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Angelika

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Alle erstellten Inhalte von Angelika

  1. Angelika

    Janz Jottwede

    Lebt sich nicht schlecht hier in Marzahn, so Haus an Haus und Baum an Bäumen. Was Mensch so liebt: Natur human. Wovon manch Städter bloß noch träumen. Ob Aldi, Rewe oder Lotto-Shop, man muss es in den Beinen haben, hier, wo man schlendert im Galopp, hier wohnen selten Unglücksraben. Und hinter Häusern alles grün, mit Buddelkästen, Pappeln, Bänken. Die Gegend wirkt wie Medizin, und fast kann man den Arzt sich schenken. Hier ist man Mensch, hier will man sein. Berlin so fern wie nächtens Sterne. Und ob als Paar und ob allein, hier lebt sich’s gut und meistens gerne. *** Doch der Berliner mäkelt rum: Bloß Häuser und det ville Grün! Der ist von Haus aus bissel dumm, liebt nur den Krach und „sein Berlin“. Ich zieh nicht weg. Ich bleibe hier, verliebt in mein Marzahn. Warum? Ich weiß es nicht, bin nur dafür. Was soll’s, Marzahn hat Fluidum. 4.11.18
  2. Danke, Behutsalem, und danke, Perry, wenn euch das Gedicht gefallen hat, soll es mich freuen, dass ich es nicht umsonst geschrieben habe. LG Angelika
  3. Angelika

    Der brave Mann

    Hallo Eiselfe, ja, solche Typen gibt es. Sie wissen um ihre Grenzen, ist ja auch nicht das Schlechteste. Das Gegenteil kann manchmal ganz schön nervig sein. Mir hätte das Gedicht besser gefallen, du hättest nicht ganz allgemein von einem Mann geschrieben, sondern ihm einen Namen gegeben, ihn in eine kuriose Situation gestellt, dann würde das Gedicht nicht so belehrend (Sowas kommt von sowas!) und halbtrocken ausgefallen sein. Das Ende erscheint mir etwas zwangsläufig, ich hätte ihn auf der Suche nach der Einen geschickte, sozusagen der Ewige Sehnsüchtler, der seinen passenden Deckel zum Topf sucht, ihn zu einem gemacht, der niemals aufgibt. Technisch fällt auf, dass das Metrum in deinem Gedicht verhandelbar ist, in jedem neuen Vers wechselst du es. Das zeugt zwar von gutem Willen, nimmt deinem Gedicht aber etwas. In diesem Gedicht wäre meiner Ansicht nach mehr drin. Lieben Gruß, Angelika
  4. Angelika

    Vom Gutsein und vom Gegenteil

    Vom Gutsein und vom Gegenteil Der Mensch ist gut, die Menschheit ist noch besser. Das Einzelstück, das hat so seine Macken, und hat man Glück, dann ist’s kein Menschenfresser. Nun ja, man kann den Menschen sich nicht backen. Auf die Verwandtschaft könnte man verzichten. Sie nervt. Und sind dabei ganz nette Leute, von Lieb und Treue könnte ich berichten. Man hat sie nun mal, die Verwandtschaftsmeute. Wer Freund sich nennt, das muss er erst beweisen. An falschen Freunden sind wir kaum zu schlagen, die wie Kometen täglich uns umkreisen. Man registriert’s, verdrängt sein Unbehagen. Und was den Rest betrifft, da schweig ich stille. Denn der macht Krach. Das ist wohl Himmels Wille.
  5. Angelika

    Aprilgesang

    Aprilgesang Vogelzüge über der Stadt, unter den Füßen das junge Gras, und die Pappeln im Grünkleid des Frühjahrs. Wintersüber die Erde schneelos, sie dürstete, jetzt bersten die Himmel, ihre Wasserstimmen durchtönen Nächte und Tage. Stündlich singt mir die Amsel, versteckt im schützenden Laub. Und einer schrieb an die Tür seine Freude.
  6. Angelika

    Ansichtskartenglück

    Da fährst du fort im Eilzug ohne mich. Ich auf dem Bahnsteig fühl mich schon allein. Du rufst am Fenster: „Du, ich liebe dich!“ Ich lächle bloß hinauf und bin ganz klein. Gesagt ist, was zu sagen uns noch blieb. Der große Rest blieb leider ungesagt. Ach, irgendwie hab ich dich ja noch lieb, doch hast du mich danach nur nicht gefragt. Du schickst mir eine Ansichtskarte her, als kleinen Trost fürs Herz, hast du gemeint. Denn schließlich sei ich ja nicht irgendwer und du, wie fabelhaft, auch nicht mein Feind. Der Bahnhof ist schon lange menschenleer, und wie betäubt steh ich am selben Fleck. Ich weiß, es bringt kein Zug dich wieder her. Der ist grad abgefahren, der ist weg.
  7. Lieber Nils, man kann heute vieles nur in der Metapher schreiben. Aber ich werde mal weniger schwere Texte posten, damit Leute wie Applepie sich nicht ausgeschlossen fühlen Er braucht sicher Gedichte, die er auf Anhieb versteht, die ihm kein Nachdenken abverlangen. Ich verstehe ihn schon. Lieben Gruß, Angelika
  8. Lieber Nils, wenn es so einfach wäre: Einfach ein Topp Kaffee, und dann ist die Welt wieder in Ordnung. Nein, das geht tiefer. Hast du Befürchtungen vor zuviel Ernsthaftigkeit? Lieben Gruß, Angelika
  9. Lieber Rainer Sauer, Buch gleich Bildung, der grundlegende Irrtum. Entscheidend ist doch der Inhalt der Bücher, ob er beiträgt zu Frieden, Menschlichkeit, die Ausbildung des Gefühls, um mit Schiller zu sprechen: die Veredlung des Menschengeschlechts. Es laufen doch so viele gebildete Idiioten herum, und sie alle haben "Bildung" und dünken sich als Auserwählte. Was dem Text meiner Ansicht etwas abträglich ist, sind ein paar doch recht altertümliche Wörter, ohne die der Text auch funktionieren würde im 21 Jahrhundert, das riecht ein bisschen nach 19. Jahrhundert. Lieben Gruß, Angelika
  10. Angelika

    Bitterer Tee

    Bitterer Tee Schattenrisse, die durch mein Leben gingen, die kleinen Lieben. Ach, die kurzen Sommer. Ein Frühlingssturm. Vorüber, schöngeredete Träume. Abschiede ohne Geständnisse. Schweig über Wunden, Herz. Passanten, Gesichtslose. Bitterer Tee, ich trank ihn ohne Vergnügen. So muss es gewesen sein.
  11. Angelika

    Vorm Pflegeheim

    Lieber Nils, ja, eine sehr traurige Situation. Die Menschen in den Pflegeheimen sind die Vergessenen der Gesellschaft. Sie sind untergebracht, haben ein Dach über dem Kopf, zu essen und ansonsten nichts als Langeweile, ohne Kontakt zur Außenwelt. Im Grunde ist das Leben nur noch ein Warten auf das Ende. Darüber wird nicht gesprochen, aber es zeigt die Kälte der Gesellschaft für die, die ihr nicht mehr nützen. Und wir wissen doch, auf jeden von uns kann das Pflegeheim warten. Danke, Nils, für deinen verständnisvollen Kommentar. Lieben Gruß, Angelika
  12. Angelika

    Meine Blume

    Liebe Astraheh, ich will ja nicht dich kritisieren, sondern habe mich zu deinem Gedicht geäußert. Sieh mal, es bringt nichts, wenn man im Abstrakten bleibt, das Leben ist immer konkret, es gibt keine abstrakten Blumen. Wenn du also ein Gedicht über Blumen schreiben willst, dann schreib über die Empfindung, die du dabei hast, was du siehst, was du riechst, welche Gedanken dir dabei durch den Kopf gehen usw. Bleib auf der Erde, das dient dem Gedicht. Ein gutgemeinter Rat von mir. Lieben Gruß, Angelika
  13. Angelika

    Meine Blume

    Hallo Astrateh, es geht um eine Blume - um welche eigentlich? Blume ist ein Sammelbegriff, ich hätte es schon gern konkret: ein Gänseblümchen, eine Rose, eine Tulpe? Und die Blume hat ein inneres Streben in Herrlichkeit? Das ist alles viel zu dick, Astrateh. Nimm es zwei Nummern kleiner, dann nehme ich dir auch die Blume ab. Angelika
  14. Angelika

    Vorm Pflegeheim

    Der Tag novembergrau. Und grau das Haar der Frau im Rollstuhl vor dem Pflegeheim. Sie raucht. Und macht vielleicht sich einen Reim auf all die Menschen hier auf dem Boulevard. Mir scheint, besonders alt ist sie noch nicht. Ein kleiner Seitenblick: Ihr fehlt ein Bein. Die Ärmste, denke ich. Ach, Schwesterlein. Wie traurig so ein Leben voll Verzicht. Es kommen Leute, und sie gehn vorbei. Sie lächelt, grüßt – doch keiner grüßt zurück. Was können sie denn für ihr Missgeschick? Den Leuten ist sie gänzlich einerlei. Dann sieht sie mich. Sie lächelt wie im Glück. Ich trete auf sie zu, reich ihr die Hand. Sie lacht mich an - als seien wir bekannt. Und rollt zufrieden in das Haus zurück.
  15. Danke, Nils. Ja, so hat jeder seine Vorstellungen, und so soll es ja auch sein. Wichtig ist immer der Kontext. Angelika
  16. Angelika

    Einfach das Leben

    Arglos sahen wir die baumlosen Ebenen, hörten den Birkenwald wachsen, lernten die Zeichen lesen. Noch lächelt der Greis, noch schmerzt uns die offene Wunde des anderen. Verzweiflung, wagen wir Blicke in die geheimen Fluchten des Daseins. Sein, was wir sind, Liebende oder Verschmähte, Fühlende und Denkende, Anfang und Ende: Menschen.
  17. Angelika

    Obdachlos

    Danke, Nils. Der letzte Satz war wichtig, denn inzwischen gibt es im ganzen Land so viele Obdachlose, dass die Bundesregierung es aufgegeben hat, sie zu zählen. Ganz zu schweigen davon, etwas dagegen zu unternehmen. Und es werden immer mehr. Aber uns Deutschen geht es ja gut, hat die Kanzlerin festgestellt. Angelika
  18. Angelika

    Obdachlos

    Obdachlos Dem Andy hat das Leben mitgespielt. Nun ist er krank, die Seele will nicht mehr. Und jeder neue Tag bringt ihm Beschwer. Das Leben kommt ihm vor wie tiefgekühlt. Er wollte Heimat. Und jetzt hat er sie. Ein paarmal Klinik. Das war nicht sein Ding. Es musste weitergehen – irgendwie. Dem Amte war er bloß ein Sonderling. Betreuer gibt es heut wie Sand am Meer. Mit hundert Fällen. Haben wenig Zeit. Und Andys Leben rutschte ins Parterre. Für ihn gab’s nur noch Ausweglosigkeit. Allein. Jetzt war die Straße ihm das Heim. Am Tage ging es ja – doch in der Nacht? Ihm wurde keine Türe aufgemacht. Und Andy machte drauf sich seinen Reim. Er möchte schreien. Einmal tat er‘s auch. Da warfen sie ihn raus aus dem Asyl. Nun stand der Andy da wie auf dem Schlauch. Wohin? Wohin zur Nacht? Das war zuviel! Nachts ging er rum, er suchte einen Platz zum Schlafen, wo man ihn nicht stören kann. Die andern nannten ihn den Wandersmann. Er wusste jetzt: Er ist der Bodensatz. Und außerdem: Wie kalt die Nächte sind, wenn irgendwo er schläft in einem Hauseingang. Und manchmal auch im Vorraum einer Bank. Dann fühlt der Andy sich als Sonntagskind. Wenn er nichts findet oder nichts mehr geht, kommt irgendwann, weiß er, der Kältetod. Und Andy lacht: Fast wie ein Gnadenbrot! Und hierzulande schlicht Normalität.
  19. Angelika

    Mensch

    Lieber Helmut Becker, so ist es, man kann es sich nicht aussuchen, ob und wie man geboren wird. Dann haut auch noch die sogenannte Geschichte mittendrein, und plötzlich kann alles ganz anders werden: Die Ersten werden die Letzten sein. Va Banque das ganze Leben lang. Mir gefällt an dem Gedicht deine realistische Einstellung. Lieben Gruß, Angelika
  20. Lieber Nils, eigentlich nicht Trauer, mehr so ein "Ich weiß nicht weiter". Da ist ja noch so vieles offen, dass unser Leben lebenswert wird. Aber keiner weiß, was ist das eigentlich: ein lebenswertes Leben. Und wie es scheint, wurde das Suchen danach kürzlich aufgegeben. Danke, Nils, fürs Reinsehen. Lieben Gruß, Angelika
  21. Angelika

    DIE LETZTE U-BAHN

    Lieber Jenno Casali, gefällt mir ausgezeichnet: Konkret an eine vergangene Situation erinnert, mit einer Prise Melancholie und auch stilistisch gut hingekriegt. Ein schönes Liebesgedicht, wie ich finde. Lieben Gruß, Angelika
  22. Angelika

    Spurensuche

    Eine Parkbank finden, in der Sonne, unterm November, ausruhen und wissen, die großen Wege sind nicht zu Ende gegangen, zu weit für deine Zeit. Grau dein Haar vom Staub der Jahre. Fliehende Jahre, ein flatternder Taubenschwarm, durch die Geschichte getrieben, vertrieben aus ihr. Mitunter das Licht, und manchmal ein Schatten, ein Nahen und Fliehen, und du spürst deine Verlassenheit neu, die hilflose Stille.
  23. Angelika

    Der See, er schwieg

    Lieber Perry, woran es liegt, dass Wasser so faszinierend auf uns wirkt - ich weiß es nicht. Vielleicht sind wir eigentlich auch gar keine Menschen, sondern Badenixen? Danke für den nachdenklichen Kommentar. Lieben Gruß, Angelika
  24. Angelika

    Das Winterchen

    Oh Nils, sogar gedichtet! Ich dank dir, wenn ich dich mit meinen Versen zu kreativer Tätigkeit ermuntern durfte. Und Dankeschön, du bist ein treuer Kommentar. Ein Frühlingsherzchen von mir. <3
  25. Angelika

    Der See, er schwieg

    Lieber Nils, danke für deine Unermüdlichkeit. Ja, so ein See, da kann die Seele schweifen, und die Blütenträume reifen. Und warum eigentlich denn nicht? Angelika
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