ist das Schönste doch genommen! Man kann zwar schlauen Rat vorleben, doch was man vergibt ist weg gekommen! Trauer wird Sinn bloß weichen, lässt du sie im Winde fliegen! Und wird deine Kraft zum Wedeln reichen, wird in Rauch gezeichnet Antwort liegen! Wir lernen Hoffnung in den Träumen kennen, lass um ihren Wert dich nicht belehren! Um dich am Ende hart wie Stein zu nennen, musst du dich bloß selbst entbehren! Poetrypistol-Link
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