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Ruedi

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Alle erstellten Inhalte von Ruedi

  1. Ruedi

    Novemberelegie

    Mein Sprachgefühl meint trocken: Ach ja, November ist. Wie man ihn kennt. LG Ruedi Zu weiteren Kommentaren habe ich aufgrund des Threadverlaufs keine Lust.
  2. Ruedi

    Ernte

    Hallo Nike, starker Tobak in deinen Bildern. Dennoch bedrückend realistisch, wenn auch in Europa (noch?) nicht real. Spontan denke ich an die Räumung des Warschauer Ghettos (Habe mir eben die Tage Schindlers Liste gekauft), an Krematorien (Asche vom Himmel) und an Menschenjagden (und dabei an die alten Frankensteinfilme, wo Bauern mit Mistgabeln, Sensen und Fackeln gegen das Labor ziehen, zitiert auch in Shrek). Sehr richtig beobachtet, dieses Level an Hass muss vorbereitet, die menschlichen Gefühle erst abgetötet werden. Hier habe ich die Anspielung nicht mit der Realität verbinden können. Evtl. kannst Du für Erhellung sorgen. LG Ruedi
  3. Hallo Angelika, da Du dir "Kritik erwünscht" ausgesucht hast, hier meine Reaktion. Dies ist keine Kritik im Sinne eines Eingehens auf Form oder Interpretation deines Gedichts. Dies ist ein Feedback, Auskunft über die von deinem Text ausgelösten Gedanken: Die erste Strophe lässt mich an Wüste denken (Sand in Händen). An Flüchtlinge (Trauer....) und ihre Kinder. An Ausweglosigkeit und an die (gnädige) Unwissenheit der Kinder. Der Einstieg berührt mich und lässt relativ klare Assoziationen aufsteigen. In der zweiten Strophe wird es für mich schon etwas rätselhaft. Krank die Welt - noch eine Allgemeinklage, wie furchtbar alles ist. Eben: Allgemein - nicht so personal vorstellbar, wie die Beteiligten in der ersten Strophe. Es berührt mich schon nicht mehr. Nicht mal, wenn ich versuche es als Verbindung zur ersten Strophe zu sehen, als Stellungnahme zu einer Welt, in der es Flüchtlinge gibt. Macht angestammt, jahrtausendealt - Patriarchen? Stammeschefs? Und was war, noch als Totes gefürchtet. Öh - Vampire? Geister? Überalterte aber lebendige Traditionen? An dieser Stelle bin ich inhaltlich bereits aus der Kurve getragen. Die dritte Strophe rauscht an mir vorbei, obwohl der Vergleich Zikade - Mensch durchaus noch ein wenig interessant klingt. Also insgesamt: mir zu geheimnisvoll. Über die literarische Qualität maße ich mir kein Urteil an. Ich hab's halt nicht so mit Rätseln. Ich gebe auch einem durchaus beliebten Mitbewohner wie Dichtel selten mal ein Feedback, weil es mir zu mühselig ist, mich auf seine textlichen Projektionsflächen einzulassen. Andere haben da mehr Spaß dran. Soviel von mir. Beste Grüße Ruedi
  4. Ruedi

    Diese Augen

    Gut zurückgefragt, Sushan!
  5. Und, fanden Sie's geil? Neugierig Ruedi
  6. Ruedi

    Eisflug

    Hallo Janeida, schön, mal wieder was von dir zu finden. Ich kann nicht behaupten, deinen Text entschlüsselt zu haben. Aber ich denke an eine Frau, die in den Spiegel schaut. Aus deren Augen wie aus Quellen Tränen fließen. Die an der Gefühlskälte in ihrer Beziehung leidet und seelisch friert. Und jenseits des Spiegels erkennt sie in den eigenen Gesichtszügen die Sehnsucht nach dem Brechen des Eises, das sie frieren lässt. Bin gespannt, ob ich in die richtige Richtung assoziiere.... LG Ruedi
  7. Ruedi

    Franz und Erna?

    Curt Goetz formulierte das so: "Männer heiraten nicht, Männer werden geheiratet." Smiles Ruedi
  8. Hallo Behutsalem, was empfindest Du an "möge" als hart? Finde ich überhaupt nicht. Passt außerdem zu "Wunschliste" - ein aktiver Zu-Wunsch sozusagen. LG Ruedi
  9. Hallo alterwein, was Behutsalem meint ist vermutlich (zum Sprachfluss beitragend): Hier kann man sich (z.B. durch laut vorlesen) die Betonungen (=Hebungen) bewusst machen. In diesen zwei Zeilen würde ich das so lesen (großes X = betont): XxxXXxX XxXxXxX Die zweite Zeile liest sich durch den beständigen Wechsel von Hebung und Senkung flüssiger. In der ersten Zeile kommen nach der ersten Hebung (Rück) zwei Senkungen (sicht, Re) und dann zwei Hebungen (spekt oh - ne Pflicht). Ich jedenfalls betone Respekt auf der zweiten Silbe. Mir fällt da auch auf die Schnelle kein anderer Vorschlag ein. Sollst Du ja auch gar nicht ändern. Nur um dir zu verdeutlichen, wo es ein wenig reibt. LG Ruedi
  10. Hallo Carry, die Wendung finde ich genial. Mir gefällt das Wortspiel mit "Tagesablauf". Der Text wirkt auf mich sehr stimmungsvoll. Mir scheint, es bietet sehr viel Projektionsfläche, allgemeine Stimmung, ein Szenario, anwendbar auf alle möglichen kriegerischen Zeiten. LG Ruedi
  11. Ruedi

    Denksport: Wer ist für wen da?

    Hallo Nike, was die Online-Plattformen angeht, denke ich, das sie ganz einfach für verschiedene Grundbedürfnisse des Menschen da sind: Kommunikation, Kontakt, Austausch und damit auch Auftreten und Selbstdarstellung. Wer aber nur auf Selbstdarstellung aus ist, wird wohl ziemlich bald allein dastehen, weil andere sich von ihm nicht wahrgenommen fühlen. Da fehlt der Austausch. Do ut des. Nur weil ein Bedürfnis (z.B. nach wahrgenommen werden) mit wechselnden gesellschaftlichen Moden mal nicht hoch angesehen ist, so ist es ja nicht falsch, sondern dennoch vorhanden und will gestillt sein. So wie die Bedürfnisse nach Essen, Sex, Unterhaltung, Rausch, Zärtlichkeit, Sicherheit, Freiheit usw. alle in einem gewissen Rahmen gestillt werden können und sollen. Halt möglichst nicht auf Kosten anderer Menschen. Falls sie sich als unstillbar erweisen, könnte ein akuter Mangel bzw. Nachholbedarf vorliegen oder natürlich auch eine Krankheit. Mein Späßchen entwickelte sich aus der Wahrnehmung heraus, dass große Unternehmen ihre Kunden manchmal unterschwellig als eine Art Rohstoff oder Bodenschatz zu sehen beginnen, den es auszubeuten gilt. Da begann ich mich zu fragen, wer hier eigentlich um wessentwillen "da" ist. Früher hätte ich vielleicht geschrieben: "geschaffen" ist. Liegt der Zweck der menschlichen Existenz darin, Kunde zu sein? Oder liegt der Zweck eines Unternehmens darin, Bedürfnisse der Menschen zu stillen? Diese Antwort war noch einfach. Ich habe versucht, mehr solche Fragestellungen zu finden, was sich als gar nicht so einfach erwies. Denn es gibt tatsächlich viele Wechselbeziehungen, deren Zweck nicht so eindeutig auf Seiten der einen Partei liegt, sondern die sich in ihrer Existenz eher gegenseitig bedingen: Lehrer - Schüler; Richter - Täter; Verbrecher - Polizist, Auto - Straße usw. LG Ruedi
  12. Liebe Sushan, Du hast mich ganz genau verstanden. Danke für deine Antwort. Eine Detailbeobachtung zum Thema "Holokaust" möchte ich hier noch schildern. Für viele Menschen hier im Lande scheint es furchtbar wichtig, dass der Holokaust ein "singuläres", also in der ganzen Weltgeschichte einzigartiges Verbrechen ist. Wegen der Vielzahl der Ermordeten, des systematischen Vorgehens, der blanken Sinnlosigkeit der Morde und der Tatsache, dass es sich ja zum Teil um Mitbürger handelte. Erwähnenswert wären ja auch die durch die Kommunisten bis Stalin ausgelösten planmäßigen Hungersnöte in der Sowjetunion, die Säuberungen Pol Pots in Kambodscha, die Kulturrevolution in China, die Maos Macht erhalten sollte und noch einige mehr. Verbrechen, die durchaus die meisten der o.a. Kriterien auch erfüllen. Aber die waren alle nicht so einzigartig wie der von unseren Ahnen verübte - unbestrittene - Völkermord. Mir scheint manchmal, dass manche unserer Mitbürger, wenn sie schon darunter zu leiden haben, dass sie ins Volk der Täter hineingeboren wurden, dann wenigstens das größte aller Verbrechen verübt haben wollen, damit sie wenigstens hierdurch herausragen. Jedem seine eigene hochmütige Perversion. LG Ruedi
  13. Ruedi

    Kommata so nett

    Hallo Behutsalem, ich verstehe dich sehr gut. In der Schule bekam ich dann wann und wann Aufsätze mit einer 2 oder 3 zurück und dem Kommentar des Lehrers: "ich hätte dir gerne eine Note besser gegeben, aber mit 20 oder 30 Kommafehlern geht das einfach nicht." Blöd gelaufen. Dabei mache ich es doch wie die Meisten: Ich setze Kommas (Kommata für die Klugscheisserfraktion) nach Gefühl. Wer kennt die Regeln denn schon alle? Aber offenbar hapert es bei mir mit dem Gefühl . LG Ruedi
  14. Ruedi

    Ich will...

    Liebe Sushan, mir gefällt der Text in seinem Fluss sehr gut. Auch möchte ich mich Luises Kommentar ausdrücklich anschließen. Und natürlich muss ich dir (dank ein wenig altersmäßigen Vorlaufs) raten, den Text aufzuheben. Vielleicht willst du ja in ein paar Jahren nochmal draufschauen. aint: GLG an dich und die deine Ruedi
  15. Ruedi

    Denksport: Wer ist für wen da?

    Hallo Behutsalem, hat der Text doch noch einen zweiten Leser gefunden. Wie bist Du denn noch darauf gestoßen? Interessant was Du antwortest. Geschrieben hatte ich es anders. Wessen Daseinszweck löst sich in Luft auf, wenn das genannte gegenüber fehlt? Braucht es einen Supermarkt ohne Käufer - in meinen Augen nicht. Können Käufer da sein, auch ohne Supermarkt - ja, sie können halt erstmal nichts kaufen, bis eine Lösung gefunden wird. Anders formuliert: ist der Leser um des Textes willen geschaffen, oder der Text um der (potentiellen) Leser willen. So lässt sich in jeder Zeile eine andere Antwort impliziert sehen. Danke für's Lesen! mfG Ruedi
  16. Hier liegst Du nun, mit wilden Rosen deine zu blasse Stirn verziert. Die Augen zu, die Ohren fest verschlossen spieltest Du mit hohn-igtriefend Mund die ganz Gemeine. Der Ranken scharfe Dornen ritzten Blut dir aus der spitzen Zunge. Auswurf fließt dir übers grelle Kleid. Und Schimmel sprießt auf jeder Silbe deiner einsam‘ Wut. O würdest Du doch rotten ganz alleine. Im stillen Grab des Kämmerleins daheime. Wir andern hätten alle uns’re Ruh! Wir neunundneunzig blieben dekadent und ohn‘ Gestank in unserm Element und säh’n dir beim verwesen einfach zu.
  17. Danke für den Hinweis.! Und hier jetzt die (hoffentlich) finale Version. Filet Kennst Du das Land, wo die Verbote blüh’n? Dort leben Menschen, die sich sehr bemüh’n, jedweden Hauch von Freiheit einzuzäunen, um fortgesetzt von Sicherheit zu träumen. Kennst Du es nicht? Dahin, dahin musst Du erst gar nicht zieh’n. Geregelt wachsen Stock und Stöckchen da, ist jeder Bock gestutzt zum Böckchen gar. Und sagt mal jemand etwas, was nicht passt, wird er sofort und konsequent gehasst. Die Unzufriedenheit ist dort sehr mächtig. Denn wer sich wohl fühlt, ist sofort verdächtig. Statt zu genießen muss man stets sich müh’n, dafür darf man den Nachbarn dann erzieh’n. Kennst Du es nicht? Dahin, dahin woll’n dennoch viele flieh’n. Gerechtigkeit führt man dort schnell im Munde. Doch Recht wird lästig und geht vor die Hunde, wenn jeder, der mal endlich was kapiert hat, sich schwärmend wähnt in einem heil’gen Auftrag. Und will man einfach froh sein in dem Land, gar stolz auf Herz und menschlichen Verstand, auf Schönheit, Freiheit, Sicherheit und Frieden, wird man bestaunt, verlacht, sogar gemieden. Kennst Du das nicht? Dahin,dahin führt dich des Dichters Hand. Man könnt‘ dort durchaus hören, seh’n und denken, danach dem eig’nen Urteil Glauben schenken. Doch glaubt man lieber, was gerade modern ist. Die Wahrheit ist, dass dort so gar nicht fern ist. (7.11.201
  18. Ruedi

    Filet

    Hallo zusammen, ich nehme an, die Reime hier werden dem einen oder anderen vertraut vorkommen. Ich stelle daher die Inspiration(en) schon mal gleich ein, damit niemand suchen muss. table tr td/td /tr tr td/td tdtable tr td Mignon (Goethe) Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn! Kennst du das Haus, auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn! Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg, In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut, Es stürzt der Fels und über ihn die Flut: Kennst du ihn wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg; o Vater, laß uns ziehn!/td /tr /table /td /tr /table
  19. Ruedi

    Der Harfenton

    @Dichtel Sorry, brauche Nachhilfe. Was bedeutet "DA" Ich stell mich nicht blöd. Ich bin's mfG Ruedi
  20. Ruedi

    Der Harfenton

    Hallo Holger, Du hast ja jetzt schön erklärt, was Du alles gemeint hast. Das hat man sich auch denken können - sogar ich. Aber hast Du dir auch Gedanken gemacht, was Du geschrieben hast? Meine ursprüngliche Frage an dich hatte schon einen konkreten Anlass und war berechtigt. Diese unmittelbare Hintereinanderstellung des "Größeren", also vermutlich des Schöpfers und dem LI erzeugt unweigerlich den Eindruck von Identität. Besonders da dieselben Dinge sich erst verneigen und dann nochmal beugen. Darauf wollte ich dich aufmerksam machen. Nicht weil ich zu blöd bin, Vermutungen anzustellen. Dank deiner herablassenden Reaktion werde ich mir zukünftig nicht mehr die Mühe eines Kommentars machen.
  21. Ruedi

    Der Harfenton

    Liebe Carry, weshalb nicht? mfG Ruedi
  22. Ruedi

    Nebel

    Hallo Tamburin, die letzten zwei Zeilen heben mit ihrem Augenzwinkern dein Gedicht ein Stück über den derzeit offenbar angesagten Durchschnitt von Herbstgedichten aus Nebel, kahlen Feldern, Sonnendurchstich, buntem Laub und Depression. LG Ruedi
  23. Hallo maxi01 ich finde den Text sehr gut gelungen. Es gibt hier auch ein Unterforum für Kurzprosa - für's nächste Mal. mfG Ruedi
  24. Ruedi

    Chanel Hölle

    Hallo Nike, ich war jetzt noch eine Zeitlang am Schwanken, welche Version mir besser gefällt. Das Weglassen der "Arbeiter-" Zeile schadet sicher nicht. Aber gemeint war wohl nicht nur der Arbeiter, sondern jeder, der für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, egal ob Arbeiter Angestellter oder Beamter. In deiner ersten Version erscheint mir die erste Hälfte wie eine Art sprachlicher Tanz. Die Zeilen gereimt und mit Rhythmus. Dann kommt der Bruch und wir befinden uns nicht mehr im Tanz, sondern im Kampfsport. Jede Zeile ein Karateschlag. In der zweiten Version geht der Tanz an der Bruchstelle weiter. Aber die Musik ist auf einmal sehr unangenehm, schrill und verzerrt. Für mich haben beide Versionen ihre Berechtigung. Sie bringen beide die Botschaft vom "armen reichen Mädchen" rüber, mit unterschiedlichen sprachlichen Effekten. Ich finde es gut, dass Du beide untereinander stehen lässt. Ich habe keine abschließende Meinung über besser/ schlechter finden können. Natürlich ist das "arme reiche Mädchen" auch ein Klischee (für einen Betroffenen selbst natürlich nicht, aber für uns alle anderen) . Und die Mitleidskarte sollte eine solche Prinzessin nur begrenzt spielen, sonst wird sie irgendwann gefragt, was sie denn selbst jetzt tut, um sich aus ihrer Lage zu befreien. Gerne mitgedacht. Ruedi
  25. Ruedi

    Der Harfenton

    Hallo Holger, verstehe ich die zweite Strophe richtig: Das lyrische Ich erwartet, dass sich alle Dinge vor dem Größeren, nämlich dem lyrischen Ich, verneigen? Ratlos Ruedi
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