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Ruedi

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Alle erstellten Inhalte von Ruedi

  1. Ruedi

    Herbst

    Hallo Holger, ich bin ja nicht gerade zwingend einer Meinung mit Dichtel, jedoch habe ich auch nach mehrfachem Lesen mir ähnliche Fragen gestellt, wie er sie formuliert hat. Und zwar, bevor ich zu seinem Beitrag gescrollt habe. Du hast zweifelsohne sehr wohlklingende Worte gewählt und zusammengesetzt. Die erste Strophe lässt in mir das Bild eines noch nebligen, leeren braunen Ackers entstehen, über dem der blaue Himmel schon fast zu erahnen ist. Das hat auf mich eine ähnliche Wirkung wie ein schön fotografiertes Postkartenmotiv. Das ist ja mal gar nicht schlecht. Die zweite Strophe kommt reichlich raunend und bedeutungsschwanger daher "geahnt", "mahnt", "Seelen", "unendlich". Dennoch hinterlässt sie bei mir inhaltliche Leere. Wer sind die Seelen dieser Erde? Wir Menschen? Wir ahnen einen Himmel, aus dem eine kreisende Gebärde kommt. Was sagt uns diese Gebärde? Sie mahnt zum Innehalten. Aha. Soll das den Lauf der Sonne meinen, diese kreisende Gebärde? Vasteh i ned. Die dritte Strophe wird dann offenbar religiös. Die Stimme Gottes (vermute ich) aus der Ferne jenseits der Sterne. Aber was sie uns sagen will, erkenne ich nicht. Kein Wunder, sie ruft uns ja auch lautlos. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr verfestigt sich mein Eindruck, dass hier eine schöne Verpackung um eine mehr behauptete als vorhandene Botschaft gewickelt wurde. Als ob ich ein dickes Buch kaufte, in dem dann nur eine einzelne Fotopostkarte liegt, aber kein Text. Eine Postkarte mit dem Bild eines nebligen braunen Ackers, unter einem fast schon durchbrechenden blauen Himmel. Sorry, Ruedi
  2. Hallo eiselfe, eine hübsche Skizze. Auch wenn ich nicht zwingend an Herbst denken muss. Es könnte auch der Einstieg in einen Film sein. Etwas Verborgenes wird vom aufsteigenden Nebel enthüllt. Man weiß nicht, was man zu sehen bekommen wird. Wird die sonnenbeschienene Stadt die Kulisse eines Liebesfilms sein, oder droht dahinter ein Monster, die Menschen zu verschlingen. Ist das Vergehen des Nebels nur eine Falle des Filmemachers, um uns vorübergehend in Sicherheit zu wiegen? Gerne fantasiert. LG Ruedi
  3. Ruedi

    der zaun

    Hallo zusammen, danke für euer freundliches Feedback. Als ich das schrieb war ich ca. 30 und ich weiß bis heute nicht so genau, ob und falls ja was ich mir dabei gedacht habe. Dafür sind die Empfindungen noch sehr nachvollziehbar. Das bringt's auf den Punkt. Thematisch geht es genau darum. Der Zaun stand für zweierlei - für die Beschränkungen, die man in sich trägt (die gut, aber auch falsch hemmend sein können) und für die Persönlichkeit selbst, das "Ich", das den Zaun oder die Zäune errichtet hat (sicher auch unter dem Einfluss anderer), und zunächst ängstlich davor zurückschreckt, den/die Zäune wieder einzureißen oder drüberzusteigen. Stattdessen tastet das LI sich am zaun entlang, um nicht die Orientierung zu verlieren, kann erstmal nicht loslassen. In der dritten Strophe lässt das LI dann los und geht das Wagnis des Lebens ein. Mit allen Risiken etc. Wenn man ehrlich ist hat ja kein Mensch eine andere Wahl, der sich vor dem Leben nicht in einer Art selbstgewähltem inneren Kloster verstecken will. Abgeschieden und geschützt vor der Welt, aber eben auch eingeengt. Da kann ich dir nicht ganz folgen. Zum einen hätte ich die Zeile hier gerne, um die erste und zweite Strophe gleichmäßig zu gestalten. Zum zweiten ist das mein Hinweis auf die oben angesprochenen Doppeldeutigkeit des Zauns als Symbol für die Begrenzungen und für die Person, die die Grenzen errichtet hat. Du hast's begriffen. keine Freiheit ohne Risiko und Verantwortung. LG Ruedi
  4. Das ist unaussprechlich berührend.
  5. Ruedi

    der zaun

    er stand dem tag zur forderung der nacht zum spott und von sich selbst gefordert und verspottet am leben entlang als nutzloser zaun als blühende grenze er sah tage wie verwachs’ne pfade nächte in schluchten versinken hindurch sich selbst wartend wandern das ich entlang und dabei stets am zaun die hand er ging und eines tages ließ er los den zaun sich und die grenze und nahm sich selbst gelöst und grenzenlos zu seiner freude hin (ca. 1994)
  6. Ruedi

    Regenschutz

    Hallo Behutsalem, woher der Druck, von jedem verstanden werden zu wollen? Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht mitbekäme, was Du sagen willst. Ich habe nur etwas geäußert, was mir aufgefallen ist. Das heißt ja noch nicht, dass ich richtig liege. Pfeif doch drauf, wenn Du nicht mitkannst oder willst. Ich bin ja auch der einzige, der hier was rumgemäkelt hat. Isse nix schlimm! LG Ruedi
  7. Ruedi

    Wenn im Herbst

    Hallo Carry, habe ich das nicht vor 2 Wochen schon mal gelesen? Oder ist mir nur eine Diskussion um die Blätterfee irgendwie in Erinnerung? mfG Ruedi
  8. Ruedi

    Regenschutz

    Liebe Behutsalem, ich habe mich nicht in deinen Gedanken verirrt. Ich würde sagen, ich habe jede Strophe in etwa so empfunden, wie Du es beschreibst. Bemängelt habe ich, dass Du ähnliche Wetter-Metaphern in jeder Strophe in einem anderen Sinn verwendest. In der ersten Strophe muss man sich vor dem Regen schützen (Schirm), in der zweiten begrüßt man ihn (berieseln und Schauer), in der dritten ist sogar ein Unwetter (Blitzschlag) etwas positives. Überall Anspielungen auf Regenwetter, aber mal so, mal so zu verstehen. Mir fehlt da eine gewisse Stringenz. Außerdem hatte ich an zwei Stellen Probleme mit den Begrifflichkeiten. Das ist keine Aufforderung etwas zu ändern. Ich spiegele dir nur meine Empfindungen und Probleme wider. Muss anderen ja nicht genauso gehen. LG Ruedi
  9. Ruedi

    All die Gesichter

    @Behutsalem: Wen meinst Du mit ????
  10. Ruedi

    All die Gesichter

    Hallo Behutsalem, ich finde deine Interpretation überhaupt nicht daneben. Ob man mit 30 auf das 18-Järige Selbst zurückblickt oder mit 80 auf seine jüngeren Ichs ist dasselbe Geschehen, unterschieden durch die Länge des zu überblickenden Zeitraums und die Veränderungen oder die Reifung der Persönlichkeit. Also eher ein Unterschied in Quantität und Qualität, aber der "Mechanismus" ist der selbe. LG Ruedi
  11. Ruedi

    All die Gesichter

    Hallo Behutsalem , Wie schön, dass doch mal jemand auf diesen Text gestoßen ist. Und vielen Dank für das wohlwollende Feedback. Das habe ich geschrieben als ich um die 30 warund feststellte, dass fast keiner meiner Schulfreunde und den Leuten aus unserer evangelischen Jugendgruppe mehr Teil meines Lebens war. LG Ruedi
  12. Ruedi

    Regenschutz

    Hallo Behutsalem, die Idee mit der Regen- und Schirmmetapher gefällt mir ziemlich gut. Allerdings vermischst Du deine Bilder in einer Weise, dass für mich Widersprüche auftreten. Das klingt nach der berühmten Szene aus dem Musical "Singin' in the Rain". Macht Laune. Der Regen ist hier etwas, wovor man sich schützt mit dem Schirm der Sympathie. Zur letzten Zeile komme ich später noch. So weit, so hübsch. Hier ist der Schauer und die Berieselung, vor der das LI sich eben noch schützte, auf einmal etwas Positives und wird begrüßt - Hm, da komme ich gedanklich ins Schleudern. Die Strophen 1 und 2 passen metaphorisch in meinen Augen jeweils für sich (2. Strophe erinnert an einen warmen Sommerregen). Aber direkt hintereinander im selben Text? Die Begriffe "Blitzschlag" und "Feingefühl" direkt nebeneinander bilden zum einen durch ihre Gegensätzlichkeit einen starken Kontrast, zum anderen ist das Wort Blitzschlag selbst schon aus sich heraus ein sehr starkes, effektvolles Wort durch das, wofür es steht. Das ist für mein Gefühl doppelt verstärkt, brüllt einem die Bedeutung ins Ohr. Ist für meinen Geschmack zu stark. Zudem würde der Blitz die Ängste wohl eher zerschmettern als schmelzen. Und Bauklötze strahlen kommt wohl von Bauklötze staunen. Soll wohl eine Vereinigung mit strahlenden Augen bilden. Ein Kind bekommt vielleicht beim Betrachten neuer Bauklötze strahlende Augen. Aber passt das wirklich so gut zusammen? Ich zweifle mal, geht anderen aber vielleicht anders. Und meinst Du in Zeile 3: "und ich fange an..." oder eher "und meine Ängste fangen an.... Die "Straßen deiner Wertigkeiten" wollte ich noch ansprechen. Ich weiß ja nicht, welche Bedeutung gerade dieser Begriff an dieser Stelle für dich hat. Mir sagt er leider gar nichts. Ich könnte mir bei dem fröhlichen Rumgetanze der ersten Strophe vorstellen zu reden von z.B. "der Straße der Nettigkeiten", "Straße deiner Komplimente", "Straße deines Sonnenscheins" etc. Oder ohne Straßen: "und tanze fröhlich unter dem Sonnenschein deiner Liebe". Versteh mich nicht falsch: Mir gefallen durchaus die Einzelteile deines Textes. Aber für mich sprechen Sie zu sehr durcheinander. Sie singen noch nicht im Chor dasselbe Lied. Und das ist es, was mich persönlich stört. Ich hoffe, Du nimmst das nicht übel. LG Ruedi
  13. Hallo Dichtel, mich hast Du spontan in eine Disco versetzt. Gibt es sowas heutzutage noch? Glitzernde Augen - Glitzerkugel. reiche Auswahl für den Betrachter. Alles dreht sich taumelnd zur Musik. Für die Suchenden ein sogenanntes "Hin- und Mit" zur Auswahl von Gespielen - die aber auch mit ein wenig Aufmerksamkeit und Komplimenten oder wenigstens guten Sprüchen geangelt sein wollen. Stets in der Hoffnung auf mehr als einmaliges satt werden. Oder eben gerade das nicht. Ha - ha - ha - ha - Stayin' alive! mfG Ruedi
  14. Sie ist eine von den Leisen, von den Stillen, von den Weisen. Sie wird schnell mal übersehen, so ist es schon oft geschehen. Gibt es ein Problem zur Stelle ist die Frau für alle Fälle. Sie, die nicht viel Worte machte, gern über sich selber lachte. Sie nahm man nur selten wahr, dabei war sie immer da. Ein Problem, sie war zur Stelle, immer vorn, sie war 'ne Schnelle. Doch fragt man nach ihrem Namen - wird es ganz leis - weil niemand ihn weiß … Die mittlere Strophe geht natürlich auch im Präsens, muss man nur die letzten "e" in den ersten beiden Zeilen auch wieder entfernen. Ich finde es aber ganz interessant hier anzudeuten, dass "Sie" eben jetzt nicht mehr da ist. Und umso bedrückender, dass keiner ihren Namen kennt. LG Ruedi
  15. Hallo Jenno, war halt mein Eindruck. Eben gesehen: bei deiner zweiten Überschrift sind dir ein paar Buchstaben abhanden gekommen (direkt über dem Text). mfG Ruedi
  16. Hallo Jenno, Duden habe ich keinen da. Google hat mir auf den ersten Seiten nichts geliefert. mfG Ruedi
  17. Hallo Behutsalem, finde ich in Wort und Stimmung auch sehr schön eingefangen. Nur zu einer Zeile möchte ich etwas sagen: Das ist doch gut so. Wenn wir immer nur ans Ende denken, würden wir doch wahnsinnig. Ich war als jüngerer Mensch in diese Richtung gestrickt und bin traurig über manche Dummheit, die ich verpasst habe. Zum Glück sind mir auch ein paar gelungen.... ^^ LG Ruedi
  18. Hallo melan1980, nix für ungut, aber die Szenen im Himmel im Stück / Film vom "Brandner Kaspar" sind lustiger. mfG Ruedi
  19. Hallo Jenno Casali, im Deutschen gibt es das Wort "Tribulation" nur als Eigenname einer schwedischen Metal-Band. Sonst nicht. Im Englischen gibt es das Wort in der Bedeutung Trübsal, Drangsal, Mühsal oder (im Plural) Unbilden. Also könntest Du "Traum-tribulations" haben, aber keine "Traum-Tribulationen". Außer natürlich, Du willst um jeden Preis ein neues Lehnwort in unsere eh schon schwierige Muttersprache einführen. Aber natürlich herrscht hier Spielfreiheit. Also nicht so ernst nehmen. Mit klug geschissenen Grüßen Ruedi
  20. Vielen Dank an alle Beteiligten. ich habe jede Zeile genossen. Ruedi
  21. Ruedi

    harfengesang

    Hallo Perry, wieder wunderschön gelungen. Ich kann mich sehr gut einfühlen. Jahrelang habe ich leicht spöttische Blicke geerntet, wenn ich erzählte, dass ich besonders gerne auf dem Nürnberger Südfriedhof spazieren ging. Eine riesige, parkähnliche Anlage, direkt meinem damaligen Apartment gegenüber. Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Gerne wieder daran erinnert worden. Ruedi
  22. Hallo Jenno Casali, ich kenne ja einige deiner anderen Sachen, die mir sehr gut gefallen haben. Hier finde ich die Grundidee witzig, aber den Text zu ausgewalzt, gerade den Anfang. Wie wär's so: Bahnreisende Schachfiguren Zigaretten alle warten und warten und warten auf den nächsten Zug LG Ruedi
  23. Keine Ahnung, was Perry meint, wenn er davon schreibt, daß alles wieder gut wird. Für mich öffnet sich in diesen Zeilen der Abgrund. Hier wird der Unterschied fühlbar zwischen dem fröhlichen Lachen, das der Clown hervorkitzeln will und der furchtbaren Angst, die an dieser Stelle vorherrscht (und der der Clown sich entgegenstellt). Die gelungensten Zeilen in einem Text, der eh schon auf hohem Niveau spielt. LG Ruedi
  24. Hallo und herzlich willkommen dieter54. Mal eine inhaltliche Frage: Weißes Gold ist doch wohl Salz. Gibt es echt noch Salzbergwerke? War mir nicht klar. Oder meinst Du doch etwas anderes? LG Ruedi
  25. @Dichtel Ich würde den Wunsch nach Unsterblichkeit sehr von den Umständen abhängig machen, unter denen diese zu verleben wäre. Gruß Ruedi
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