Zum Inhalt springen

Berthold

Autor
  • Gesamte Inhalte

    1.079
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Berthold

  1. Berthold

    lass uns einen zwitschern

    Hallo Perry, ein heiteres und informatives Loblied auf Juniperus; gefällt mir richtig gut. Den Schlussvers finde ich besonders gelungen. Mit ihm schlägst du einen Bogen (vielleicht auch Haken) zurück zum lyrischen Zwitschern. Daumen hoch und wohl bekomms. Gern gelesen, gern geschmunzelt. LG Berthold
  2. Hallo Perry, von den Stürmen des Lebens, dem Rückzug in einen sicheren Hafen und einem LD, das Halt und Trost während der 'Irrfahrten des Lebens' bietet. Deine 'Strumbilder' gefallen mir, besonders die zweite Strophe. Eine Kleinigkeit: ... zu den wolkenverhangenen inseln ... Gern gelesen, gern sinniert. LG Berthold
  3. Berthold

    aufbruch zu den sternen

    Hallo Perry, gefällt mir, dein mythologisch-phantastisches Gedicht. Wale, diese geheimnisvollen sanften Riesen mit differenzierter Kommunikation und Intelligenz, manche alt wie Methusalem (fast), üben große Faszination auf den Menschen aus. In deinem Gedicht sind sie 'vom himmel gefallene schiffe'. Und schon bin ich neugierig ... Dann die Geschichte von Jona, der für drei Tage im Bauch des Wales Quartier gefunden hat. Jetzt die pfiffige Volte. Wieso sollten diese Geschöpfe uns nicht auch zu den Sternen bringen? So wie ich deine Verse lese, greifst du hier den heilsgeschichtlichen Aspekt des Buches Jona auf (die drei Tage im Bauch des Wals, werden ja auch als Analogie zu Tod und Auferstehung Jesu verstanden) und bebilderst diesen Gedanken mit einer neueren, dem Weltraum zugewandten, 'himmlischen' Reiseform im Bauch des altbekannten Wales. - Oder? Die Reiseroute des 'Blauen' und sein Kurs auf das Sternbild Fisch geben diesem Thema so wie ich es lese (Aufbruch zu den Sternen als ein Bild für den Tod) eine fast heiter-entspannte Note. Wozu sich über das Unabänderliche grämen, wieso soviel Angst haben. Wer weiß, vielleicht ist unser aller letzte Reise der Beginn eines unvorstellbar schönen zweiten Aktes ... Gern gelesen, gern sinniert. LG Berthold
  4. Hallo alterwein, dein Gedicht über den Hebst gefällt mir. Der Herbst, Zeit der Ernte, Zeit des Abschiednehmens, des Welkens und Absterbens. Aber dieser Abschied hat es in sich. Nichts von wegen still und leise gehen. Mit einer großen Farbengala und vielen emotionalen Bildern gelingt es dem Hebst Jahr für Jahr mich zu beeindrucken. Und von genau diesen eindrucksvollen Bildern erzählt dein Gedicht. Von süßen Trauben, Birnen, Äpfeln, leuchtendem Laub, letzten Blumen und pfeifendem Wind werden wir in den Winter verabschiedet. Doch noch ist es nicht ganz so weit. Zumindest ein paar Schlehen und Pilze möchte ich noch 'ernten' und einige sonnige Spätsommertage genießen. alterwein, ich habe dein Gedicht gern gelesen. LG Berthold
  5. Berthold

    die Liebe

    Hallo Kirsten, ist hübsch geworden, dein Gedicht. Gefällt mir sehr gut. Von der Kraft und Entschlossenheit der Blumen, die in jeder Ritze im Asphalt, an jedem Vorsprung, in jedem kleinen Loch, das eine Mauer aufweist, einfach mal ihr Glück versuchen und tatsächlich dort wachsen - 'als ob es einen Himmel gäbe'. Gern gelesen und genossen. LG Berthold
  6. Hallo Perry, meine Gedanken zu deinem Gedicht. Das LI steht am Meer, allein. Es 'fröstelt', denkt an Sehnsucht und Glück ... Das LI erinnert sich an Stunden des Glücks mit dem LD. Das LI stellt sich die Frage nach dem 'Warum?'. Der Regen 'rät' ihm, nicht 'hinter dem Horizont' nach der Antwort zu suchen - also wohl nicht innerhalb der Dimensionen Zeit und Raum, sondern vielmehr 'im licht des kaminfeuers'. Das Feuer als alles verzehrende, alles reinigende Kraft, das Feuer in dem die mythische Figur Phoenix verbrennt, um neu zu entstehen. Das Feuer des Todes, das Feuer der Wiedergeburt ... Einen sachlichen Beweis für derlei Wandlungen gibt es nicht. Es sind Mythen, Märchen, Sagen etc., die davon erzählen. Doch der homo religiosus sehnt sich nach einer Antwort, einer Bestätigung; hätte gerne Gewissheit. All das, was nach dem Durchschreiten der großen Pforte geschieht oder nicht geschieht, lässt sich nicht fassen, weder mit unseren Sinnen noch mit den feinsten Messmethoden. Wir grübeln, horchen, lauschen. Doch mehr als 'hintergrundrauschen' können wir nicht ausmachen ... Gern gelesen und sinniert. LG Berthold
  7. Berthold

    Der Wald brennt

    Hallo ordinaryperson, herzlich willkommen in der Poeten-WG. Mit deinem Erstling hier, greifst du ein aktuelles und wichtiges Thema auf: den verheerenden Brand im brasilianischen Regenwald, dessen Tragweite von Präsident Bolsonaro lange kleingeredet wurde. - Mittlerweile hat der brasilianische Präsident eingelenkt, das Militär unterstützt nun die Brandbekämpfung ... Die Reime in deinem Gedicht passen gut, was den Rhythmus betrifft, der steht mE noch auf wackeligen Beinen. Kein Problem. Mit ein wenig Übung, wird das schnell besser. Schau dich hier um, lese, lerne und habe viel Freude. LG Berthold
  8. Hallo Freiform, einer geht noch. Ich habe aus dem Fundus hier in deinem Faden herausgepickt, was mir passend erschien. Die Idee zu deinem Gedicht gefällt mir, ebenso die inhaltliche Aufarbeitung. Meine Änderungsvorschläge beziehen sich ausschließlich auf Formales, konkret den Rhythmus (Metrum). Was du brauchen kannst, nimm; den Rest klopf in die Tonne. LG Berthold *************************** Nimm es dir nicht so zu Herzen wenn dein Text nicht funktioniert kannst du 'gar darüber scherzen läuft es später wie geschmiert Erst Erfahrung macht den Meister doch ist das noch kein Garant Fehlt dem Werk der rechte Kleister rutscht die Chose von der Wand --- (Die 'Tapete' habe ich nicht ordentlich in den Vers gekleistert bekommen.) Nimm es dir nicht so zu Herzen wenn dein Text nicht funktioniert lass und froh zusammen scherzen immerhin - du hast's probiert
  9. Berthold

    die romantik ist vorbei

    Hallo Perry, da hast du ja mal wieder ein Pfund rausgehauen. Ich schildere dir meine Gedanken zu deinem Gedicht. Naturkatastrophen 2.0. Mittlerweile ist es Routine, bewegte Bilder von verheerenden Naturkatastrophen live im Smart-TV zu konsumieren, nebenher eine schmackhafte Spreewaldgurke aus dem Glas zu gabeln und genussvoll zu verzehren. Die Bilder dringen kaum mehr tief genug, um uns bewusst zu machen, wie viel menschliches Elend solch ein Ereignis, wie zum Beispiel der Waldbrand im Amazonas bedeutet. Auch der Aspekt der Umweltverschmutzung und der Verlust von Millionen Bäumen ist gravierend. Wir sind durch mediale Permaberieselung tatsächlich taub und blind für die Tiefe und Dramatik solcher Ereignisse geworden. - Richtig ist natürlich auch: Niemand zwingt uns, uns permanent berieseln zu lassen. *die menschheit ist ihrer vergangenheit müde Für mich in diesem Gedicht die spannendste Zeile. Nicht der Mensch an sich, nein, die gesamte Menschheit scheint, vielleicht aufgrund ihres Alters, müde. Der lange Prozess unserer stammesgeschichtlichen Entwicklung lastet gleichsam auf unseren Schultern und dieser Prozess hat ja auch recht konkrete Konsequenzen. Ob Angst vor huschendem Spinnengetier, tribalistisches Denken, Rückenschmerzen oder unsere kaum gezügelte (intraspezifische) Aggression ... all das ist (auch) Erbe unserer Ahnen. Die Zukunft scheint düster - ein Blick in die Tageszeitung genügt. Da aber auch Pläne, Ziele, Wünsche, Träume und die Hoffnung in der Zukunft wohnen, ist es mE doch möglich, trotz alledem einen vorsichtig optimistischen Blick dorthin zu werfen. Sich selbst zu verleugnen, bedeutet für mich vor allem Aspekte unseres Lebens, die dem Wesen Mensch, dem Menschsein innewohnen, so zu gewichten, dass ein gedeihliches Miteinander in einer gesunden Umwelt kaum mehr gegeben scheint. Obwohl es natürlich ebenso möglich wäre, mit weniger Ringelsocken, Schaufelradbaggern und Vuvuzelas, dafür mehr Moral, Reflektionsvermögen und der Fähigkeit einer aktiven Zukunftsgestalung unser Menschsein zu legitimieren. Beim Lesen der Schlussstrophe gewinne ich den Eindruck, das LI hat trotz der Tragik der geschilderten Ereignisse seinen Humor nicht ganz verloren; auch wenn es sich dabei vielleicht um Galgenhumor handelt. Die Hoffnung auf ein 'überirdisches Sein' tröstet das LI, in hellen Nächten - und in dunklen. Doch in diesen dunklen Nächten verliert es seine Hoffnung auf ein irdisches Glück. Die Zeit der Romantik mag vorbei sein, doch trotzt alledem gibt es ein Leben vor dem Tod, haben wir Anrecht auf ein wenig Glück. - Die Romantik ist tot, es lebe die Romantik. - Sehr gern gelesen und sinniert. LG Berthold
  10. Hallo Perry, das Leben aus der Perspektive eines Flusses zu betrachten, diese Idee gefällt mir. Die erste Strophe ist . Die Formulierung 'möchte ich mich einfach ins Bett legen' finde ich pfiffig. Mit ihr blendest du über, von den Befindlichkeiten des Li hin zu denen eines Flusses. Der strömt friedlich und stoisch, so scheint es, dahin. Egal bei welchem Wetter, egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit. Nach meinem Empfinden schwingt da die Sehnsucht nach einem Leben im Einklang mit der Natur mit. Doch dann holt den Fluss (und damit auch das LI) die Realität wieder ein: Die Schattenseiten der Zivilisation werden sichtbar. Ein müdes LI betrachtet eine kränkelnde, geschwächte Umwelt. Gern gelesen und mittreiben lassen. LG Berthold
  11. Hallo Freiform, So ist mir bewusst, dass ich sehr oft die Möglichkeiten die Sprache mir bietet, nicht optimal umgesetzt bekomme. Ich bin bemüht, scheitere dann aber kläglich an der Perfektion. Na, dann sind wir schon mal zwei, denen es so ergeht. und hoffe ebenfalls, dass der ein oder andere Leser zumindest etwas Lesenswertes findet. Deine Gedichte sind lesenswert. Ich will dir gern nochmal bestätigen, dass du hier gute und überzeugende Gedanken zu Papier gebracht hast. - Also Lesenswertes. Ich orientiere mich hier in der Poeten-WG, im realen Leben und überall dort, wo Menschen mit verschiedenen Ansichten einander begegnen, an den weisen Worte des Herrn Lessing: "Es eifre jeder seiner unbestochnen Von Vorurteilen freien Liebe nach!" (Etwas jünger formuliert, hieße das wohl: leben und leben lassen.) In diesem Geiste wünsche ich dir weiterhin frohes Reimen. - Man liest sich. LG Berthold
  12. Hallo Freiform, eine Hommage an das LD, die mir gefällt. Das kümmert sich um den Haushalt und, so wie es scheint, um tausend andere anfallende Kleinigkeiten. Das LI nimmt all das bewusst zur Kenntnis und wertschätzt damit die Leistung des LD. - Ich mag diese Blicke hin auf solch 'alltägliche' Details ... Konstruktiv: Tag für Tag machst du dich krumm um unsren Hausstand zu erhalten blätterst in den Katalogen rum um unsren Urlaub zu gestalten Die bewusste Wiederholung von 'Tag für Tag' finde ich gelungen. Das zweimalige 'um unseren' jedoch nicht. War das Absicht? - Ich meine, das könntest du optimieren. Bei 'blätterst in den Katalogen rum' hast du am Ende des Verses eine Silbe zuviel. Ich meine, es wäre eine Überlegung wert, insgesamt etwas genauer auf die erste Silbe deiner Verse (ob betont oder unbetont) zu achten. Dann bekommst du in dein ganzes Gedicht sehr viel leichter einen stimmigen Rhythmus. (Das ist meine Meinung, die du nicht teilen musst.) Gern gelesen. LG Berthold
  13. Hallo Leontin, stimmt mich nachdenklich, dein Besuch beim 'Chindlifrässer'. Das müde LI sitzt am Brunnenrand und sinniert über besagte Brunnenfigur. Darin eingeflochten, Gedanken über den dunklen, dominanten und düstern Vater des LI: Mein Vater trägt ein schwarzes Loch In sich seit Kindertagen Und frisst jetzt seine Kinder auf, Dass es einen (einem) graust. Verstehen kann die Menschheit nicht, Wer will, dass grosses Glück zerbricht? Diese Verse sind für mich ein wenig nebulös. Fallen musst du, das ist klar, Von diesem Sockel falschen Geistes, Zurück ins gute Leben. Starke Verse. Die Schlussstrophe zeigt mir ein starkes LI, eines das kämpft und in die Zukunft schaut: Und ich, ja ich Will dereinst sagen: Ich war sein Sohn Und habe überlebt. Ich wünsche dem LI im Leben genau diese Stärke, die ich in seinen beeindruckenden Versen, in seinem Gedicht, spüre. LG Berthold
  14. Hallo Lichtsammlerin, stimmungsvolle Verse lese ich hier, die mich ansprechen. Die Figur des Wanderers bleibt für mich nebulös, verschwommen. Was aber sehr klar bei mir ankommt, ist eine positive, eine tröstliche Stimmung. Meine ganz persönliche 'Übersetzung'dieser Bilder des Wanderers ist die personifizierte Hoffnung ... Sehr gelungen finde ich: Träumer der heimlichen Flucht dein Auge trinkt Mondlicht in allen Farben Schöne Verse mit einer beruhigenden, fast heimeligen Wirkung. Gern gelesen. LG Berthold
  15. Hallo Josina, freut mich, dass du vorbeigeschaut hast. Für das üppige Lob meinen Dank. Sehr schöne Bilder aus meiner Kindheit entstehen vor meinen Augen. Wenn dich das Gedicht dazu anregt, schöne Erinnerungen zu wecken, finde ich das prima. Peppe doch das Hölzerne Gerippe (des Drachens) wieder auf. Nichts leichter als das. Die Bilder der Schlussstrophe sind keine realen Erinnerungen, sie sind ein Kind meiner Phantasie. Bald kommt der Herbst und der hat so viele wundervolle Tage mit sehr viel Drachenwind und Spaß! Da hast du recht, Josina. Auch heute noch gibt es immer wieder Tage voller Drachenwind ... Danke für deinen freundlichen Kommentar. LG Berthold
  16. Hallo Yue, dein Besuch hier freut mich und dein Lob natürlich auch. eines jener Gedichte, die mir zeigen was man mit Sprache machen kann. Und zwar mit ganz alltäglichen Wörtern Damit triffst du bei mir genau ins Schwarze. Es scheint ja manchmal sehr reizvoll, besondere Worte oder besondere Satzkonstruktionen in den Text zu streuen: Partizipkonstruktionen, Genitivsätze, Fremdwörter etc. All das birgt aber mE die Gefahr, dass ein Gedicht plötzlich künstlich und gewollt klingt. (Das hängt natürlich auch von der Dosierung ab.) - Ich will also auch zukünftig diesen 'Verlockungen' widerstehen. Mein schlichter Plan lautet: Möglichst das richtige, das treffende Wort finden; das eine Wort, das wirklich passt. Wenn mir das auch regelmäßig nicht gelingt, so mache ich mich doch immer wieder gern und unverdrossen auf seine Suche ... man denkt an die unbeschwerte Kindheit, wo unter der Leichtigkeit immer etwas mystisches liegt. Wenn es mir gelungen ist, dich diese Stimmung spüren zu lassen, dann ... Herz, was willst du mehr? Deine kurzweilige Anekdote gefällt mir. Danke, Yue, für deinen sympathischen Kommentar. LG Berthold
  17. Hallo Lichtsammlerin, ich freue mich über deinen Besuch und den 'schönen Text'. ich vermute wie Perry, dass der "grüne Bulldog" die Erinnerung darstellen soll. Da direkt anschließend das LI im damaligen Geschehen ist, könnte man den Sprung vielleicht durch ein Doppelpunkt kennzeichnen (da sprang der grüne Bulldog sofort an: ) Hmm. Also eigentlich soll ja schon die erste Verszeile dem Leser / der Leserin mitteilen, dass das LI nunmehr in Erinnerungen schwelgt. Der knatternde Traktor ist also bereits Erinnerung ... Scheint aber so, als ob es da noch hakt. Ich werde diesen Vers nochmal ummodeln (siehe Perry). Vielleicht löst sich damit der Knoten? Sprachlich ist die Formulierung "..diese Säge vom nächsten Winter.." etwas rätselhaft - eine Säge vom Winter? Oder meintest du "vor'm" (vor dem) Winter? Ich gebe ja gerne zu: Eine handelsübliche Kreissäge kann nicht sprechen. Diese hier jedoch kreischt (spricht / erzählt) vom nächsten Winter. Wer ganz leise ist und die Ohren spitzt, hört: "Ich säge heute fleißig Holz, damit im Winter der Ofen nicht ausgeht" ... oder so ähnlich. (Betrachte diese Formulierung bitte einfach als Produkt meiner verspielten Art.) Der "Drachenwind" könnte den Wind draußen meinen, der genauso wie früher gut geeignet zum Drachsteigen ist, oder es ist ein Gedanke der das LI wie ein Wind durchweht hat. Ja, so war es gedacht. Der 'Drachenwind' als Auslöser der Erinnerungen. Dabei spielt es ja keine Rolle, ob ein realer Wind oder der Gedanke an den Wind die Erinnerungen auslöst. Beides ist möglich. Die "taube Uhr" würde ich als Metapher für das unbemerkte Verstreichen der Zeit sehen. Für die Jahre, die seit dieser Erinnerung vergangen sind, und die tauben Ohres diese Kindheitserinnerungen ignoriert haben.. und damit einen Teil des LI. Ja. Die 'taube Uhr' ist eine Metapher. Sie soll Raum geben für Gedanken und Erinnerungen. Deine Gedanken dazu gefallen mir sehr gut. Ich sage Dankeschön für deinen freundlichen und konstruktiven Kommentar. LG Berthold
  18. Hallo Perry, ich freue mich über deinen Besuch. Konstruktiv betrachtet springt der "grüne Bulldog" etwas zusammenhangslos an. Das 'Anspringen' werde ich herausnehmen. Es genügt, wenn er einfach tuckert. Muss mir nur noch überlegen, wie ich das umsetze. bei welcher Temperatur schmilzt eine Drachenschnur? Bei/Nach ca. 50 Jahren Dachbodentemperatur. Ich werde auf 'modern' oder 'wittern' ausweichen. Und wenn ich eine passende Idee habe, werde ich auch dem 'Kloß' einen anderen Namen geben. Die 'taube Uhr' ist nicht zwingend gehörlos. 'Taub' steht auch für unaufmerksam oder wertlos. Danke für deinen konstruktiven Kommentar. LG Berthold
  19. Hallo Freiform, freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. in S3V2 hast du eine Silbe zu viel drin. Stimmt. So bleibst du in deinem Rhythmus „liegt ganz ruhig im vollen Sonnenlicht“ Auch wenn hier die Zahl der Silben stimmt, bereitet mir dein Vorschlag Probleme. 'Ruhig' zweisilbig gelesen, bringt mir meinen Rhythmus durcheinander (einsilbig gelesen, wäre auch die aktuelle Version okay.) Außerdem habe ich in diesem Gedicht durchgehend (so hoffe ich) unbetonte Versanfänge (Auftakte). Dieses Schema möchte ich beibehalten. Eine zufriedenstellende Alternative wäre vielleicht: ... er ruht entspannt im vollen Sonnenlicht ... „süße Gräser“ schmecken mir nicht so, vielleicht „hohe Gräser“ Über genau diese beiden Formulierungen hatte ich nachgedacht. Beide sind mE möglich, beide haben ihre Berechtigung. 'Süß' mit einer emotionalen Note, 'hoch' mit einer 'beschreibenden'. Im Moment bin ich da noch unschlüssig ... Und die letzte Strophe. Nun, in der schwingt natürlich eine andere Stimmung und sie macht auch einen großen Zeitsprung; ist also tatsächlich eine Art Nachtrag. Danke für deinen konstruktiven Kommentar. LG Berthold
  20. Berthold

    Drachenwind

    Als Drachenwind durch die Gedanken wehte, da tuckerte der Bulldog schwer bergan, beim Schreiner kreischte wieder diese Säge vom nächsten Winter - und verlor sich dann. Der Löwenzahn steht reich auf grünen Wiesen. Ein Berg voll Split. Warum der wohl da liegt? Ein Zaun. Ein Baum. Ein schmaler Weg, gewunden. Der Ranzen wiegt so leicht. Ich summ' vergnügt. Der große Hund an seiner langen Kette, er liegt entspannt im vollen Sonnenlicht und träumt von alledem, was er gern hätte. Dann sieht er mich und knurrt mir ins Gesicht. Die nackten Beine streifen hohe Gräser. So satt, so hungrig schreit ich wacker aus. Der Kies, er knirscht, die Schuhe werden staubig und Zwerge grüßen vor dem Nachbarhaus ... Die Schnur des Drachen ist zu Staub verwittert, vom bunten Pergament fehlt jede Spur. Geblieben ist ein hölzernes Gerippe. Der Drachenwind. Und eine taube Uhr.
  21. Berthold

    nacht am strand

    Hallo Perry, schöne Erinnerungen sind es, in die sich das LI verliert. Das Bild von der 'Küste der Erinnerung': Die zweite Strophe hat einen runden Klang (rollen, Nord, locken, Mond), skizziert eine romantische Szene (und jede Menge Bilder im Kopfkino) und gefällt mir sehr. (Ich meine: 'Plötzlich' könntest du problemlos weglassen. Es stört, wie ein etwas zu laut geratener Ton, die ansonsten sanfte Melodie.) Auch die dritte Strophe steckt voll Emotion. Durch das 'nie mehr' wird besagte Nacht am Strand zu einem wehmütigen und herausragenden Erinnerungs-Highlight. (Wenn du statt 'nie mehr' 'nie wieder' schreiben würdest, hättest du mE noch eine klangliche Verbindung hin zur 'Wärme'.) Ein sehr schönes und emotionales Werk. Sehr gern gelesen und mitgeträumt. LG Berthold
  22. Hallo Freiform, ja, da hast du recht: Um die Bequemlichkeit und Zeitersparnis digitaler Segnungen zu nutzen, müssen wir vorab oftmals viel zeit- und nervenaufreibende Arbeit an und mit diesen Gerätschaften erledigen. Ich schildere dir meine Gedanken zu deiner Geschichte, die du natürlich entspannt ignorieren kannst. Dabei wird uns doch permanent versprochen, dass wir durch die Digitalisierung mehr Freizeit hätten! Ist das so? Dieser Satz liest sich wie eine Begründung bzw. Einleitung für diese Geschichte. Aber die ist mE überflüssig. Du könntest diesen Satz weglassen. - Was der Autor hier thematisiert, lässt sich problemlos aus dem Folgetext herauslesen. und ich auf meinem Handy nur noch eine Nachricht vorfinde „Tschüss Alter, ich bin dann mal weg.“ Logelei: Ich meine, wenn dein Handy 'dann mal weg' ist, kannst du diese Nachricht auf deinem Handy auch nicht lesen. Dein Handy müsste diese Nachricht, ganz klassisch, auf ein Stück Papier schreiben und dir auf den Küchentisch legen ... oder so ähnlich. Schwamm drüber, ist schon ein Riesen Fortschritt die Digitalisierung. Eher: Riesenfortschritt oder riesiger Fortschritt in der Zwischenzeit sind wider Dutzende von Nachrichten rein gekommen Eher: reingekommen Mein Fazit: Eine gut und kurzweilig geschriebene Geschichte. Gern gelesen, gern geschmunzelt. LG Berthold
  23. Berthold

    wenn zauber flötet

    Hallo Perry, dein Gedicht gefällt mir gut. So wie ich es lese, stellst du hier einen verregneten Abend mit abschließendem Sonnenuntergang auf die Bühne. Das LI genießt den 'Zauber' der Aufführung, ist Publikum und Akteur zugleich. Natürlich könnte dieser Abend auch für den Lebensabend stehen und die Aufführung für das Leben. Zum Abschluss dann noch ein Vogelschwarm auf dem Weg nach Süden. Ein Bild des Abschieds, ein Weg hin zu einem Ort, an dem der Winter (der Tod) sich in einem helleren Licht zeigt, an dem Winter überwunden / überlebt werden kann. - Insofern auch ein Bild der Hoffnung ... Perry, ich kann nur hoffen, dass du hier nicht doch von einer besonders modernen Opernaufführung sprichst und ich dir hier dein Gedicht in Grund und Boden interpretiert habe. Sehr gern gelesen, sehr gern sinniert. LG Berthold
  24. Berthold

    Unbeständig

    Hallo Lichtsammlerin, danke für deine Erläuterungen. Zugleich ist es eine Art Flucht vor der Realität, die das LD einholt wann immer es zu lange an einem Ort verweilt. Ja. Durch das stete Hin und Her kann das LI sicherlich der ein oder anderen unangenehmen 'Realität' entfliehen, aber ich persönlich meine: Schlussendlich flieht das LI vor sich selbst, was erfahrungsgemäß nun einmal nicht funktioniert ... Natürlich gibt es auch einzelne 'Flüchtige', die tatsächlich der Gesellschaft entfliehen. Dein Herzklang ist flüchtig ... wenn es schlägt im Puls So weit, so gut. Doch nun sehe ich folgendes Problem: *Statt 'es' wäre 'er' korrekt (Der Klang). immer im Abschied ... Was genau meinst du mit "verbogen"? Ich meine, diese Formulierung ist, so wie sie geschrieben steht, unpassend bzw. falsch. 'Immer auf dem Sprung' zum Beispiel schiene mir möglich. - Da dieser Vers auf den 'Schlag des Herzens' Bezug nimmt, ist es mE recht kniffelig eine stimmige Formulierung zu finden. (Das sind wie immer - meine Gedanken zu deinem Werk, die du entspannt ignorieren kannst.) Viel Erfolg beim Ver-dichten. Gern geplauscht. LG Berthold
  25. Berthold

    Unbeständig

    Hallo Lichtsammlerin, gefällt mir, dein Gedicht 'Unbeständig'. Es erinnert mich an das Lied 'Heute hier morgen dort' von Hannes Wader. Das LD scheint ein Unruhegeist zu sein, ein 'Zugvogel', der sich heimisch fühlt, dann, wenn er unterwegs ist. Versucht das LI sich ihm zu nähern oder gar es zu halten, bewirkt es damit genau das Gegenteil, eine Art Abstoßungsreaktion. - Das Bild des Magneten gefällt mir. Besonders gelungen und spannend finde ich folgende Strophe: Nur deine Augen diese unruhigen Richtungswechsler warten bei jedem Aufbruch auf ein Wiedersehen. Vielleicht auf Erlaubnis inne zu halten für den Lidschlag wo Fremdsein Geborgenheit wird. Wenn ich sie richtig verstehe, destillierst du hier diesen einen Augenblick, in dem das LD aufbricht und sich gleichzeitig vor Ort heimisch ('Geborgen') fühlt. Dein Herzschlag ist flüchtig immer im Abschied für eine Weile oder länger wenn es schlägt im Puls deiner Unbeständigkeit *Dein Herzschlag ... schlägt - ist mE doppelt gemoppelt. *immer im Abschied - das klingt mE ein wenig verbogen. Ich meine, dein Werk könnte durch ein wenig ver-dichten noch optimiert werden. Lichtsammlerin, ich habe dein Gedicht gern gelesen und ebenso gern darüber sinniert. LG Berthold
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.