Die Retrospektive
Ein kleiner Junge weilte am still fließendem Bach, mit seinen kräftig wuchernden Ufern, und warf Steine auf die mit Algen bewachsenen unterm Wasserspiegel, der plätschernd spritzend brach. Sah vorbei huschenden Forellen nach, deren geschmeidiger Körper wie Regenbögen glänzten im Sonnenlicht, bis diese verschwunden waren. Er suchte die wilde Wiese zwischen den hohen Halmen, und dem Blüten reichen dasein, nach abgefallenen Hölzern, der wenigen nah gewachsenen Bäume ab, diese sollten auf der seichten Strömung davon tragend beobachtet werden. Da Schmetterlinge, oh ja, die wollte er zuvor fangen, überhastet ging er ihnen nach, sprang in die Höhe und schaffte es dennoch dabei nicht, mit schnappenden kleinen Händen sie wenigstens einmal zu berühren, und sie verschwanden im Licht, das ihre Farben so prächtig erscheinen ließ, überdem reichlich vorhandenen Blütenklee, der einsam unberührten Landschaft inmitten purer Natürlichkeit. Der Himmel verdunkelte sich, und er besann sich zeitlich wiederkehrend, darauf wie verträumt und liebevoll es einst doch war, an solchen Momenten teilgenommen zu haben, die heute nur noch aus Erinnerungen bestehen, der kleine Junge unbekümmert in seinem Leben, weiß nichts davon. Pochenden Herzens so stand er da, als einzelne Wolken brachen, sein Haupt benetzen, die Kleidung langsam tränkten und wie geweinte Tränen auf dem Gesicht herab liefen, um vom Kinn auf seine Schuhe zu gelangen. Doch ehe sie es bereits gelöst von ihm schafften, fiel er mit ihnen gleichsam dem Boden entgegen, auf die Knie fallend und spaltete die Tropfen im selben Moment seines Aufpralles, an den scharfen Rändern der Gräser. Ein Wandel prägend aus Wehmut und Leid, wird einst den Rahmen zieren, für jene bildlichen Erinnerungen, in diesen wir uns gefallen, da man soviel Liebe erfährt, die uns als die wahrhaftigsten Passagen, auf dem Weg eines gelebten Lebens hin zum anderen Ufer geleiten, bei diesem es voller nie endender Harmonie sein wird! Dessen bewußt stand er nun auf und ging zum Bache, dem kleinen Jungen entgegen, sah in das unbekümmerte Gesicht, streichelte sein Haar bevor er zum Sprung auf die andere Seite ansetze.